Hallo Herr Dr. Gagsteiger, ich habe PCO und bei meinem mann ist alles in ordnung. Wir sind seit Oktober in der Kinderwunschklinik und außer eine Fehlgeburt und eine eileiterschwangerschaft tut sich einfach nichts. Ab Wann würde sie zu einer Künstlichen Befruchtung raten? Oder wie würde sie ggf weiter vorgehen?
von
Ju.li
am 07.07.2023, 21:50
Antwort auf:
Künstliche Befruchtung
Leider kenne ich Ihre Vorgeschichte nicht. Deshalb kann ich Ihnen auf der Grundlage der verfügbaren medizinischen Literatur nur allgemeine Ratschläge geben.
Das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) ist eine häufige Ursache für Unfruchtbarkeit bei Frauen. Es tut mir leid zu hören, dass Sie eine Fehlgeburt und eine Eileiterschwangerschaft hatten.
Die Entscheidung, ob und wann man zu einer künstlichen Befruchtung, wie z.B. In-vitro-Fertilisation (IVF), übergeht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Da Sie in der Vorgeschichte eine Eileiterschwangerschaft erlitten haben, könnte diese Art der Therapie für Sie wahrscheinlich sein. Aber es gehören auch Ihr Lebensalter, die Dauer der Unfruchtbarkeit, die vorherige Schwangerschaftsgeschichte, das genaue Spermiogramm Ihres Mannes, die Ursache der Unfruchtbarkeit und andere individuelle gesundheitliche Faktoren dazu.
Wenn herkömmliche Therapieansätze wie Gewichtsverlust, Änderungen des Lebensstils und medikamentöse Therapie (z.B. mit Clomifen oder Metformin) nicht zu einer erfolgreichen Schwangerschaft geführt haben, kann eine IVF eine Option sein. Die meisten Experten empfehlen den Übergang zu IVF nach erfolglosen Versuchen mit weniger invasiven Methoden, aber das kann je nach individuellen Umständen variieren.
Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin in der Kinderwunschklinik über Ihre Optionen sprechen.
Sollten Sie dort nicht zufrieden sein, wenden Sie sich zum Beispiel an "www.bestfertility.de". Wir können Ihnen auf der Grundlage Ihrer spezifischen Situation und Ihrer medizinischen Vorgeschichte den besten Ratschlag geben.
von
Dr. Friedrich Gagsteiger
am 07.07.2023
Antwort auf:
Künstliche Befruchtung
Hallo Herr Dr. Gagsteiger, vielen dank für ihre Antwort. Mir ist bewusst dass sie mir nicht 100 Prozentig den richtigen weg sagen können, aber vielleicht haben sie einen vorsichtigen Rat für mich wenn ich ihnen kurz unsere Vorgeschichte erzähle.
Unsere 1. Tochter kam 2021 im 2. Zyklus unter letrozol, ovitrelle und metformin zur welt. Zu der zeit pco ohne insulinresistenz. spermiogramm in ordnung.
2. Kinderwunsch seit Oktober 2023.
1. Fehlgeburt im Dezember. ELSS im april mit erhalt des eileiters in der 7.ssw. ob eileiter funktionsfähig ist nicht bekannt.
Aktuell pco mit insulinresistenz. Ich nehme metformin und progestan und stimuliere mit Letrozol und ovitrelle. Mittlerweile auch erhöht auf 2 bis 3 follikel um die Chancen zu verbessern.
Ich würde mich einfach über eine 2. Meinung freuen. Es würde uns sehr bei der Entscheidung helfen da ja künstliche Befruchtungen auch mit hohen kosten verbunden sind.
von
Ju.li
am 08.07.2023, 22:09
Antwort auf:
Künstliche Befruchtung
Ihre medizinische Vorgeschichte, einschließlich PCOS, Insulinresistenz und einer Eileiterschwangerschaft, kann Ihre Fruchtbarkeit ungünstig beeinflussen. Die Behandlung mit Metformin, Progestan, Letrozol und Ovitrelle, die Sie erwähnt haben, sind gebräuchliche Ansätze zur Behandlung von Unfruchtbarkeit, insbesondere bei PCOS. Die Dosisanpassung und das Management von mehreren Follikeln kann in der Tat Ihre Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen.
In Bezug auf die Frage, ob Sie eine assistierte Reproduktionstechnik (ART) wie IVF in Betracht ziehen sollten, gibt es einige Faktoren, die Sie berücksichtigen sollten:
Alter: Das Alter der Frau spielt eine wichtige Rolle bei der Fruchtbarkeit. Im Allgemeinen nimmt die Fruchtbarkeit nach dem 35. Lebensjahr ab und noch stärker nach dem 40. Lebensjahr.
Dauer des unerfüllten Kinderwunsches: Leider gab es eine Fehlgeburt und eine Eileiterschwangerschaft. Aber "schwanger" wurden Sie relativ schnell. Auch bei Ihrem Mann dürfte damit alles in Ordnung sein.
Vorherige Schwangerschaften und Fehlgeburten: Da Sie bereits eine erfolgreiche Schwangerschaft und eine Fehlgeburt hatten, könnte dies darauf hindeuten, dass eine natürliche Empfängnis möglich ist, aber möglicherweise Unterstützung benötigt.
Kosten: Sie haben recht, dass ART wie IVF teuer sein kann. Es ist wichtig, Ihre finanziellen Ressourcen und Versicherungsdeckung in Ihre Entscheidungen einzubeziehen.
Gesundheit des Eileiters: Da Sie bereits eine Eileiterschwangerschaft hatten und nicht sicher sind, ob der Eileiter funktionsfähig ist, könnte dies ein weiterer Grund sein, eine ART in Betracht zu ziehen.
Dies sind allgemeine Ratschläge und können je nach individuellen Umständen variieren. Ein persönliches Gespräch mit einem Spezialisten für Fruchtbarkeit wäre sehr hilfreich, um Ihre spezifische Situation und die am besten geeigneten Optionen zu besprechen.
von
Dr. Friedrich Gagsteiger
am 09.07.2023