Frage: Was tun bei Reizblase?

Hallo Herr Dr. Busse, Mein Sohn ist 3 Jahre und 4 Monate alt. Seit dem Sommer ist er trocken (aber noch nicht sauber). Vor 3,5 Monaten kam sein kleiner Bruder zur Welt. Er hat sich sehr für ihn interessiert, auch schon während der Schwangerschaft, hat sich auch sehr auf ihn gefreut und tut es auch heute noch, wenn er z.b. vom Kindergarten heimkommt. Ihm gegenüber ist er nicht böse, eher unabsichtlich – wir nennen es mal „grobe Liebe“… Allerdings ist er eifersüchtig, wenn z.B. der Kleine auf Mamas Arm ist und gefüttert wird, möchte er auch auf meinen Arm, oder getragen werden und ähnliches… Wir nehmen uns auch bewußt Zeit für den Großen, spielen viel mit ihm, wobei es ihm nie genug ist. Er will immer mehr (egal bei was – spielen, fernsehen, Süßigkeiten…) und hat dann wenig Einsicht bei einem „Nein“ und fordert oft auch die „Nein-Situationen“ heraus. Er steckt auch mitten in der Trotzphase. Leider haben wir die letzten Wochen auch viel mit ihm geschumpfen, weil er uns gegenüber dann grob geworden ist (hauen, zwicken und anschreien). Seit 1 Woche muss er ständig wasserlassen – er sagt selbst, er müsse immer pinkeln und dann kommt nichts. Er rennt auch oft 3-4 mal hintereinander auf die Toilette oder mal alle halbe Stunde. Sogar im Kindergarten oder bei seinem Freund, wo er abgelenkt wäre und es ihm super gefällt. Ich habe dann versucht, es zu ignorieren. Daraufhin hat er angefangen – er müsse immer spucken und hat gewürgt, bis tatsächlich etwas gekommen ist (allerdings war er fit und lächelte mich dabei sogar an…). Beim Kinderarzt waren wir – der Urin ist ok, er tippt auf Reizblase evtl. durch Verkühlung oder psychogen, eher letzteres (wegen der Geschichte mit dem Spucken…). Wir haben homöopathische Tropfen bekommen (Akutur) die er regelmäßig 4 mal täglich bekommt und er solle Blasentee trinken (was er aber nicht macht, da es ihm absolut nicht schmeckt). Was gibt es sonst noch für Möglichkeiten zur Behandlung? Von psychologischer Seite her versuchen wir Eltern wieder, ihn bewusster wahrzunehmen, ihn häufiger in Arm zu nehmen und seinem Bruder „gleich zu stellen“. Er möchte jetzt außerdem wieder ganz oft eine Windel, weil ihn das nervt, dass er immer zur Toilette rennen muss und wen wir unterwegs sind hat er Angst, in die Hose zu machen. Sollen wir das machen oder ist das eher kontraproduktiv? Vielen Dank...

von Judine79 am 09.01.2015, 10:38



Antwort auf: Was tun bei Reizblase?

Liebe J., das findet doch wohl alles eher im Kopf statt und Ihr Sohn braucht so wie Sie das schildern nicht mehr Aufmerksamkeit sondern muss klare Grenzen und warten lernen. Bitte wenden Sie sich an eine Familienberatungsstelle oder einen Kinderpsychologen und holen sich Hilfe. Auch ein Erziehungskurs bei Triple P oder beim Kinderschutzbund,..... wäre sicher hilfreich. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 10.01.2015