Sehr geehrter Herr Busse,
ich habe eine 5 jährige Tochter, Sie ist erkältet mit Husten und schnupfen, wir waren auch beim Kinderarzt der sagte, sie hat einen leicht geröteten Hals und ne "normale" Erkältung. Mein eigentliches Problem ist aber, das sie seit einer Woche sämtliche feste Nahrung verweigert.
Sie will keine "Krümel" im Mund haben. Trinken tut sie ganz normal, auch Pudding, Joghurt und Eis ist kein Thema.
Aber wenn ich Ihr zum Beispiel Kartoffel mit Spinat (isst sie normal sehr gerne) ganz klein quetsche fängt sie schon an zu weinen weil Sie ein etwas gröberes Stückchen Spinat im Mund merkt.
Ich habe das Gefühl, sie ekelt sich vorm essen. Wenn ich versuche, sie zu überreden, fängt sie gleich an zu weinen.
Sie sagt aber auch ihr tut nix weh (Zähne, Hals oä)
Sie hatte vor 2 Wochen eine Zahnsanierung in Vollnarkose, kann es evtl hiermit zusammenhängen? Ich hatte mal etwas von einer posttraumatischen Essstörung gelesen, ist es vielleicht so etwas? Was kann ich tun, wie soll ich auf sie reagieren? Soll ich sie einfach "hungern" lassen in der Hoffnung das sie von allein wieder anfängt?
Ich habe das Gefühl unsere Kinderärztin nimmt das nicht richtig ernst!
Vielen Dank
von
kimvivien
am 19.03.2015, 07:53
Antwort auf:
Was tun bei Nahrungsverweigerung?
Liebe K.,
warum sollte man eine 5-Jährige, die bei Krankheit auch mal keinen Appetit haben darf, zum Essen drängen? Zumal Ihre Tochter ja ausreichend trinkt und sich mit Milchspeisen ihre Kalorien holt? Je weniger Aufhebens Sie davon machen und spätestens dann, wenn Ihre Tochter wieder gesund ist, nach der Devise handeln: es gibt am Tisch, was es gibt. Und jeder darf davon so viel oder wenig essen wie er mag. Es gibt aber auf Dauer dann auch keine Extras mehr, umso rascher wird sich die Situation entspannen.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 19.03.2015
Antwort auf:
Was tun bei Nahrungsverweigerung?
Gib ihr fein pürierte Suppen. Sie wird schon wieder Lust auf kekse und Schokolade bekommen. Solche Dinge würde ich nämlich verwehren wenn auch sonst nur flüssigkost akzeptiert wird. Hungern lassen auf keinen Fall. Sollte sie ein posttraumatisches Problem haben, wird sich das nicht lösen durch die nächste "Folter". Such dir wirklich flüssige alternativen und mach keinen Druck und keine Strafe daraus. würde das durchaus noch eine Woche so akzeptieren und dann noch mal ernsthaft mit dem Kinderarzt reden oder einen Psychologen involvieren.
von
keinnamemehrfrei
am 19.03.2015, 09:45
Antwort auf:
Was tun bei Nahrungsverweigerung?
Sie isst auch keine Kekse oder Schokolade, echt nur Pudding! Seit heute verweigere ich ihr diesen und biete ihr Tomatensuppe, Kartoffelbrei uä an. Kartoffelbrei will sie nicht und als sie bei der Tomatensuppe das erste Stückchen Kräuter im Mund hatte, wars auch vorbei! Jetzt jammert sie die ganze Zeit das sie hunger hat und will Pudding....ach zum verrückt werden! Aber ich bleib ganz lieb zu ihr und sag immer nur: Was möchtest du denn essen? und dann sagt sie: Ich kann doch nix essen!!!
von
kimvivien
am 19.03.2015, 12:07
Antwort auf:
Was tun bei Nahrungsverweigerung?
Hallo,
ich hatte so was mal als Erwachsene. Mich hat alles was ein bisschen kratziger war, wie z.B. Kartoffelbrei, überhaupt alles was mit Kartoffeln zu tun hatte, wahnsinnig gemacht. Ich habe es nicht runter gebracht. Nur Pudding, Joghurt etc. ging. Es hat Wochen gedauert, bis es weg war. Bei mir war auch nur der Hals rot, aber irgendwie war die Entzündung an einer so ungünstigen Stelle, dass es solche Auswirkungen hatte.
Auch die Vollnarkose kann damit zusammenhängen, da beobachtet man ja öfter Halsproblem danach wegen der Beatmung.
Viele Grüße
Mitglied inaktiv - 19.03.2015, 19:48