Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Friedrich Gagsteiger:

Transfertermin

Frage: Transfertermin

Nina55555

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Hallo Herr Gagsteiger, ich bin 32 und aktuell in einem Kryotransfer-Zyklus. Heute (Freitag) wurde bei mir ein Follikel von 18 mm und eine dreischichtige Schleimhaut von 11 mm gemessen. Ich soll heute Abend mit Ovitrelle auslösen, und der Transfer einer 2AB-Blastozyste ist für Donnerstag oder Freitag geplant. Ich habe mich für Donnerstag entschieden aber frage mich ob Freitag nicht der bessere zeitpunkt wäre?   Mit freundlichen Grüßen  vielen dank


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Guten Tag, vielen Dank für Ihre Nachricht. Die gemessenen Werte sind sehr schön – ein Follikel von 18 mm und eine dreischichtige Schleimhaut von 11 mm sind hervorragende Voraussetzungen für den bevorstehenden Transfer. Wenn Sie am Freitag, den 31. Oktober, am Abend mit Ovitrelle auslösen, erfolgt der Eisprung etwa 36 bis 40 Stunden später, also am Sonntag, den 2. November am Vormittag. Dieser Tag gilt dann als „Tag 0“.   Eine Blastozyste (Tag 5) wird typischerweise am fünften Tag nach dem Eisprung transferiert – das wäre also am Freitag, den 7. November. Auch die Uhrzeit des "Einfrierens" wird an die Uhrzeit des "Auftauens" angeglichen, da ja in der Zwischenzeit für den Embryo durch das Einfrieren "die Zeit angehalten" wird. Damit liegt der Transfer genau im idealen Zeitfenster, wenn kein spontaner LH-Anstieg vor der Auslösung bestanden hat.   Allerdings hängt der genaue Zeitpunkt davon ab, ob am Tag der Auslösung bereits ein LH-Anstieg begonnen hatte oder nicht:   Wenn der LH-Anstieg am Freitag bereits im Blut messbar war, verschiebt sich die zeitliche Einordnung um etwa einen Tag nach vorn. Dann wäre der Eisprung bereits etwas früher erfolgt, und der Transfer am Donnerstag, den 6. November, würde besser zur hormonellen Situation passen. Wenn kein LH-Anstieg bestand und der Eisprung ausschließlich durch die Ovitrelle ausgelöst wird, gilt der Freitag, 7. November, als optimaler Tag für den Transfer (HCG + 7).   Da ein positiver LH-Test im Urin meist erst einige Stunden bis zu einem halben Tag später im Urintest nachweisbar ist als der tatsächliche LH-Anstieg im Blut, kann dieser Unterscheidung wichtig für die exakte Synchronisation zwischen Embryonalentwicklung und Gebärmutterschleimhaut sein.   Wenn Sie also wissen, ob Ihr LH-Wert am Freitag bereits angestiegen war, können wir den Transferzeitpunkt ganz genau festlegen. Wir messen deshalb oft an diesem Tag den LH-Wert und auch den Progesteron-Wert oder lassen einen LH-Urintest machen.   Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute und drücke Ihnen fest die Daumen für den anstehenden Transfer!   Herzliche Grüße Dr. Friedrich Gagsteiger


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