AndreaW..
Guten Tag Frau Franz, Meine Tochter ist nun 12 Monate alt, wir wohnen in Spanien d.h hier spricht man spanisch/katalanisch. Wir haben bis jetzt immer mit ihr spanisch gesprochen. Die Großeltern deutsch(meine Eltern) und arabisch(Eltern väterlicher Seite). Unsere Kleine wird je nachdem ab September diesen Jahres oder nächsten Jahres(also spätestens mit 2 Jahren u 3 Monaten) in den Kindergarten kommen wo sie spanisch/Katalanisch „unterrichtet“ wird. Musik usw. hören wir auf allen Sprachen. Ich würde ihr gerne das deutsch näher bringen da es später eine große Bereicherung für sie sein wird und ich es bestimmt später bereuen werde wenn ich es nicht mache(sowie einige Leute die ich kenne es jetzt auch bereuen und es im Alter so schwer ist eine neue Sprache zu lernen), wenn ich dies mache will ihr Papa auch arabisch mit ihr reden(ich finde diese Sprache bringt ihr nicht viel im weiteren Leben aber er ist leider ein ziemlicher Sturkopf…). Wir als Eltern sprechen spanisch miteinander, sind aber seit ihrem 9. Lebensmonat getrennt d.h sie hört uns nur selten spanisch miteinander sprechen, natürlich sind wir oft draußen oder unter Spaniern wo sie es dann mitbekommt. Der Papa meinte wir sollten erst spanisch mit ihr sprechen bis sie ca. 10/11 ist und die Sprache dann super kann und DANN erst deutsch/arabisch einbringen, was ich sehr verwirrend finde so kann sie es ja nicht mehr so spielerisch lernen und es wird schwerer einfach so die Familiensprache zu ändern. Ist es mit 12 Monaten zu spät die Familiensprache zu ändern? Was würden Sie raten? Wie würden Sie wechseln? Eine zeitlang erstmal alles auf beiden Sprachen sagen und dann komplett wechseln? Ist es zu verwirrend wenn ich jetzt die Sprache ändere und ihr Papa auch gleichzeitig? Bei welchem Modell sollen wir dann bleiben(1 Sprache eine Person oder z.B draussen spanisch, im Haus deutsch/arabisch)? Was ist am einfachsten und effektivsten für das Kind? Mir ist auch klar, dass ein Kind nicht alle Sprachen gleich gut beherrschen kann. Hat ein Kind irgendwann seine „Lieblingssprache/n“ oder hängt das nur von der Häufigkeit des Hören/Sprechen ab? Im Grunde ist es doch so, dass man am Besten die eigene Muttersprache mit dem Kind sprechen sollte, oder? Sprechen tut sie bis jetzt nur Mama, Papa, da, und gibt eben viele verschiedene Laute von sich. Wenn wir mit ihr sprechen nickt sie als Antwort auf Fragen, ich habe das Gefühl sie versteht was wir von ihr möchten. Ist das soweit normal? Fragen über Fragen. Herzliche Grüße, Andrea
Guten Morgen Andrea, Sie können beide ihre Muttersprachen mit ihrer Tochter sprechen & spanisch bleibt die Umgebungssprache. Bei der Mehrsprachigkeit geht es nicht nur darum, welche Sprache "bedeutender" sein könnte sondern um so viel mehr. Ihre Tochter wird viel besser die jeweiligen Kulturen kennenlernen können und irgendwann eine "Herzenssprache" entwickeln. Das muss nicht unbedingt die am Häufigsten gehörte Sprache sein. Welche Sprache ist das für Sie/den Papa? Nach Abschluss der Sprachentwicklung eine zweite Sprache einzuführen kann gelingen, wie sie schon sagen - spielerisch ist das dann nicht mehr. Dabei hilft vielleicht die Frage, welches Ziel sie jeweils mit der Vermittlung der Zweit-/Drittsprache haben? Geht es rein um sprachliche Fähigkeiten oder um biografisches Wissen, Kultur & Gefühle? Die Sprachentwicklung klingt, so wie sie sie beschreiben, altersentsprechend. Viele Grüße Leonie Franz