Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Darmentzündung - Medikamente?

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Darmentzündung - Medikamente?

Sume76

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Hallo! Vor etwa einem halben Jahr habe ich wegen Blut im Stuhl eine Darmspiegelung durchführen lassen. Es wurde eine kleine leicht entzündete Stelle im Enddarm gefunden. Ergebnis der Biopsie war unspezifische chronische Proktitis. Ich bekam für 2 Wochen Claversalzäpfchen und habe gehofft, dass die Sache damit erledigt ist. Nun bemerke ich seit einiger Zeit aber wieder Blut und Schleim im Stuhl und nehme an, die Entzündung ist zurück. Nun ist es aber so, dass mein Mann und ich gerade für ein 3. Kind "üben. Ob es diesen Zyklus geklappt hat, weiß ich noch nicht. Ich werde bald 37 und möchte deshalb ungern die "Übungsphase" länger aufschieben. Meine Frage wäre nun, ob ich mich behandeln lassen kann und trotzdem weiter auf eine Schwangerschaft "hinarbeiten" kann. Und wenn ja, welches Medikament wäre da erlaubt, wenn ich wirklich schwanger würde? Habe nächste Woche einen Termin beim Internisten und wäre gern schon mal vorinformiert. Möchte wirklich kein Risiko eingehen. Danke für ihre Antwort! MfG Sanne Habe


Dr. Wolfgang Paulus

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Das Rezidiv einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung birgt Risiken für Schwangerschaftsverlauf und Kindesentwicklung. Deshalb sollte auch in der Schwangerschaft eine erforderliche Therapie nicht ausgeschlossen werden.Für Medikamente wie Mesalazin (z. B. Claversal) oder Kortikosteroide (z. B. Hydrocortison, Budesonid) ist aus großen Beobachtungsstudien kein deutlich erhöhtes kindliches Risiko nachgewiesen; sie werden deshalb für die Therapie in der Schwangerschaft in moderater Dosis empfohlen.


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