Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Wann lernt mein Baby von einer Schlafphase in die nächste zu finden?

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Wann lernt mein Baby von einer Schlafphase in die nächste zu finden?

LisaDackel

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Sehr geehrter Dr. Busse, mit großem Interesse verfolge ich Ihr Forum. Toll, dass Sie sich die Zeit nehmen, uns verzweifelten Eltern mit ihrer liebevollen, einfühlsamen und sehr kompetenten Art mit guten Ratschlägen zur Seite zu stehen. Nun habe auch ich einigen Fragen an Sie. 1. Ich habe eine wundervolle Tochter, die nun 15 Wochen alt ist. Nachts schläft sie im Familienbett. Ich stille sie in den Schlaf und sie wachte lange Zeit nur 1x pro Nacht auf, um gestillt zu werden – nun wacht sie seit einigen Tagen nachts fast stündlich auf. Tagsüber schläft sie leider meist nur 30-40 Minuten, wenn ich sie beim Stillen einschlafen lasse. Im Kinderwagen schläft sie gar nicht und ist meist unglücklich. Ich schaffe es also nicht tagsüber mein Schlafdefizit nachzuholen. Deswegen trage ich sie täglich 4-6 Stunden im Tragetuch, wo sie wunderbar schläft. Ich freue mich, dass meine Tochter sich im Tragetuch wohlfühlt, doch sie wird ja nicht leichter und mein Rücken und meine Schultern tun oft weh. Außerdem bin ich sehr müde. Noch ist es nicht so schlimm, doch ich würde sehr gerne wissen, wie lange ich voraussichtlich noch meine Tochter auf diese Weise herumtragen muss. In welchem Alter lernen Kinder meist von einer Schlafphase in die nächste zu finden? Und wie kann ich dies am besten fördern? Um mich zum Durchhalten zu motivieren, wäre es schön, in etwa zu wissen, wie lang dieser Zeitraum noch andauert. Wie kann es sein, dass meine Tochter nachts plötzlich so schlecht schläft? 2. Ein zweites Anliegen habe ich auch noch. Ich singe mit großer Freude in einem Gospelchor. Schon 5 Wochen nach der Geburt fing ich dort wieder an zu den wöchentlichen Chorproben zu gehen. Meine Eltern oder mein Mann passten dann auf unsere Tochter auf. Dies klappte dann Dank abgepumpter Muttermilch auch einige Wochen gut. Bis meine Tochter vor ein paar Wochen stark anfing zu fremdeln und allein mit den Grosseltern oder dem eigenen Vater starke Schreikrämpfe hatte, die erst aufhörten, als ich und die beruhigende Mutterbrust wieder da waren. Nun mache ich erstmal eine Pause von den Chorproben und mache nur noch Dinge, die ich mit Baby zusammen machen kann. Doch ich bin etwas traurig über diese Entwicklung. Mein Mann und die Grosseltern im Übrigen auch. Ab wann meinen Sie, dass es zumutbar ist, dass eine andere Bezugsperson als die Mutter auf einen Säugling aufpasst? Und für wie lange? Wie kann ich dies am besten unterstützen? Mit freundlichem Gruß LisaDackel


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe L., das Problem ist, dass Sie es bisher nicht zulassen konnten, dass Ihre Tochter lernen darf, alleine in den Schlaf zu finden, und sich auch mal eine Zeit lang alleine zu beschäftigen. Beides braucht Sie aber auf Dauer genauso wie Ihre liebevolle Zuwendung. Außerdem sollte sie auch vor allem wegen der Sicherheit im eigenen Bett in Ihrem Schlafzimmer schlafen, und das möglichst konsequent immer. Umso eher wird das zur lieben Gewohnheit. Legen Sie sie immer dann, wenn sie müde und quenglig wird, im abgedunkelten Schlafzimmer in ihr Bett. Und setzen sich dann nur leise redend oder singend daneben, halten ihre Hand vielleicht ruhig darauf, tun aber sonst nichts. Und wenn sie wach ist, dann geben Sie ihr doch bitte viel Gelegenheit, sich auf einer Krabbeldecke oder im Laufstall sich selber zu beschäftigen, zu turnen, abwechselnd in Rücken- und Bauchlage. Natürlich in Ihrer Nähe, wo Sie mit ihr Stimmkontakt halten können, immer wieder zu ihr gehen, ihr eine Anregung und eine "Streicheleinheit" geben können,........So wird es auch wieder mit der "Freizeit" für Sie klappen, die Sie sich unbedingt nehmen sollten. Denn nur so kann man als Mutter auch mal Kraft schöpfen und es nützt niemandem, sich 24 Stunden für sein Kind "aufzuopfern". Alles Gute!


DannaM

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Wenn Du zum Thema Schlafen mal in den alten Themen schaust wirst Du sehen das es immer die gleichen Antworten zum Thema gibt. Bis zum zweiten Lebensjahr ist es normal das Kinder nicht durchschlafen und Phasen der Unruhe haben. Wie man die überbrückt, denke ich, muss jeder selber entscheiden. Empfehlung von Dr. Busse ist eigentlich immer im Bett legen lassen und da sein für das Kind.


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