Mitglied inaktiv
Hallo Hr. Prof. Michelmann, ich habe mal eine allgemeine Frage: und zwar höre ich immer die Begriffe "saures Scheidenmilieu" und alkalisches Scheidenmilieu"....was bedeutet das bitte?...und was ist besser, wenn man schwanger werden möchte?...oder ist das egal?.....und kann man das messen,?...hat das was mit dem ph-Wert zu tun? Danke und LG
Hallo Sabine, die Schleimhaut der Scheide wird durch die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron und deren Veränderungen im Zyklus sowie durch das Lebensalter beeinflusst. Die Scheide des neugeborenen Mädchens hat einen niedrigen, sauren pH-Wert (3,7 bis 6,3). Kurz nach der Geburt steigt der pH-Wert auf 6 bis 8 an. Mit dem Beginn der Pubertät, steigt das Östrogen und damit auch der Gehalt an Glykogen an. Jetzt sind in der Scheide sogenannte Laktobazillen vorherrschend. Sie bauen das Glykogen zu Milchsäure ab, was wiederum zu einem sauren pH-Wert zwischen 3,5 und 4,5 führt. In der Mitte des Zyklus wird das Milieu mehr alkalisch, im Gegenteil zum sonst sauren Scheidenmilieu. Das schützt die Samenfäden, verlängert ihre Lebensfähigkeit, bedingt den Weitertransport der Samenfäden und nimmt sehr wahrscheinlich Anteil am Reifungsvorgang der Samenzellen. Die Scheidenflora stellt ein empfindliches Ökosystem dar, das durch die Bakterien selbst, ihre Stoffwechselprodukte, Östrogen und den pH-Wert in der Scheide in einem sehr sensiblen Gleichgewicht gehalten wird. Wird dieses Gleichgewicht gestört, kann dies zu Irritationen oder Infektionen führen.
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