Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Cromoratiopharm

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Cromoratiopharm

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Hallo Herr Dr. Paulua, habe im Moment ganz starkes Augenjucken und würde gerne Cromoratiopharm einnehmen. Meine Sorge ist der Beipackzettel (Nutzen Risiko...) und das man diese Tropfen im ersten Drittel der SS nicht anwenden sollte. Ich müsste die Tropfen 3-4 mal täglich anwenden, ist das in irgendeiner Form schädlich für das ungeborene Kind? Ich bin sehr ängstlich und habe bis jetzt auf alle Medikamente verzichtet. Und wie lange dauert es bis die Tropfen Wirkung zeigen? Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar! Mit freundlichen Grüßen Larissa


Dr. Wolfgang Paulus

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Cromoglicinsäure vermindert die Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen, so dass es sich nicht nur zur Prävention allergischer Beschwerden der Bronchien, sondern auch der Nase, der Augen und des Darmes eignet. Nach langjähriger Erfahrung wurden keine embryotoxischen Effekte beobachtet. Cromoglicinsäure gilt als unproblematisch in allen Phasen der Schwangerschaft. Eine Auswertung von über 300 Schwangerschaften unter Medikation mit Cromoglicinsäure ergab keinen Anhalt für ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko (Shepard 1989). In einer Studie mit 296 Schwangeren unter Dauermedikation mit Cromoglicinsäure lag die Fehlbildungsrate bei 1,35% (Wilson 1982). Die 4 beobachteten Defekte lassen keinen Zusammenhang mit der Cromoglicinsäure erkennen. Das Michigan Medicaid Program erfasste zwischen 1986 und 1992 191 Neugeborene mit intrauteriner Cromoglicinsäure-Exposition im ersten Schwangerschaftsdrittel (Briggs 1999). Mit 7 Anomalien befand sich die Fehlbildungsrate (3,7%) im Rahmen des Hintergrundrisikos. Da der Wirkstoff nur geringfügig in die Blutbahn übergeht, dürfen Sie die Tropfen unbedenklich in der aktuellen Schwangerschaftsphase benutzen. Allerdings hilft meist nur eine längerfristige Anwendung. Am besten beginnt man frühzeitig, ein erstmaliger Gebrauch bei akuten Beschwerden ist meist weniger erfolgreich.


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Bitte entschuldigen Sie den Tipfehler Herr Dr. Paulus!!!


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