Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Überängstlich als Neumama (Stress)

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Überängstlich als Neumama (Stress)

Aline34

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Lieber Herr Dr Busse, meine kleine Tochter ist fast 6 Wochen alt. Sie ist ein absolutes Wunschkind und wir sind sehr glücklich als kleine Familie. Nun ist es so, dass sich seit Anfang der Woche eine depressive Verstimmung bei mir eingestellt hat, weil ich dauernd denke, ich könne meiner Tochter schaden. Sie findet nachts oft schwierig in den Schlaf und Montagnacht nach 4h legte ich sie etwas energisch in die Federwiege. Ich hatte plötzlich ein sehr schlechtes Gewissen sie zu doll darin gewippt zu haben und habe mich wie eine Rabenmutter gefühlt, die ihr Kind schüttelt. Das ist natürlich Quatsch, ich weiß. Heute bin ich mit dem Kinderwagen unterwegs gewesen und sie hat sehr doll gebrüllt und geweint. Irgendwann war ich etwas genervt, habe „sshht“ gesagt und dabei für mein Empfinden kräftig am Griff des Kinderwagens geruckelt, sodass das Körbchen nach oben und unten gewippt ist. Der Wagen ist sehr gut gefedert und sie lag ja geschützt im Körbchen, nur jetzt lassen mich wieder diese Gedanken nicht los, ich hätte mein Kind geschüttelt. Ich bin erschrocken über mich selbst, das ich kurz genervt war und am Griff geruckelt habe. Ist so etwas gefährlich? Wie kann ich diese Angstzustände/ dieses Gedanken im Griff bekommen?


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe A., es ist gut, dass Sie das Problem mit Ihren Ängsten erkannt haben. Bitte holen Sie sich Hilfe vor Ort und lassen sich von Ihrem Frauenarzt und Ihrem Kinderarzt beraten, wo das vor Ort geschehen kann. Alles Gute!


annarick

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Hey. Das klingt normal. Es ist eine riesige Umstellung und super anstrengend. Wichtig ist, dass du lernst, damit umzugehen. Wenn du das Gefühl hast, du kannst nicht mehr, lass dir helfen. Nachts muss dann dein Partner übernehmen. Wenn keiner helfen kann, dann leg sie sicher ab und geh für ein paar Minuten raus. Mach ein Fenster auf, atme ein paar mal tief durch. Auch wenn sie nebenan schreit. Wenn du ruhiger geworden bist, gehst du wieder rein. Du willst sie sicher nicht schreien lassen. Aber alles ist besser, als wenn du im Affekt schüttelst.


Sonnenblume.

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Huhu Ich weiß nicht ob du schon von der wochenbettdepression gehört hast. Wenn es dir nicht so gut geht und du das Gefühl hast Hilfe zu brauchen dann scheue dich nicht dir welche zu holen. Hebamme, Frauenarzt oder Hausarzt helfen weiter.


E.M.M.A

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Deine Ängste scheinen ja aus dem Stress zu resultieren: Kannst du jemanden um Hilfe bitten, damit du mal in Ruhe duschen, schlafen oder einen Kaffee trinken kannst zwischendurch? Auch Wunschkinder sind anstrengend! Ansonsten mach es dir so einfach wie möglich. In den ersten Monaten muss ein Kind nicht ohne Korperkontakt einschlafen können... Stillen und kuscheln können da oft Wunder wirken. Und es ist quatsch dass Kinder das dann für immer einfordern - wenn sie soweit sind darf man das mit Konsequenz ändern (jetzt muss man das weinen ja auch aushalten). Wenn du merkst dass die Ängste sich manifestieren würde ich mir Hilfe suchen. Einfach mal den eigenen Arzt, die Hebamme oder die Krankenkasse ansprechen und nach Anlaufstellen fragen.


Cpt_Elli

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Ergänzend zu Frauenarzt/Frauenärztin sowie Hebamme (habe es leider erlebt, dass man da nicht immer ganz ernst genommen wird), kann ich die Website https://schatten-und-licht.de/ empfehlen. Dahinter steckt eine Selbsthilfeorganisation, die u. a. ein bundesweites Netz von Beraterinnen stellt. Mit denen kannst du deine Situation besprechen und bei Bedarf nennen sie dir weitere passende Anlaufstellen. Du hast hier schon gute Tipps erhalten und darfst weiter rausfinden, was dir gut tut und hilft. Hier kann ich nur von mir erzählen, geholfen hat: Viel rausgehen, frische Luft und Bewegung (nur wenn es geht, die Energie es erlaubt!) - z. B. Rückbildungskurs, der ja ohnehin ansteht, Baby-Yoga, Spaziergänge, Bummeln, ins Café... Möglichst wenig allein sein - sich um Verabredungen kümmern, Famile/Freunde einbinden. Außerdem sich erlauben, es mit dem Baby möglichst einfach zu haben, auch wenn andere es anders machen. Wenn das Kind in der Federwiege gut schläft, warum nicht? Kind mag den Kinderwagen nicht und der Rücken lässt es zu - Trage/Tuch ausprobieren, auch draußen. Wippe, Mobile als Ablenkung. Und ein Säugling darf auch mal kurz weinen, wenn man duscht, auf die Toilette muss oder gerade total erschöpft ist und nur mit ihm redet, ohne aufzustehen.


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