Lotta K
Hallo, wir leben nicht in Deutschland und hier ist es eher unüblich die Fissuren zu versiegeln. Ich habe nun aber eine Zahnärztin gefunden, die bei meinen Kindern die hinteren Backenzähne versiegeln würde - aus Deutschland kenne ich es, dass das oft prophylaktisch gemacht wird. Finden Sie diese Massnahme generell sinnvoll oder nur in bestimmten Fällen? Wie oft/in welchen Abständen sollte die Versiegelung nachkontrolliert werden? Vielen Dank für Ihre Auskunft!
Hallo, Die Versiegelung ist zu einer bewährten Prophylaxemaßnahme zur Kariesreduktion geworden. Wenn Sie sich die Kauflächen Ihrer Backen- und Mahlzähne einmal im Spiegel genau anschauen, so stellen Sie fest, dass diese Flächen nicht glatt sind. Sie bestehen vielmehr aus einem System feinster Rillen und Furchen (= Fissuren). In diesen Nischen finden Speisereste und kariesauslösende Bakterien guten Schutz, da sie oft auch durch Zähneputzen nicht entfernt werden können, denn die Borsten der Zahnbürste sind zu dick, um an den Boden der Fissuren zu gelangen. Daher ist Fissurenkaries die häufigste Kariesform nach dem Durchbruch der Zähne. Durch ein Verschließen der Fissuren mit einem speziellen Kunststoff kann die Kariesanfälligkeit der Kauflächen um 70 bis 90 Prozent verringert werden. Die Versiegelung sollte so früh wie möglich begonnen werden. Wenn sie 4 bis 6 Monate nach dem Durchbruch der Zähne durchgeführt wird, ist ihr Erfolg am größten. Die Fissurenversiegelung wird an intakten, noch nicht gefüllten Zähnen durchgeführt. Nach einer sorgfältigen Reinigung der Zahnoberfläche schützt der Zahnarzt zunächst den Zahn durch eine Trockenlegung vor Speichel. Anschließend wird die Fissur und ihre unmittelbare Umgebung mit einer schwachen Säure vorbehandelt. Hierdurch entsteht eine leicht raue Oberfläche, an der das Versiegelungsmaterial haftet. Nach sorgfältigem Absprühen mit Wasser und anschließendem Trocknen ist der Zahnschmelz für die Versiegelung vorbereitet. Nun wird das Versiegelungsmittel, eine dünnflüssige Kunststoffmasse direkt in die Fissuren gefüllt und durch Lichteinwirkung (UV-Licht) gehärtet. Der ausgehärtete Versiegler deckt die Fissuren vollständig ab. Die Kauflächen Ihrer Zähne sind nun für mehrere Jahre vor Karies geschützt. Wichtig ist aber, das Sie die Vollständigkeit Ihrer Versiegelung regelmäßig durch den Zahnarzt kontrollieren lassen. nach der Versiegelung wird ein Fluoridlack auf den Zahn aufgebracht, der den Wiedereinbau von Mineralien in den angeätzten Zahnschmelz fördert. Bei flachem Höckerrelief ohne kariesgefährdete Fissuren ist eine Versiegelung dagegen nicht angezeigt. Nachsorge: Je nach Kariesrisiko ein- bis viermal pro Jahr. Bei Teilverlusten kann die Versiegelung ergänzt werden. Rechtzeitige Ergänzung verhindert die Entstehung von Karies. Liebe Grüße und alles Gute
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