MiraMilagro
Guten Tag Herr Dr. Grewe, haben Sie evtl. Ideen, was wir noch bei unserer Behandlung ändern könnten und ob wir überhaupt noch eine realistische Chance haben? Wie viele Versuche würden Sie noch empfehlen? Meine Ausgangslage: AMH 0,5, FSH im Normbereich, Alter 38, idiopathische Sterilität Das Spermiogramm meines Mannes ist wohl sehr gut, in der Morphologie wurden allerdings 99% Kopfdefekte festgestellt. Unsere bisherigen Versuche: ICSI 1: Antagonistenprotokoll mit 300 IE Pergoveris: 3 punktierte Eizellen, Nullbefruchtung ICSI 2: kurzes Agonistenprotokoll mit 225 IE Menogon + Decapeptyl: 7 Follikel, 6 punktierte EZ, 5 reif, 2 befruchtet und eingesetzt an PU+3 -> Missed Abort in der 10. SSW ICSI 3 (1 Zyklus nach Fehlgeburt): kurzes Agonistenprotokoll mit erhöhter Dosis 275 IE Menogon + Decapeptyl: 7 Follikel, von denen 6 bei 10 mm beim zweiten US stehengeblieben sind -> Abbruch vor Punktion ICSI 4: (direkt im Folgezyklus): kurzes Agonistenprotokoll mit Rückkehr zu 225 IE Menogon + Decapeptyl: 9 Follikel, bei zweitem Ultraschall hat der linke Eierstock die Funktion eingestellt, sodass die dortigen 2-4 Follikel nicht mehr viel gewachsen sind, 6 Follikel punktiert, 4 EZ gewonnen, 1 befruchtet und eingesetz an PU+2-> negativ Wir verwenden bereits seit der zweiten ICSI die Zymotkammer, Calcium Ionophor und Embryoglue. In der Klinik wurde mir immer gesagt, dass ich eine gute Prognose hätte, weil ich beim ersten Transfer direkt schwanger geworden wäre, aber gerade habe ich den Eindruck, dass ich es nicht schaffe überhaupt nochmal schwanger zu werden aufgrund meiner Eizellqualität wie ich vermute. Vielen Dank für Ihre Hilfe und herzliche Grüße
Hallo, hier meine Anmerkungen: zu ICSI 1: Eine Nullbefruchtung kann auftreten, die Ursache ist schwer zu finden. Die Konsequenz Zymot und Ca2+ ist sehr gut. Zu ICSI 2: erneut nur reduzierte Befruchtungsrate, aber Eintritt einer SS, daher tatsächlich gute Prognose Zu ICSI 3: nach einer FG ist der Körper oft "durcheinander", war das HCG denn schon so schnell wieder auf null? Zu ICSI 4: Verlauf soweit gut, leider nur 1 von 4 befruchtet, Chance auf SS ca. 25%. Je Versuch haben Sie bei einem Transfer eine Chance von ca. 25-35% schwanger zu werden. Erst wenn ca. 4-6 gute Embryonen eingesetzt wurden und Sie sind nicht schwanger, würde man über eine Fortsetzung der Behandlung diskutieren. Der pos. Test nach erstem Versuch bestätigt die gute Prognose. Eventuell gibt es bei Ihrem Mann und Ihnen noch etwas zu optimieren? Was ist mit Ihrem Gewicht? Wurde eine Insulinresistenz ausgeschlossen? Rauchen? Haben Sie mind. 2 Monate vor dem Versuch beide Vitamine genommen? "Pimp my eggs" für Sie? Keine heiße Badewanne/Sauna für Ihren Mann. Alles nur Ideen. Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen. Zusammenfassend aus meiner Sicht: Nicht aufgeben! Viele Grüße Christoph Grewe
MiraMilagro
Hallo Dr. Grewe, herzlichen Dank für Ihre schnelle Rückmeldung. Vielen Dank für Ihre aufbauenden Worte. Das hat mir sehr viel bedeutet. Ich hatte in der Zwischenzeit ein Telefonat mit meinem behandelnden Arzt, der leider recht pessimistisch war und in einem Nebensatz schon die Eizellspende erwähnte. Er schlägt vor ins Antagonistenprotokoll zu wechseln mit 300 IU Menogon. Damit haben wir leider bei der 1. ICSI sehr negative Erfahrungen gemacht, da die drei vorhandenen Follikel sehr ungleichmäßig gewachsen sind, sodass ich einen sehr großen Follikel bereits recht früh hatte und nicht mehr viel nachgewachsen ist. Das gleiche Problem hatte ich auch schon bei der Behandlung mit Clomiphen bei meiner Frauenärztin. Im Agonistenprotokoll hatten wir ja zumindest immer 7 gleichgroße Follikel, wo wir aber eine schlechte Befruchtungsrate hatten. Als Kompromiss schlug mein Arzt eine niedrigere Dosis von 225 IU im Antagonistenprotokoll vor. Würden Sie den Wechsel empfehlen? Würde das Antagonistenprotokoll die Eizellqualität verbessern können? Können Sie sonst die Behandlung mit Elonva oder einer Vorbehandlung mit Testosteron empfehlen? Vielen Dank und herzliche Grüße Mira
Hallo, ich halte beide Protokolle für gut und vertretbar. Elonva nutzen wir bei uns ebenfalls, es ist eine mögliche Option. Testosteron-Vorbehandlungen nutzen wir bei uns nicht, aber auch dies ist nicht unüblich. Viele Grüße Christoph Grewe