Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Wutanfälle mit 8 Monaten?? An alle!

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Wutanfälle mit 8 Monaten?? An alle!

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Hallo, mein Sohn (8 1/2 Monate)macht zur Zeit eine komische Phase durch. Er ist seit etwa zwei Wochen extrem mamabezogen und sehr anhänglich, so dass ich ihm keine Sekunde alleine lassen kann, nicht mal um auf die Toilette zu gehen. Ich kann mich noch nicht einmal umdrehen oder in dem Zimmer, wo wir uns beide befinden etwas aufräumen o.ä. Ich sitze quasi den ganzen Tag bei ihm auf den Boden, ansonsten gibt es großen Geschrei. Obwohl er hinter mir her krabbeln könnte, schreit er lieber. Diese Anhänglichkeit, obwohl ich sie sehr extrem finde, ist glaube ich schon alterstypisch, oder? Zumindest zeigen Babies in seinem Alter - ich kenne bereits sehr viele von der Pekipgruppe usw. - nicht so ein extremes Verhalten. Was mich noch mehr wundert sind seine Wutschreie: wenn ihm irgendetwas nicht passt, und man kann nicht immer identifizieren was das sein soll, lässt er ein Wahnsinnsschrei los, super hoch und schrill. Das kann manchmal sogar auf dem Arm passieren, oder meiner Meinung nach aus dem Nichts, wenn wir einfach friedlich auf dem Boden spielen, und manchmal wenn er langeweile hat oder etwas nicht will. Das passiert 50-60 Mal am Tag und geht richtig an die Substanz. Er sitzt dann auf dem Boden schreit,auch öfter mit geballten Fäusten und zusammengedrückten Zähnen, dass es dann wirklich aussieht wie ein Wutschrei. Meine Tochter (fast 5) stopft sich mittlerweile Taschentücher in die Ohren, weil sie das Geschrei nicht aushalten kann. Und noch was schlimmes: er hat seit vier Tagen eine Kehlkopfentzündung, logisch durch das Schreien. Er ist eigentlich kein schlechtgelauntes Kind. Ich würde sogar sagen er hat ein sonniges Gemüt, lacht auch sehr oft und gerne. Auch kurz nach diesen Schreien lacht er. Er ist auch ein sehr tempramentvolles Kind und muss immer in Bewegung sein. Auf dem Schoss bleibt er auch nicht länger als 10 Sek. Meine Frage ist, wie soll ich mich Verhalten? Ich habe versucht, soweit es mit einem Baby geht, mit ihm zu reden; etwas lauter und bestimmter auch, damit er merkt, dass mir sein Verhalten nicht gefällt, ich hab versucht zu ignorieren und sofort auf ihn eingehen, sprich auf den Arm nehmen. Wie soll man reagieren? Danke LG BEngü


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe Bengü, so beginnt die Phase, in der ein Kind sich zum ersten Mal als eigenständige Person bewusst wird und sich von den Eltern ablöst. Und das ist nicht einfach und mit vielen Ängsten und Frustrationen verbunden. Bleiben Sie gelassen und lassen Sie sich nicht ganz vereinnahmen. Wenn Sie z.B. im selben Raum sind, dann sollte die erste Reaktion immer sein, nur mit ihm beruhigend zu reden, dann mal kurz hingehen, ihm etwas zeigen, kurz schmusen,.... aber nicht immer ihn automatisch auf den Arm nehmen. Locken Sie ihn und zeigen ihm, wie er z.B. zu ihnen hin krabbeln kann. Es darf sich kein Automatismus entwickeln so nach dem Motto: ich schreie, dann machen alle was ich will (z.B. mich auf den Arm nehmen). Hinterher wenn er sich wieder beruhigt hat, dann auf den Arm nehmen. Alles Gute!


Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich habe auch ein ähnliches Problem. Meine Tochter ist jetzt 9 Monate alt und seit sie 8 1/2 bekommt sie auch abundzu Wutanfälle. Zum Glück nicht so häufig wie bei euch. Ihre Laune kann auch aus heiterem Himmel plötzlich umkippen und sie schreit oder meckert oder weint plötzlich los. Es ist nicht immer leicht, rauszufinden, was sie hat. Dazu kommt noch, daß sie extrem Fremdelt und nicht nur vor fremden Leuten Angst hat, sondern sogar vor altbekannten Leuten oder leeren fremden Räumen. Ich versuche sie erstmal durch Zuruf, dann durch Spielzeug abzulenken. Besonders wirksam ist dabei ihr Plastikbuch mit Quietsche drin oder ein Schlüsselbund. Erst zum Schluß nehme ich sie auf den Arm, es sei denn, sie weint richtig, dann wird sofort getröstet. Da sie noch nicht krabbeln kann, nehme ich sie auch in jeden Raum mit, in den ich gehe. Wenn du aus dem Raum gehst, versuche doch, deinen Sohn mitzulocken und lobe ihn, wenn er dir folgt. Und vielleicht hilft es, wenn du ihm erklärst, was du gerade machst (den Teddy wegräumen, das Geschirr zusammenstellen...) Lena schaut dann immer ganz interessiert zu. Manchmal, wenn ich aufräume und sie fühlt sich "vernachlässigt", singe ich ihr auch was vor. Ich würde nicht versuchen, ihn zu ignorieren, das würde sein Vertrauen verletzen. Reagieren solltest du schon, aber du mußt ihn natürlich nicht immer gleich auf den Arm nehmen. Ich hatte auch schon mit Müttern gesprochen, weil Lena so extrem fremdelt und eine sagte mir, ihrem Sohn hat es nur geholfen, daß sie ihn ins Tragetuch gebunden und so überall mithingenommen hat. Und bei ihr dauerte diese "Phase" vier Monate!!! Das Geschrei ist natürlich extrem nervenaufreibend, vor allem, wenn er davon schon eine Kehlkopfentzündung hat! Und man hat natürlich Angst, das Kind zu "verziehen", ihm immer seinen Willen durchgehen zu lassen. Im Forum von Dr. Post hat Dr. Posth selbst etwas "Lektüre" hinterlegt. Auch zum Thema Loslösung, Trotz und eigenem Willen. Ich fand´s sehr aufschlußreich! Hm, so richtig hilfreiche Tipps kann ich wohl nicht geben. Aber glaube mir, du hast mein tiefes Mitgefühl und vollstes Verständnis! Lieben Gruß und starke Nerven wünscht Claudia


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