Frage im Expertenforum Logopädie an Leonie Franz:

Angenehme Sprechsituation schaffen

Leonie Franz

 Leonie Franz
Logopädin

zur Vita

Frage: Angenehme Sprechsituation schaffen

Frage1234

Beitrag melden

Guten Tag,  Als Nachtrag zur letzten Frage, können Sie Tipps für eine "gute" Sprechatmosphäre geben? Wenn mein Sohn in der Vergangenheit etwas gesagt hat, habe ich oft automatisch wiederholt, was er gesagt hat, in bereinigter Sprache. Beispiel: Er: "Auto nell fahn", meine typische Antwort darauf: "Das Auto fährt schnell, nä?" ("Nä" im norddeutschen als Endung vieler Sätze, um Zustimmung zu zeigen.) Habe ich so vielleicht eine künstliche Sprechsituation geschaffen, die das Stottern befördert? Sollte ich das vielleicht lassen und nur wiederholen, was er gesagt hat, wenn ich mir unsicher bin, ob ich ihn richtig verstanden habe? Wenn wir lesen, frage ich ihn oft, was er im Buch sieht. Ich dachte, das würde dazu einladen, sich über die Bilder auszutauschen. Sollte ich das vielleicht auch lieber lassen? Auch frage ich oft, was er in der Krippe erlebt hat. Darauf kann er noch nicht adequat antworten und ich erzähle dann immer, was mir das Krippenpersonal gesagt hat. Sollte ich solche Fragen vielleicht auch lieber lassen? Wie man den Fragen entnehmen kann, bin ich wirklich verunsichert, ob mein Verhalten das Stottern verursacht haben könnte.  Vielen Dank! 


Leonie Franz

Leonie Franz

Beitrag melden

Guten Morgen! Zunächst ist es wichtig zu schauen, über welchen Zeitraum das Phänomen auftritt. In diesem Alter findet sehr viel Entwicklung statt, sodass Redeunflüssigkeiten zeitweise auftreten können und wieder verschwinden. Beobachten Sie die Unflüssigkeiten länger als sechs Monate, können Sie mit ihrem Kinderarzt besprechen, wie das weitere Vorgehen aussehen soll. Manchmal ist eine Beratung ausreichen, manchmal ist eine Therapie sinnvoll. Dabei gibt es ganz verschiedene Ansätze, die ihnen die jeweilige Therapeutin auch im Vorfeld gut erklären können sollte. Sie entscheiden, welche Art der Therapie für Sie und ihr Kind passt und zu welchem Zeitpunkt. Die "Schuld" trifft Sie ganz sicher nicht. Denn die Ursachen und Auslöser sind bis heute nicht vollständig erforscht. Eine gute Sprechatmosphäre ist immer dann gut, wenn Sie sich so anfühlt! Alles was sich künstlich & erzwungen anfühlt, können Sie vergessen. Wichtiger als alle Techniken zur Förderung oder beispielsweise dem Betrachten von Bilderbüchern, ist die Freude, der Spaß & das Gefühl dabei. Für Sie & ihr Kind!   Viele Grüße Leonie Franz


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.