Frage im Expertenforum Logopädie an Leonie Franz:

Kind nennt sich nicht mehr mit "Ich"

Leonie Franz

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Logopädin

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Frage: Kind nennt sich nicht mehr mit "Ich"

Tat.jana

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Hallo Frau Franz, mein Kind wird Anfang November 3 Jahre alt. Es ist schon immer sehr sprechfreudig gewesen und war mit Sprache immer gut entwickelt. Bereits kurz vor dem 2. Geburtstag hat es Mehrwortsätze gesprochen und hat bis heute einen sehr großen Wortschatz. Seit etwa einem dreiviertel Jahr spricht es von sich selber mit "ich". Nun ist uns aufgefallen, dass es seit etwa drei Wochen das "ich" wieder komplett durch den Vornamen ersetzt.  Kurz unsere Situation: Mein Kind geht seit Juli 2021 in die KiTa. Im August 2022 haben wir die Einrichtung gewechselt. In seiner U3 Gruppe ist es nun das älteste Kind. Es gibt noch 4 andere 2 Jährige, die sind jedoch mindestens 4 Monate jünger und sprachlich noch nicht so weit wie mein Kind. Die anderen 5 Kinder sind 1Jährig.  Anfangs dachte ich, dass mein Kind die Sprechweise der anderen Kita Kinder imitiert oder so spricht weil es merkt, dass die kleineren Kinder evtl mehr Aufmerksamkeit bekommen. Zudem kommt hinzu, dass wir im Dezember ein weiteres Kind bekommen. Ich bin oft erschöpft und hab nicht mehr soviel Zeit und Energie für mich. Wir bemühen uns stets zuverlässig für ihn da zu sein und auch exklusive Mama Zeit zu verbringen. Nun macht mir der 'Rückschritt' vom "ich" doch irgendwie Sorgen. Ist das ein entwicklungspsychologisches oder sprachliches Phänomen? Sollten wir das ärztlich Abklären? Oder ist es einfach doch den momentanen Veränderungen und der Situation geschuldet?  Danke schonmal im voraus und viele Grüße   


Leonie Franz

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Guten Morgen, Wahrscheinlich erwirbt ihr Kind gerade irgendetwas neues. Eine neue sprachliche, kognitive, sozial-emotionale oder motorische Fähigkeit. Diese Veränderungen oder "Umbauprozesse" können immerwieder dazu führen, dass Kinder Dinge die sie vor ein paar Tagen noch konnten plötzlich nicht mehr (abrufen) können. Alle Veränderungen im außen sind doch das normale Leben. Natürlich ist das manchmal herausfordernd für Kinder und Eltern. Gleichzeitig sind es unveränderliche und auch wichtige Lernfelder. Sie dürfen unbesorgt sein & es besteht kein Grund für eine ärztliche oder therapeutische Vorstellung. Viele Grüße Leonie Franz


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