Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Oswald Schmidt:

Studie noch aktuell?

Frage: Studie noch aktuell?

JHC

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Sehr geehrter Herr Dr. Schmidt, ich kämpfe – trotz Auslösen des Eisprungs mit 5000 Einheiten und Nachspritzen 4 Tage nach der Auslösespritze mit weiteren 5000 Einheiten – mit niedrigen Estradiolwerten in der 2. Zyklushälfte (ES+5 bzw. 6 - denn der ES fand ziemlich genau 5,5 Tage vor der Blutentnahme statt-: 63,0 ng/l) und ES+8 bzw. 9: 91,5 ng/l. An ES+13 bzw. 14 lag der Wert dann bei 134 ng/l. Ich habe deswegen in einem Lehrbuch gestöbert. Lt. Leidenberger et al., Klinische Endokrinologie in der Ausgabe von 2013 sollte der Wert am 5. und 6. postovulatorischen Tag > 80 pg/ml sein (dort S. 724). Auf S. 648 wird auf eine Studie von Goldstein (Correlation between estradiol and progesterone in cycles with luteal phase deficiency) aus dem Jahr 1982 verwiesen, aus der sich ergibt, dass Frauen mit normalen Progesteron- aber niedrigen Östrogenwerten in der 2. ZH eine erniedrigte Schwangerschaftswahrscheinlichkeit haben. Ist diese Studie und der Wert von 80 pg/ml noch aktuell oder gibt es zwischenzeitlich neuere Erkenntnisse? Sollte ein Estradiolwert von mindestens 80 am 5.-6. Tag nach der Ovulation im Hinblick auf optimale Schwangerschaftschancen erreicht werden? (Mein Wert war ja an diesem Tag leider (noch?) unter 80 – drei und 8 Tage später dann aber darüber, weitere Werte habe ich leider nicht). Und können Sie mir sagen, wie die Estradiolkurve im Falle der Unterstützung der 2. ZH durch hcG Ihren Beobachtungen nach üblicherweise verläuft? Wie im natürlichen Zyklus zunächst ansteigend zur Mitte der 2. ZH und dann abfallend oder stetig ansteigend oder wellenförmig Auf und Ab? Vielen Dank und viele Grüße! JHC


Dr. Oswald Schmidt

Dr. Oswald Schmidt

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Hallo, neuere Erkenntnisse bzw. Studien zum notwendigen Östradiolspiegel sind mir nicht bekannt. Ich beobachte aber durchaus niedrigere Östradiolkonzentrationen als die Ihren, und es kommt trotzdem zur Schwangerschaft. Durch HCG-Nachspritzen wird vor allem die Progesteronsekretion angeregt. Es kann aber auch zu Schwankungen des Östradiolspiegels kommen, daher würde ich (ggf. zusätzlich) zu einer niedrig dosierten Östradiol-Substitution raten. Alles Gute, O. Schmidt


JHC

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Vielen Dank für Ihre Antworten! Wie hoch sollte die tägliche Dosis an Estradiol Ihrer Einschätzung nach sein? Ab wann sollte ich es nehmen? Nochmals viele Grüße, JHC


Dr. Oswald Schmidt

Dr. Oswald Schmidt

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Ab Eisprung Estradiol 4 mg oral oder äquivalent Estradiolgel transdermal (z.B. 2 Hübe Gynokadingel) täglich. Alles Gute, O. Schmidt


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