Frage im Expertenforum Kinderarzt an Miriam Althoff:

Umgang mit anderen im 1. Lebensjahr

Frage: Umgang mit anderen im 1. Lebensjahr

Ullilli

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Hallo, unser Sohn ist jetzt 5 Monate alt geworden. Die ersten 3 -4 Monate haben wir es so gehandhabt, dass nur die enge Familie ihn auf den Arm nehmen konnte (wenn sie gegen Keuchhusten geimpft sind), sich vorher die Hände gewaschen haben und wenn sie sich gut/ gesund gefühlt haben - auf Empfehlung der Kinderärztinnen Vor allem folgende Situationen stellen uns auch immer wieder vor Herausforderungen: 1.) Ungefragtes inder s Gesicht fassen/ und streicheln: 2. Küsschen:  Auf dem Mund ist tabu, dies haben wir vermittelt (v.a. wegen der Herpes Viren). Aber wie ist es generell mit Küsschen auf die Wange, Stirn, Hände, Füße?  3. Anfassen von Händen und Füßen: Diese steckt er sich ja nun mit Vorliebe in den Mund :) 4. Er hat nun die 2. Impfung gegen Keuchhusten erhalten. Ist es weiterhin sinnvoll, da stark drauf zu achten und nur auf den Arm, wenn die Impfung aktiv ist? Wir wissen wir können ihn nicht vor allem schützen, aber was wir machen können &was sinnvoll ist, ist uns wichtig umzusetzen. Der Kontakt zu anderen ist wichtig für ihn + uns, aber welche Spielregeln sind wichtig zu beachten im 1.Lebensjahr? Vielen lieben Dank im Voraus! Es ist leider ein Thema was sehr verunsichert..


Miriam Althoff

Miriam Althoff

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Hallo Ullilli, ich bin immer wieder verwundert, was Eltern am Anfang so mitgegeben wird. Neben natürlich sehr sinnvollen Dingen ist da nämlich leider auch immer wieder sehr viel Angstmache (Stichwort Herpes) dabei. Es wird immer wieder das Neugeborenenalter (erste vier Lebenswochen) mit dem Säuglingsalter (erstes Lebensjahr) verwechselt. Denn ja, im Neugeborenenalter sind die Kinder recht vulnerabel und manche Dinge sollten recht streng beachtet werden, z.B. was Herpes und Keuchhusten angeht. Jenseits des Neugeborenenalters verläuft eine Erstinfektion mit Herpes in der Regel asymptomatisch oder in Form der Mundfäule, unangenehm aber nicht gefährlich. Ja, man sollte natürlich trotzdem den Kontakt mit offenen Bläschen meiden (das tut man aber auch als Erwachsener), aber man muss keine Angst mehr davor haben. Selbiges gilt dann im Prinzip für alle weiteren Infektionen: natürlich trifft man sich nicht absichtlich mit kranken Menschen und vermeidet hier engen Kontakt, aber man muss auch keine Angst vor jedem "normalen" Kontakt haben. Erstens werden die Kinder immer robuster, zweitens "lernt" das Immunsystem immer mehr dazu und drittens sollten die Kinder dann auch geimpft sein (super, dass das bei Ihrem Sohn auch der Fall ist!) Vorneweg: spätestens ab dem zweiten Kind sind Ihre ganzen "Regeln" ohnehin nicht mehr ganz so streng einzuhalten ;-) Meine zweite Tochter ist in einem ganz ähnlichen Alter wie Ihr Sohn und wir befolgen keinen der von Ihnen genannten Punkte. Sie wird regelmäßig von anderen Leuten getragen, im Gesicht und an den Händen angefasst, von Familie geküsst etc. Auf den Mund küssen halte ich auch für unnötig. Ansonsten kann ich nur zu mehr Gelassenheit raten. Meine Tochter wird auch regelmäßig von anderen Kita-Kindern (Freunde von der Großen) angefasst, die natürlich keine frisch gewaschenen Hände haben. Und es passiert nichts :-) Und der Alltag ist viel schöner, wenn man ihn etwas entspannter nimmt und nicht überall Gefahren vermutet. Ich hoffe, ich konnte etwas Unsicherheit nehmen. Viel Freude weiterhin und viele Grüße!


Liz123

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Alter, was übertreibt ihr denn bitte schön?! Meine Güte, ist das mal überzogen... Abgesehen vom küssen auf den Mund vielleicht.  So kann euer Kind ja überhaupt keine Immunabwehr aufbauen. Scheint, als bräuchtest du echte Hilfe, das klingt ja schon voll nach Zwangsneurose 


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