Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Prof. Dr. med. Katrin van der Ven:

immunglobuline

Prof. Dr. med. Katrin van der Ven

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Frage: immunglobuline

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Liebe Frau Dr. van der Ven! Nach 6 erfolglosen Transfers mit sehr guten Embryonen haben wir zwei weitere Kliniken um Rat gebeten. Eine chron. Endometritis wurde zuvor schon mit Antibiose behandelt, Killerzellen konnten bei beiden Endometriumsbiopsien an ZT 8-10 keine nachgewiesen werden. Eine Klinik rät mir nun zur prophylaktischen Gabe von ig Vena, zusätzlich 15 mg Prednisolon. Dazu habe ich aber schon öfter gelesen, dass man von solch "wilden" Immunsystem-Eingriffen mangels fundierter Ergebnisse die Finger lassen sollte. Die zweite Klinik hörte sich zunächst "strategischer" an und mir wurde eine Blutabnahme in einer immunologischen Ambulanz geraten. Sollte dabei etwas rauskommen, würde ich aber wiederum eine darauf abgestimmte, ig Vena-Dosis bekommen. Was halten Sie von solch einer immunologischen Abklärung bzw. einer prophylaktischen Gabe? Die Untersuchung kostet immerhin beinahe soviel wie die erste Dosis als Prophylaxe ohne Untersuchung. Ist das etwas gängiges, sinnvolles oder wirklich ein Kahlschlag ohne Ziel? Liebe Grüße und Danke im Voraus.


Prof. Katrin van der Ven

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Da im Endometrium keine erhöhten NK Zellzahlen nachgewiesen wurden wäre ich mit der Gabe von Prednisolon sehr vorsichtig da eine zu starke Suppression der Immunzellen eben auch keinen Benefit erbringt. Die Gabe von Immunglobulinen ist eher ungerichtet immunmodulatorisch kann also sicher keinen großen Schaden anrichten ist allerdings auch nur bei einem aktivierten Immunsystem sinnvoll. Leider gibt es keine Studien die die Effekte dieser Maßnahmen wirklich untersuchen. Wenn Sie eine Immunzellaktivierung im Blut haben sind immunglobuline sinnvoll sonst eher nicht. Also besser den Bluttest machen und dann die Entscheidung dafür oder dagegen ( denn zu den Medikamentenkosten kommen ja auch die Kosten für die Infusion selber und der Zeitaufwand)


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