Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Christoph Grewe:

Eizellen genetisch auffällig in PKD

Dr. med. Christoph Grewe

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Frauenarzt

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Frage: Eizellen genetisch auffällig in PKD

sani2108

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Hallo Dr. Grewe, ich bin 32 und habe einen niedrigen AMH. Bei den Stimulationen kamen in vier Versuchen 2-7 Eizellen heraus, zuletzt ergab die Punktion unter Höchststimulation wieder mal nur 2 Eizellen, die auch PKD getestet wurden. Beide sind genetisch auffällig, was anscheinend für mein Alter ungewöhnlich sein soll. Ich habe im März mit der Einnahme von DHEA begonnen, kann es sein, dass die Defekte auch darauf zurückzuführen sind? Würden Sie mir nun zur Eizellspende raten? Neuere Studien raten zudem vom ERA Test ab, was wäre Ihre Empfehlung? Ich habe ein verschobenes Zeitfenster von 24h. Zuletzt habe ich gelesen, dass die Beachtung des Fensters sogar kontraproduktiv sein soll. Vielen lieben Dank für Ihre Einschätzungen!


Dr. Christoph Grewe

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Hallo, solange es bei Ihnen möglich ist, einen Transfer durchzuführen, macht eine weitere Behandlung Sinn. Sie müssen davon ausgehen, dass bei einer 32-jährigen Frau eh nur ca. jede 6. EZ genetisch intakt ist. Insofern würde mir das Ergebnis der PKD keine Sorgen bereiten. Es war eher "zu erwarten".  DHEA halte ich nicht für die Ursache. Ich halte den ERA Test in gewissen Situationen immer noch für sehr sinnvoll. Dies hängt aber stark von der Gesamtgeschichte ab und lässt sich nicht pauschal beantworten. Viele Grüße Christoph Grewe


sani2108

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Danke für Ihre schnelle Einschätzung. ich bin in den 4 Transferen nicht einmal schwanger geworden, wir haben sonst alles testen lassen, was geht. Bis auf das Einnistungsfenster und Hashimoto keine Diagnosen. Ich bin natürlich schwanger geworden nach einer Eileiterspülung, was in zwei biochemischen Schwangerschaften endete in den direkten Folgezyklen. Danach ist nichts mehr passiert.  Woran kann das liegen, dass es noch nicht mal zur Einnistung kommt? 


Dr. Christoph Grewe

Dr. Christoph Grewe

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Hallo, nach zwei biochemischen SS ist ein auffälliger ERA nicht zu erwarten und wenig sinnvoll.  Wie war die Qualität der Embryonen, wie viele wurden jeweils an welchem Tag eingesetzt? Natürlicher Zyklus? Wie wurde substituiert?  Wurde bei/nach der Eileiterspülung auch eine Gebärmutterspiegelung gemacht? Ist eine chronische Endometritis ausgeschlossen worden? Viele Grüße Christoph Grewe


sani2108

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1.ICSI: Stimulation 300E Pergoveris, 2 reife Eizellen, Transfer von beiden an Tag 3 (9B, 8C) im Frischzyklus; Utrogest, Prednisolon und ASS - negativ 2.ICSI: Downregulation im Vorzyklus mit Decapeptyl, ab ZT1 Pergoveris 300E, 7 reife Eizellen, 6 befruchtet, 2 werden eingefroren und 1 wird zur Blastozyste (3BB). Diese wird auch im Frischzyklus eingesetzt. Medikamte wie oben + Omegaven. - negativ Diagnostik: Genetik bei beiden unauffällig  Bauch- und Gebärmutterspiegelung: Ein kleines Septum wird entfernt (1/4) - Biopsie ergibt chronische Endometritis 4/1mm2 (nach Doxycyclin sind keine Plasmazellen mehr nachweisbar in der Kontrollbiopsie). Ansonsten unauffällig. Kryotransfer aus der 2. ICSI: Transfer von 2 Mehrzellern (4A, 4B), Medikamte wie immer, allerdings wurde hier durch einen Fehler der Klinik das Utrogest zu früh genommen um einen Tag und damit das Zeitfenster durch Zufall getroffen. - negativ Diagnostik: Gerinnung (unauffällig) und Immunologie (alle wichtigen KIR Gene fehlen. Chronische Chlamydieninfektion nachgewiesen durch Antikörper, Abstriche immer alle negativ).  ERA Test Ergebnis 24h prerezeptiv. 3. ICSI: Stimulation und Medikamente wie immer - 5 Eizellen/4 reif - Transfer einer Blastozyste (1BB) und einer Morula (C). Anpassung des ERA Fensters im Frischzyklus (Biopsie wurde im Kyrozyklus gemacht) - 168h Progesteron bei Transfer. - negativ Klinikwechsel/ 4. ICSI Abbruch. Es entwickelt sich nur ein Follikel unter Höchststimulation. Dieses Mal ohne Downregulation. Dann erneuter Versuch mit Downregulierung im Vorzyklus: 2 Eizellen, beide genetisch nicht in Ordnung - kein Transfer  Es wird mir zu Eizellspende geraten.  Würden Sie denn den Transfer trotzdem noch nach dem ERA Test anraten, trotz der biochemischen Schwangerschaften? Es wurde auch im Rahmen der Biopsie im Rahmen der Gebärmutterspiegelung auf die Entwicklung der Schleimhaut geguckt vom Pathologen und da sah sie zeitgerecht aus. Sorge macht mir auch die chronischen Chlamydien, da die Antikörper igA sehr hoch sind, hsp negativ und auf eine akute Infektion schließen. Bei der Endometrio Biopsie wurden keine Chlamydien nachgewiesen und in den Abstrichen auch nicht. Trotzdem hab ich Angst, dass das immunologisch stört bei der Einnistung. Mein Mann hat alles testen lassen, sogar auf Anraten der Ärzte den Fish Test und den SDI Test machen lassen, alles unauffällig. 


