Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Widersprüchliche Elterninformation zu SIDS

Rund ums Baby Adventskalender 2025
Frage: Widersprüchliche Elterninformation zu SIDS

CornyS

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Lieber Herr Dr. Busse, ich wollte mich an sie wenden, um endlich einmal Klarheit zum Thema SIDS nach dem ersten Geburtstag zu bekommen. Sie und auch unser Kinderarzt sagen, dass SIDS mit 1 Jahr kein Thema mehr sei. Die GEPS und weitere Quellen im Internet sagen, dass es 20-30 Fälle (GEPS) bzw. 2-6% von SIDS Fällen auch im 2. Lebensjahr gibt. Welcher Referenzwert bei der prozentualen Angabe heranzuziehen ist, habe ich leider bis dato nicht verstanden. Ein sehr renommierter Kollege von ihnen hat mir gesagt, dass bei solchen Fällen Herzprobleme die Ursache seien, die GEPS sagt, dass manche Atemprobleme erst nach dem ersten Geburtstag auftreten und weiterhin erhöhte Vorsicht geboten sei. Ebenfalls seien die Regeln des "Sicheren Babyschlafs" weiter strikt einzuhalten. Und Kinderärzte die behaupten, SIDS sei mit dem ersten Geburtstag vorbei, seien schlicht unwissend in diesem Bereich. Da frage ich mich, was ist denn nun offizieller Stand der Forschung? Ich habe das Gefühl, es wird oft mit gefährlichem Halbwissen jongliert, habe aber auch von einem ihrer Kollegen gesagt bekommen, dass sich in den Foren betroffener Eltern ganz viele Borderline Patienten als betroffene Eltern ausgeben und haarsträubende Horrorszenarien erfinden, von Kindern die mit 14, 16, 18, 22 Monaten an SIDS gestorben sind. Können sie für mich etwas Licht ins Dunkel bringen? Das wäre unheimlich lieb! Herzliche Grüße, CornyS


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe C., da werden einfach "Äpfel" mit "Birnen" verglichen. Natürlich gibt es in allen Altersgruppen seltene ungeklärte plötzliche Todesfälle. die man aber nicht in einen Topf werfen darf mit dem "plötzlichen Säuglingstod". Der letztendlich auch nicht einer eindeutigen Ursache zugeordnet werden kann, von dem wir aber wissen, dass es bestimmte Lebensumstände gibt wie z.B. die Gestaltung der Schlafumgebung, die das Risiko erheblich vermindern können. Auch die GEPS spricht sowohl in ihrer Beschreibung als auch bei den Vorsorgemaßnahmen klar vom "Säugling", also dem 1.Lebensjahr. Ich halte es für ausgesprochen unverantwortlich, Ängste von Eltern zu schüren, indem man "Risiken" hinausposaunt, die es in diesem Fall im späteren Leben gar nicht mehr gibt und damit Eltern verunsichert. Alles Gute!


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