Anke768
Hallo Frau Franz Mein Sohn hat mit 10 Monaten Mama gesagt, dann lange nicht weil er mit anderen Dingen (Laufen lernen) beschäftigt war, jetzt sagt er wieder Mama aber auch oft einfach mmmmm. (So richtig frei läuft er erst seit gut 2 Wochen) Ich glaube nicht, dass er mich wirklich damit meint, ich bin mir da nicht mehr so sicher. So an sich brabbelt er viel in seiner Sprache vor sich hin, nutzt in Situationen die ihm nicht gefallen öfters den gleichen Laut in der gleichen Betonung, vermutlich der Platzhalter für Nein? Er versteht Aufforderungen ganz gut, meistens braucht er aber zusätzlich Gestik um den Satz zu erfassen. Ich habe ihm zB eben eine leere Flasche in die Hand gedrückt und ihn gebeten diese in den Pfandbeutel zu tun. Ich musste zusätzlich auf den Beutel zeigen. Ich denke beim nächsten Mal hat er das dann schon ohne Geste drauf aber das ist ja dann nicht unbedingt ein sprachlicher Fortschritt. Er zeigt auch gerne auf Dinge und lässt sie sich von mir benennen. Wenn ich allerdings frage wo die Kuh ist wenn wir ein Buch gucken ist er doch ratlos. Also er versteht schon, dass ich was suche, zeigt dann auch auf etwas, das ist aber dann idR nicht die Kuh, er geht da nach dem Zufallsprinzip. Deutet das auf eine normale Sprachentwicklung hin? Ich mache mir zudem Gedanken um sein Essverhalten. Er kaut nicht sondern zermatscht alles obwohl er eigentlich Zähne genug hat. Ist das noch normal mit 15 Monaten? Seine Cousine (16M) ist zugegebenermaßen sehr sehr weit mit allem, aber wenn man ihr eine Fritte in die Hand drückt beißt sie ab, meiner stopft sie sich im Ganzen in den Mund. Ansonsten trinkt er gut aus dem Becher, aus der Trinkhalmflasche, und auch aus unseren "Erwachsenenflaschen".
Guten Abend! Als "Wörter" zählen Geräusche ("wau" "miau" "br"), Gebärden (winken usw.), Namen (Mama), Ausrufe (ohoh) und auch Abkürzungen wie "na" für nein usw. Schauen sie mal, was ihr Sohn da schon alles verwendet. Das Verständnis klingt für mich altersentsprechend. Um eine Kuh (um mich auf ihr Beispiel zu beziehen) in einem Buch zu erkennen und zu zeigen sind ja auch Dinge wie Objektpermanenz usw. notwendig. Beschreiben sie beim gemeinsamen Betrachten was sie sehen, welche Geräusche die Tiere machen usw. Ihr Sohn wird sie schnell nachahmen. Beim Beispiel mit der leeren Flasche sieht man ganz gut, dass man Sprachentwicklung nicht isoliert sehen kann. Sprachentwicklung geht mit der Entdeckung und dem Verständnis unserer Umwelt einher & es benötigt viel, viel natürliche (!) Wiederholung um Wörter zu erkennen, abzuspeichern, zu verstehen und irgendwann zu produzieren. Es klingt für mich wirklich gut, wie ihr Sohn das macht! Am Vergleich mit der Cousine sieht man, wie unterschiedlich Kinder sind und wie verschieden die Norm ist. Beide Verhaltensweisen sind total normal und keine besser - auch wenn etwas weniger "matschen" irgendwann putztechnisch angenehm ist ;) Alles Gute! Leonie Franz