Emmi 123
Hallo Frau Franz, Mein Sohn ist 3 Jahre und 2 Monate alt. Er fing altersentsprechend an zu reden und sprach immer sehr deutlich und anmessen für sein Alter. Seit ca. 2 Wochen stottert oder poltert er plötzlich. Es gab kein einschneidende Erlebnis oder ähnliches. Ein Beispiel : "Ich ich ich ich ich ich hab hab hab hab hab hab hab kein kein kein kein Hunger." Dabei verzieht er aber nicht das Gesicht, verkrampft oder strengt sich über die Maßen an. Teilweise lacht er zwischendrin und findet es "lustig" das die Wörter so aus dem Mund wollen. Ich weiß das eine Ferndiagnose immer sehr schwierig ist aber ich habe Angst das es kein "Entwicklungsbedingtes Stottern" ist und sich vielleicht sogar in ein "richtiges Stottern" entwickelt. Was kann ich tun? Dankeschön für Ihre Antwort.
Liebe Emmi123, aus der Nachricht kann ich lesen, dass Sie sich schon zur Thematik "Stottern" belesen haben. Sie haben vollkommen Recht, eine Ferndiagnose ist nicht möglich. Redeunflüssigkeiten sind im Verlauf der Sprachentwicklung nicht selten. Dabei gibt es Phasen, in denen das Phänomen häufiger, seltener oder phasenweise auch nicht auftritt. Unterstützen können Sie ihren Sohn, indem sie ihn aussprechen lassen & ein natürliches Sprachvorbild bleiben (also nicht auf einmal besonders, übertrieben langsam sprechen). Verzichten Sie darauf, ihr Kind auf dieses Phänomen aufmerksam zu machen, zur Wiederholung aufzufordern, "richtig Luft zu holen", langsamer zu sprechen oder ähnliches. Ein ruhiger, unkritischer Zuhörer ist für ihren Sohn sehr wichtig. Sollten Sie Begleitsymptome (Anstrengung, begleitende Bewegungen) erkennen und beobachten, dass diese Unflüssigkeit länger als sechs Monate ohne Unterbrechung auftritt, ist eine Vorstellung sinnvoll. Ich möchte aber nochmal betonen, dass Unflüssigkeiten in diesem Alter ganz normal sein können. Viele Grüße Leonie Franz