Beany1692
Hallo Frau Franz, unser Sohn (19 Monate) spricht sehr wenig.. er hat früh und viel gebrabbelt, aber im Vergleich zu anderen Kindern sehen wir, dass er bisher sehr wenig spricht. Er sagt Mama, Papa (und das sehr sehr oft am Tag und auch hintereinander...), Oma und Opa (das auch mal, wenn die nicht in Reichweite sind). Er sagt Helm (fahren oft Fahrrad) und Eimer. Er sagt Mi für Milch und Messer, Nein und schüttelt dabei den Kopf. Er zeigt fleißig auf alles und sagt da, winkt und klatscht. Er kann Muh für Kuh und Mäh für Ziege. Manchmal spricht er auch einzelne Wörter nach, das sind dann aber irgendwie so Eintagsfliegen, die er von selber nicht wiederholt. Er sagt es dann nach, wenn wir sagen 'sag mal Auto'. Ich mache mir etwas Sorgen, weil er so wenige Wörter nachspricht.. wir schauen viel Bücher, allerdings hat er da auch nicht so viel Interesse, er ist einfach ständig in Bewegung. Wenn wir ihn zb fragen, ob er etwas bestimmtes essen möchte, sagt er nicht Ja, sondern lacht auf eine bestimmte Art und Weise. Wir haben uns da auch schon gefragt, wenn wir ihm dadurch immer signalisieren, dass wir ihn verstehen, dass wir vielleicht dadurch das sprechen auch nicht weiter fördern? haben Sie Tipps? Besteht Grund zur Sorge? Lg
Guten Morgen, Mama, Papa, Oma, Opa, Helm, Eimer, Mi, Messer, Nein, da, Muh, Mäh, winken (wahrscheinlich "tschüss") Ich zähle da schon 14 Wörter. Notieren sie mal eine Woche lang alle Wörter, Geräusche (brumm, wauwau) , Gesten/Gebärden (winken, küsschen usw.), Abkürzungen (ba für Ball, to für Auto) und Ausrufe (hui, ohoh, wow usw.) , die ihr Kind verwendet. Wenn sie dann immernoch unter der 50 "Wort"-Grenze sind, besprechen sie dies mit ihrem Kinderarzt. Wenn ihr Sohn kein Interesse an Büchern hat, ist das so. Entweder können sie andere Bücher wählen , oder die Art des "Vorlesens" an sein Alter anpassen - da liegt der Fokus wirklich eher darauf die Aufmerksamkeit auf eine gemeinsame Sache zu lenken, Routinen zu finden, Spaß zu haben! Wie sie schon bemerkt haben, bringt das Nachsprechen nichts - außer Frust. Lassen sie es! Es gibt keinerlei Evidenz die die Notwendigkeit des Nachsprechens für eine günstige Sprachentwicklung belegt. Erzählen sie viel, baden sie ihr Kind in Sprache, erklären sie was sie machen & benennen sie was ihr Sohn macht. Auf das Lachen oder die Art ihnen zuzustimmen zu reagieren ist intuitiv richtig. Kinder haben nur Interesse daran, mit uns zu kommunizieren, wenn sie daraus irgendeinen Nutzen haben - dieses Lachen & sie reagieren/verstehen ihr Kind ist also eine ganz tolle und gut funktionierende Art der Kommunikation. Sehen sie es als Vorläuferfähigkeit der weiteren Kommunikation. Sie & ihr Kind machen also schon ganz viel richtig! Viel Spaß & viele Grüße Leonie Franz