Mitglied inaktiv
Hallo Frau Dr. Freundorfer! Wegen meiner Zweifel zum Thema Fluorigprophylaxe habe ich mir sowohl die Empfehlungen der DGZMK als auch der DKG (Dt. Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin) angesehen, welche ja genau gegensätzlich sind. Die Verabreichung von Fluorid als Tablette widerstrebt mir, weil ich die Meinung überzeugend finde, daß Fluorid nur lokal wirkt und in der Einnahme bedenklich ist, andererseits finde ich es auch nicht gut, wenn mein Baby (7. Mo, 1 Zahn) jetzt schon Zahnpasta, egal mit oder ohne Fluorid, bekommt und verschluckt. Mein vielleicht etwas naive Frage: Kann man nicht die normale Tabletten-Vitamin-D-Prophylaxe beibehalten und die Zähne mit Wasser bzw. nur mit Bürste putzen (notfalls noch mit Reformhaus-Zahngel ohne Fluorid) und zusätzlich als lokale Anwendung eine D-Fluorette auflösen (in ein Tl Wasser, wie bei der Einnahme) und damit den Zahn betupfen? Dann würde man Vitamin-D nur minimal überdosieren (man könnte ja alle 2 Wochen dafür mal eine Vitamin-D-Tablette weglassen) und der Zahn würde etwa genauso viel "Fluorid-kontakt" bekommen wie beim Einnehmen der aufgelösten Tablette. Denn wenn mein Sohn das Fluorid nur schlucken soll, damit der Zahn ein bißchen damit in Berührung kommt, das scheint doch wenig sinnvoll. Bei meinem Vorschläg hätte man doch alle Vorteile kombiniert und die Nachteile weggelassen, oder sehe ich das viel zu einfach? Vielen Dank für Ihre Antwort, ich finde es prima, daß es diese Möglichkeit gibt, sich Rat zu holen. Claudia
Dr. Angela Freundorfer
Liebe Claudia, wie Sie schon festgestellt haben, gibt es bei der Frage nach Art und Weise der Fluoridierung nicht immer einen Konsens zwischen den Fachgesellschaften. Bitte diskutieren Sie diese Frage mit Ihrem Kinderarzt, der Ihnen die D-Fluoretten verschreibt. Sie können auch sicherheitshalber die Menge an Fluorid einer geschluckten Fluoridtablette in Entsprechung zur verschluckten Zahnpasta errechnen und somit vergleichen, wann Ihr Kind mehr Fluorid "verschluckt". Die Menge an Fluorid in Kinderzahnpasta beträgt 500 ppm. Die Idee mit dem Einstreichen der Zähne ist sehr gut! Am sinnvollsten erscheint es mir, wenn Sie mit Ihrem Kinderarzt und Zahnarzt eine gemeinsame Lösung für Ihr Kind finden. Mit freundlichen Grüßen,