Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Paulus, vorab: ich bin (noch) nicht schwanger, möchte mich gern vorab informieren. Ich hätte gleich mehrere Fragen an Sie: Ich hatte vor 8 Jahren eine Herzmuskelentzündung. Ich habe aber keine größeren Probleme. Ich habe einen unregelmäßigen Herzschlag, was aber durchaus auch erblich bedingt sein kann, da mein Vater, Bruder und Schwester darunter leiden. Seit zwei Jahren nun nehme ich Atacand 4mg ein, und zwar jeweils eine halbe Tablette abends und morgens. Dieses Medikament soll meinem Herz die Arbeit erleichtern. Ich nehme es also nicht wegen zu hohen Blutdrucks ein, der ist normal. Der Internist meint, dass eine Schwangerschaft möglich ist, allerdings eine Risikoschwangerschaft wäre, die laufend überwacht werden müsse. Da im Beipackzettel steht, dass Atacand zu Missbildungen beim Fötus führt und ich gerne ein Kind hätte, bat ich meinen Internisten um ein anderes Medikament. Er hat mir nun Bisoprolol verschrieben. Laut den Informationen aus dem Internet ist aber auch dieses Medikament nicht ungefährlich für den Fötus. Wäre Methyldopa für mich nicht geeignet? Oder evtl. Presinol? Ich wollte dem Arzt diese Mediamente vorschlagen, aber er hat nicht darauf reagiert und selbst in seinem Nachschlagewerk gesucht, da er auf Anhieb auch kein Medikament für Schwangere wusste. Was würden Sie vorschlagen? Damit ich Informationen habe, wenn ich nochmals mit dem Arzt spreche. Ist die Einnahme von Weißdornkapseln, die ich zusätzlich nehme, gefährlich für einen Fötus? Meine zweite Frage wäre: Ich leide unter Sodbrennen und nehme im Moment Ranitidin 150 ein, jeweils eine halbe morgens und abends. Während einer Schwangerschaft möchte ich natürlich so wenig Arznei wie möglich zu mir nehmen. Was wären Alternativen? Heilerde? Bullrichsalz? Gibt es denn keine Liste, auf der alle möglichen Hilfsmittel und Medikamente aufgezeichnet sind, die man während einer Schwangerschaft problemlos nehmen kann für die kleinen Wehwehchen des Alltags, wie z.B. Kopfschmerzen, Halsschmerzen usw.? Z.B. auch pflanzliche oder homöopathische Mittel, wobei diese ja auch nicht alle geeignet sind. Vielen Dank für Ihre Mühe Mimmi
Unter den Betablockern sollten vorrangig die älteren ß1-spezifischen Präparate wie Metoprolol verordnet werden. Berichte über intrauterine Wachstumsretardierung (kindlicher Wachstumsrückstand) unter Therapie mit Betablockern sind kritisch zu betrachten, da dies auch durch die Grunderkrankung (z. B. art. Hypertonie) bedingt sein kann. Da Betablocker plazentagängig sind, können sie beim Neugeborenen Bradykardie (niedrige Herzfrequenz), Hypotonie (niedriger Blutdruck) und Hypoglykämie (niedriger Blutzucker) auslösen. Die meist nur milden Symptome, die innerhalb der ersten 48 Stunden nach Geburt verschwinden, erfordern lediglich eine aufmerksame Überwachung des Neugeborenen. Ein Absetzen der Medikation 24 bis 48 Stunden vor Entbindung ist nicht erforderlich. Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko aufgrund der Medikation mit Bisoprolol ist angesichts der aktuellen Datenlage nicht zu erwarten; allerdings wäre die Behandlung mit Metoprolol in der Schwangerschaft erprobter. Methyldopa (Presinol) dient der Senkung eines erhöhten Blutdruckes und ist bei Ihnen wohl nicht angebracht. Wie bei vielen pflanzlichen Präparaten liegen auch bei Weißdorn keine systematischen Erfahrungen in der menschlichen Schwangerschaft vor. Schwangere klagen mitunter über ausgeprägtes Sodbrennen bei Refluxösophagitis oder gastritische Beschwerden. Wenn die Probleme nicht durch Änderung des Lebensstils behoben werden können (z. B. viele kleine Mahlzeiten, Hochlagerung des Oberkörpers beim Liegen) gelten Antazida wie Magaldrat (z. B. Riopanâ) oder Hydrotalcit (z. B. Talcidâ) und Sucralfat (z. B. Ulcogantâ) als Mittel 1.Wahl. Reichen diese Präparate nicht aus, kann man auf H2-Rezeptor-Antagonisten zurückgreifen. Die Fehlbildungsrate war bei den Kindern von 142 Müttern, die in der Schwangerschaft H2-Blocker, insbesondere Ranitdin, eingenommen hatten, nicht erhöht (Magee et al 1996). Da weder die Pharmaindustrie noch Krankenkassen oder Gesundheitsbehörden an einer Finanzierung einer Arzneimittelberatung in der Schwangerschaft ernsthaft interessiert sind, gibt es keine Liste, auf der alle möglichen Hilfsmittel und Medikamente aufgezeichnet sind, die man während einer Schwangerschaft problemlos nehmen kann.
