Annamaya
Hallo Dr. Busse, wir kommen gerade von der Kinderärztin und haben eine Überweisung zum Kinderchirurgen bekommen, weil ich am Wochenende einen Gnubbel am Hinterkopf meines 2jährigen getastet hab. Sie hat den Verdacht, dass es sich um eine Dermoidzyste handelt. Das soll nichts schlimmes sein, aber wird in den meisten Fällen wohl operiert, um Entzündungen vorzubeugen. wie schlimm ist sowas? Ich hab bisher gelesen, dass sowas normalerweise nur an der Augenbraue vorkommt. Kommen solche Zysten häufig vor und wie schnell wachsen die? Muss sowas ihrer Erfahrung nach in jedem Fall operiert werden? Ich bin schonmal zum Teil beruhigt, dass die Kinderärztin da so gelassen reagiert hat und nicht gleich einen Tumor vermutet, was bei solchen Fällen immer meine größte Sorge wäre und dieses Mal dann auch war. Aber die Aussicht auf eine Operation gefällt mir auch nicht besonders. Das würde wenn dann ja sicher nur unter Vollnarkose stattfinden, oder? Mit freundlichen Grüßen Anna
Liebe A., bei einem "Knubbel" am Hinterkopf würde ich zunächst an einen normalen Lymphknoten denken, was der Kinderchirurg bei Bedarf mit einer Ultraschalluntersuchung klären kann. Dermoidzysten sind angeborene Zysten klassischerweise am Kopf und speziell im Bereich der seitlichen Augenbraue. Dermoidzysten sind mit Talg oder sogar Haaren gefüllt und wachsen langsam und verdrängend. So kann es zu einer Eindellung des Schädelknochens kommen. Auch besteht das Risiko der Entzündung. Daher empfiehlt man eine frühzeitige Entfernung, die in der Regel ambulant durchgeführt wird. Alles Gute!