Anke768
Hallo Frau Franz, mein Sohn kann sich an sich sehr gut mitteilen, man bekommt auf jeden Fall schnell raus was er will. Er hat Gesten für "neue Pampers" und wenn er zB wissen will wo etwas/jemand ist, hat Laute für "Ja und Nein". Er plappert auch den ganzen Tag in seinem Kaudawelsch, wenn ich dann sage dass ich ihn nicht verstehe wird er sauer, er versteht also, dass ich ihn nicht verstehe. Auch kompliziertere Aufträge kann er ohne Probleme ausführen. Gestern waren wir beim Kinderturnen und der Nikolaus kam, als ich dann zu Hause fragte ob er Papa zeigen kann wer beim Turnen war zeigte er sofort auf den Nikolaus den wir hier als Deko stehen haben, Verständnis ist also da. Wir haben letzten ein Buch gelesen, da hat ein Eichhörnchen Heidelbeeren gegessen, ich sagte dann dass Kind XY heute morgen in der Spielgruppe ja auch Heidelbeeren dabei hatte und man sah dass es Klick machte. Ich habe letztens im Rahmen einer Mittelohrentzündung einfach mal mit ihm Geflüstert und verschiedene Aufgaben gestellt, um zu testen ob er noch gut hört, auch da keine Probleme. Sollte ich darauf pochen, dass wir ab 2. Geburtstag zum Logopäden gehen? Er sagt halt echt wenig und ich mache mir Gedanken... Vielleicht hätten wir schon vor der U7 vorstellig werden müssen.
Guten Abend, es scheint, als könnte ihr Sohn sich sehr gut mitteilen und verfügt über ein altersentsprechendes Sprachverständnis. Als Wort zählen Gesten & Gebärden, Ausrufe, Abkürzungen, Namen und Wörter (auch wenn diese nicht korrekt artikuliert werden) Kurz & gut: es klingt für mich nach einer altersentsprechenden Sprachentwicklung. Viele Grüße Leonie Franz
Ashey
Hi Anke, also, ich würde trotzdem mal zu einer Logopädin / einem Logopäden gehen. Alleine schon, weil dein Sohn ja allem Anschein nach "Leidensdruck" hat (wenn er ja wütend wird, weil er nicht verstanden wird). Eine Überweisung zu einer Erstdiagnostik stellt der Kinderarzt normalerweise ohne Probleme aus und ich denke immer - besser einmal zu viel "drüber schauen lassen", als einmal zu wenig. Ich war nämlich in genau der gleichen Situation. Mein Sohn wurde allerdings nicht wütend, sondern traurig. Und er zog sich immer mehr zurück und versuchte immer weniger zu sprechen. Die Kinderärztin sagte auch immer nur "late talker" und alles "noch im Rahmen". Mit 2,5 habe ich dann darauf bestanden eine Überweisung zu bekommen. Bis dahin sagte er auch nur "Mama", "Papa", "Opa" und ein paar eigene Wortkreationen. Er war auch sehr früh dabei zu gestikulieren und ich habe ihn auch gut verstanden. Andere jedoch gar nicht, was den Aufbau von Sozialkontakten sehr einschränkte. Bei der Logopädie wurde dann eine Mundmotorikstörung festgestellt. Das obwohl er gestillt wurde, nie einen Schnuller hatte etc. Eigentlich eher untypisch. Zumindest hatte er Probleme bestimmte Mundbewegungen auszuführen. Aber bereits ein paar Wochen nach Beginn der Logopädie konnte er deutlich mehr Wörter sagen. Alles nur aus "leichten Silben" bestehend, wie "Auto"... Noch mit 4 hat er sehr unverständlich gesprochen - aber auch da wurde immer wieder festgestellt, dass er ein extrem gutes Wortverständnis hat, einen sehr großen Wortschatz und im Rahmen einer anderen Diagnostik wurde festgestellt, dass er auch sehr intelligent ist. Aber das Problem ist halt - sprechen die Kinder schlecht, werden sie oft behandelt, als seien sie dumm. Mit 5 hatte er dann mit einem Mal einen Schalter umgelegt. Jetzt spricht er absolut fehlerfrei, geht in eine Regelschule, ist dort auch gut was Schreiben und Lesen angeht angekommen, findet Freunde etc. Aber: Er hat einige emotionale Probleme, wird schnell wütend, fühlt sich schnell abgelehnt, hat eine sehr geringe Frusttolleranzgrenze. Unsere Therapeutin sagt, dass dies wohl sehr häufig vorkommt, wenn Kinder, die eigentlich schlau sind und alles verstehen, früh auf "Ablehnung" aufgrund von Sprachproblemen treffen (halt bei dem Versuch Kontakt zu anderen Kindern aufzubauen z.B). Lange rede kurzer Sinn: Alleine aus diesem Grund würde ich einfach einmal zu früh zur Logo gehen als zu spät. Ich denke manchmal, ich hätte früher gehen sollen, dann wäre ihm das "Trauma" vielleicht erspart geblieben.