Ähnliche Fragen
Hallo Hr. Dr. Paulus. gestern beim Diabetologen (ist auch Allgemeinmediziner) war mein Blutdruck zu hoch. 170/120. Daraufhin meinte er ich solle Nepresol morgens 2 mal nehmen und hat mir dazu noch einen Betablocker verschrieben. Den sollte ich ab heute eine halbe Tablette früh nehmen. Und zwar ist das: Bisoprolol Sandoz 2,5 mg. Ich habe aber e ...
Hallo Dr. Paulus, aufgrund einer Perimyokarditis mit Rhythmusstörungen nehme ich seit Januar 2011 1,25 mg Bisoprolol ein. Könnte ich mit diesem Medikament sorgenlos einer Schwangerschaft entgegensehen oder sollte es gewechselt werden? Vielen Dank und ein schönes WE
Sehr geehrter Herr Doktor! Ich bin derzeit in der 13.ssw und nehme u.a. Den betablocker bisoprolol 2,5mg wg einer bestehenden Sinustachykardie wg eines Herzklappenfehlers. Der Versuch einer Umstellung auf das in der Schwangerschaft besser erforschte Metropolol scheiterte, da unter dieser Medikation kein pulsreduzierender Effekt. Wie bewerten Sie e ...
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, im Rahmen einer mehr oder weniger "überstandenen" Wochenbettdepression die mich sehr ins Abseits beförderte, habe ich noch verschiedene Medikamente, da ich noch sehr angespannt bin. dies wirkt sich auch auf den Blutdruck 180/100 und meiner Hedrzfrequenz von 110 aus. Dies sind so meine Standarddaten bei intensivster ...
Hallo, Ich nehme seit circa einem Jahr bisoprolol wegen zu hohem ruhepuls. Ich bin nun im 7. Monat schwanger und in Absprache mit meiner haus- und Frauenärztin sollte ich es auch während der Schwangerschaft weiternehmen ( es wäre wohl kein Problem, obwohl ja in der packungsbeilage was anderes steht). Mittlerweile haben wir die dosis auch auf 0, ...
Huhu guten Morgen Spricht etwas gegen die Einnahme von 1.25 Bisoprolol frühs während der Sillzeit? Vielen Dank
Guten Tag Herr Paulus, Ich nehme seit über einem Jahr pro Tag 2,5mg Bisoprolol wegen Extrasystolen und Hypertonie. Ich bin jetzt in SSW 37+3. Mein Gynäkologe sagt, ich müsse das Medikament zur Geburt nicht absetzen. Gestern war ich zur Vorstellung in der Entbindungsklinik. Dort sagte mir die Ärztin, ich solle das Bisoprolol eine Woche vor ET abset ...
Hallo Dr. Paulus ich bin in der 13. Schwangerschaftswoche Und wurde zu Beginn der Schwangerschaft von Bisoprolol 1,25 mg auf Metoprolol gesetzt. Allerdings erzielt Metoprolol nicht den gewünschten Effekt und ich leide seit mehreren Tagen an extremen Panikattacken mit Herzrasen. Besteht die Möglichkeit, dass ich Bisoprolol 1,25mg weiterhin neh ...