Dr. Christoph Grewe

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Hallo, die Qualität der Embryonen war doch gut, klar waren auch Note 3 Embryonen dabei, das ist aber normal. Das Ergebnis des ERA-Tests ist nur dann aussagekräftig, wenn im gleichen Protokoll auch eingesetzt wird. Es gilt nicht für einen "modifizierten" Frischzyklus. Wann wurde beim ERA-Test genau das Progesteron gestartet, wann die Biopsie gemacht? Was für Abstriche wurden auf Chlamydien gemacht? Waren es PCR-Abstriche oder "normale"? Was wurde in Bezug auf die fehlenden KIR-Gene als Behandlung besprochen? Wurde nach der Septumentfernung nochmal eine Gebärmutterspiegelung gemacht, um Verwachsungen und ein Restseptum auszuschließen? Viele Grüße Christoph Grewe


sani2108

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Beim ERA Test wurde die Biopsie nach 120 Stunden gemacht. Erst wurde mit Estradiol aufgebaut und dann 5 volle Tage Progesteron gegeben.  Die Embryonen zuletzt sahen bei der PKD von außen auch gut aus und waren leider genetisch auffällig. Fazit ist, alle Ärzte unabhängig voneinander raten uns zur Eizellspende.  Leider wurde kein PCR Abstrich gemacht. Wo ist der Unterschied zum normalen Abstrich? Mein Kiwu Zentrum sagt, dass die Chlamydien dadurch ausgeschlossen sind akut, dass mein Mann keine Antikörper aufweist (wir sind 7 Jahre zusammen) und ich ihn nicht infiziert habe. Ebenfalls spricht die Endometrio Biopsie dafür. Welcher Arzt macht denn einen PCR Test auf Chlamydien? Zu den KIR Genen: Granocyte möchte mir niemand verschreiben, weil angeblich kein bewiesener Effekt. Also diesbezüglich ist noch keine Behandlung erfolgt. Es wurde keine weitere Gebärmutterspiegelung nach dem Eingriff gemacht. Es war nur ein kleines Septum von 1cm. Würden Sie das auch nochmal empfehlen? Was würden Sie mir raten?


Dr. Christoph Grewe

Dr. Christoph Grewe

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Normale Abstriche auf Chlamydien sind nicht so sensibel und können diese übersehen. Wenn diese noch da wären, müsste eine Partnerbehandlung stattfinden, sonst bekommt man sie direkt wieder.  Nach einer Septumresektion würden wir bei uns immer eine Verlaufskontrolle machen.  Dies alles sind nur Anhaltspunkte, über die man nochmal diskutieren könnte. Eine Therapieempfehlung muss Ihr behandelnder Arzt geben. Viele Grüße Christoph Grewe


sani2108

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Hallo nochmals :) Ich war vergangene Woche zum PCR Test wegen der Chlamydien und dieser war negativ. Also brauche ich mir darüber nicht weiter den Kopf zu zerbrechen bei den hohen Antikörpern (igg 36 AU/ml). Könnten diese das Immunsystem immer noch so beeinflussen, dass eine Einnistung ausbleibt? Viele Grüße und Danke für Ihre Hilfe


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