Frage im Expertenforum Kinderorthopädie an Dr. med. Wolfgang Remus:

Beckenblockade

Dr. med. Wolfgang Remus

Dr. med. Wolfgang Remus
Kinderorthopäde
Frage: Beckenblockade

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Sehr geehrter Dr. Remus, ich war mit meiner Tochter Frida in der letzten Woche bei unserer Krankengymnastin zur Laufkontrolle. Frida ist 18 Monate alt und läuft seit Anfang August frei. Allerdings läuft sie mit dem linken Fuß nach innen und auch noch o-beinig, was natürlich auch der Krankengymnastin aufgefallen ist. Sie hat sie dann hochgenommen und hat einige Funktionstests mit ihr gemacht und meinte, sie würde davon ausgehen, dass Frida eine Blockade im linken Becken habe. Sie hat vorgeschlagen, Frida noch einmal der Osteopathin vorzustellen. Ich sollte noch erwähnen, dass die Hüftsonos beidemale unauffällig waren, mein Mann und ich aber beide eine Hüftdysplasie haben. Nun hätte ich gerne ihre Einschätzung dazu: Sollte man die Behandlung durch die Osteopathin (am 19.11.) abwarten oder ist es sinnvoll, noch einmal eine Hüftsonographie machen zu lassen? Kann sich die Hüfte noch derart verändern, wenn die beiden Sonos unauffällig waren? Ich danke Ihnen für Ihre Bemühungen fridasmama


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Hallo, ich bin der Meinung, dass dieser typische einseitige Gang von den Hüften ausgeht und war von gesunden. Sie können das selbst prüfen, in dem Sie Ihr Kind vor sich hinsetzen und die Beine gestreckt lassen. Um das Ausmaß der Hüftdrehung wirklich sehen zu können, muss man auf die Kniescheiben gucken, wenn Sie also beide Beine bis zum Anschlag nach innen drehen, werden Sie bestimmt sehen, dass die linke Kniescheibe etwas tiefer steht als die rechte. Wenn Sie das ganze dann nach außen machen, werden Sie sehen, dass es umgekehrt ist, rechts steht die Kniescheibe mehr außen und links weniger. Dadurch haben die Kinder einen so gen. Einwärtsgang, der sich, je müder sie werden, verstärkt. Wenn die Hüftsonographien gemacht wurden, kann man davon ausgehen, dass die Hüften okay sind. Diese Einwärtsgangsituation korrigiert sich im Wachstum und ist nicht pathologisch. Eine Beckenblockade ist Unsinn und daher braucht Ihr Kind auch keine Behandlung. Mit freundlichen Grüßen Dr. Remus


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Guten Tag Dr. Remus, ich danke Ihnen für Ihre Einschätzung. Ich werde das mit dem Drehen der Beine noch einmal versuchen, denn beim letzten Mal hat Frida gut dagegen gehalten :-) und die Kniescheibe am linken Bein hat sich nicht mitbewegt. Ich werde das aber noch einmal testen und mich bei Bedarf noch einmal an sie wenden. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag fridasmama


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Hallo, vielleicht habe ich mich nicht ganz richtig ausgedrückt. Und zwar die gestreckten Beine gleichzeitig nach innen drehen und dabei nur auf die Kniescheiben gucken. Die eine müsste sich dann weiter nach innen drehen als die andere. Mit freundlichen Grüßen Dr. Remus


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Hallo Dr. Remus, Sie haben sich schon richtig ausgedrückt und ich habe es noch einmal getestet. Die Kniescheiben verhalten sich tatsächlich so, wie Sie es gesagt haben. Die linke dreht sich tatsächlich weiter nach innen und wenn man die gestreckten Beine nach außen dreht, ist es umgekehrt. Wie lange dürfte dieser Unterschied bzw. das nach innen laufen denn so bestehen? Ab wann müsste man reagieren? Und wie würde dann therapiert? Vielen Dank noch einmal fridasmama


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Guten Morgen, da es sich meist um eine physiologische, bzw. familiäre Entwicklung handelt wird zu keinem Zeitpunkt eine Therapie notwendig. Mit dem Wachstum ändert sich die Innendrehung, das kann bis Schulbeginn, manchmal auch bis zur Pubertät dauern. Mit freundlichen Grüßen Dr. Remus


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