Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Najib N. R. Nassar:

An Dr. Nassar

Frage: An Dr. Nassar

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrter Herr Dr. Nassar, kurz zu meiner (Vor)geschichte: 30 Jahre, Partner 32 Jahre, PCO (kein Übergewicht, keine IR, "nur" kein ES, keine Periode, zahlreiche unreife Follikel an den Eierstöcken) 1. Schwangerschaft 2005 im ersten Zyklus nach Absetzen der Pille - MA in der 12. Woche 2. Schwangerschaft 2006 nach einem Jahr Behandlung nach einer IUI (Clomifen und Menogon) - Geburt unseres Sohnes im April 2007 3. Schwangerschaft spontan im August 2008 - hatte seit dem Abstillen im Mai 2008 einigermaßen regelmäßig meine Periode. Wie es nun aussieht, ist auch diese Schwangerschaft nicht intakt. In der 7. Woche war im US nur eine Fruchthülle und ein Dottersack zu sehen, keine Spur eines Embryos. Zudem hatte ich von Anfang an ein schlechtes Gefühl, da ich - anders als in den vorangegengenen Schwangerschaften - keinerlei Anzeichen wie Übelkeit und Brustspannen verspürte. Nun meine Fragen. 1. Es scheint so zu sein, dass jede spontan entstandene Schwangerschaft zum Scheitern verurteilt ist. Kann das am PCO liegen? Was kann man tun um das zu verhindern? Ist die Vorstellung in einem KIWU Zentrum sinnvoll, um schon vor EIntritt einer Schwangerschaft hormonell optimale Bedingungen zu erzielen?? 2. Ist eine AS immer unumgänglich? Ist es nicht im Hinblick auf einen weiteren Kinderwunsch für die Gebärmutter gesünder, hier einfach der Natur ihren Lauf zu lassen? Welche weitere Vorgangsweise würden Sie einer Patientin empfehlen? Vielen Dank für Ihre Einschätzung, Melony


Dr. Najib Nassar

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Hallo Melony, in der 7. SSW muss man im US nicht unbedingt mehr sehen als nur ein Fruchtsack mit Dottersack. Noch kann man nicht von einer Fehlgeburt sprechen, im Zweifel einige Tage abwarten. Die fehlende Überlkeit und Brustspannen haben nicht viel zu bedeuten. Wenn eine Fehlgeburt ohne komplette Abstoßung des Fruchtsackes einhergeht, ist die Gefahr einer dauerhaften Fruchtbarkeitsstörung und ernsthafter gesundheitlicher Störungen viel größer als mögliche Nachteile einer Ausschabung. Bei PCO ist allgemein die Fehlgeburtswahrscheinlichkeit leicht erhöht. Eine vorherige Unterstützung der Eizellreifung könnte hilfreich sein. Allerdings ist bei Ihrer Vorgeschichte auch eine normale spontane Schwangerschaft ohne Fehlgeburt sehr wahrscheinlich. Kopf hoch und nach vorn schauen. mfG N. Nassar


Mitglied inaktiv

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Sehr geehrter Herr Dr. Nassar, danke für Ihre schnelle und ermutigende Antwort! Leider hat sich mein Gefühl bestätigt und die Schwangerschaft ist wirklich nicht intakt. Da alles noch so klein ist, hat mir mein FA geraten zuzuwarten und der Natur ihren Lauf zu lassen. Wie lange kann es dauern, bis sich nach der FG wieder ein "normaler" Zyklus einstellt? Was kann denn die Ursache für eine solche FG sein? Es ist ja schon das zweite Mal, warum passiert das manchen Frauen öfter und anderen nie? Ist das einfach nur Pech? Mfg, Melony


Dr. Najib Nassar

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Hallo Melony, es Kann mehrere Wochen dauern. Eine genaue Vorhersage ist leider nicht möglich. Fehlgeburten sind sehr häufig und finden, je nach Alter, in 15-60% aller Schwangerschaften statt. Meist handelt es sich um zufällige Fehlgeburten, aufgrund von Fehlern bei der Verteilung der Chromosomen. Das Wiederholungsrisiko ist hauptsächlich altersabhängig. Bei wiederholten Fehlgeburten (3 und mehr), kommen andere Ursachen (Schilddrüsenerkrankung, Geinnungsstörungen (Thrombophilie), anatomische Veränderungen, Immunerkrankungen, Infektionen, Veränderungen im Erbgut eines oder beider Elternteile) in Frage. Manchmal wird die Ursache nie ermittelt. mfG N. Nassar


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