Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Stillen mit Marcumar, ist das möglich?

Frage: Stillen mit Marcumar, ist das möglich?

Lilliane84

Beitrag melden

Guten Tag, normalerweise bin ich Marcumar Patientin, da ich eine bds. Lungenembolie hatte und dabei festgestellt wurde, dass ich eine genetische Gerinnungsstörung habe. Ich muss also mein Lebenlang Marcumar nehmen. Seitdem aber bei mir der Kinderwunsch bestand, hab ich die Medikation auf Fragmin P Forte umgestellt. Jetzt bin ich in der 34. SSW, spritze täglich Fragmin und bin auch engmaschig damit in Betreuung beim Phlebologen. Mich würde aber sehr interessieren, ob ich nach der Geburt wieder auf Marcumar umstellen kann oder ob es besser wäre weiter Fragmin zu spritzen, da ich gerne Stillen möchte. Ich weiss halt nicht, ob es mit beiden Medikamenten möglich ist zu Stillen, oder ob es bei dem ein oder anderen grössere Risiken für mein Kind geben könnte. Oder wäre es in meinem Fall ratsamer gar nicht zu Stillen? Muss mein Kind dann auch immer zu Untersuchungen? Diese wären doch dann auch sicher immer mit Blutentnahmen verbunden, oder? Sollte mein Kind sowieso direkt auf diese genetische Gerinnungsstörung untersucht werden? Vielen Dank, dass ich soviele Fragen stellen durfte. Viele Grüsse Lilliane


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

Beitrag melden

Liebe L., Zwar gilt während der Stillzeit im Prinzip ein Verbot für eine Gerinnungshemmung mit Cumarinen wie Marcumar®. Doch gibt es Erkrankungen, bei denen Ausnahmen gelten und man auch während der Stillperiode nicht auf diese Medikamente verzichtet. Beispiele sind Thrombosen oder Embolien im Wochenbett, angeborene Gerinnungsstörungen oder ein Herzklappenersatz. Die meisten Erkenntnisse liegen zu einer Behandlung mit Warfarin (Coumadin®) in der Stillzeit vor. Demnach ist die Einnahme kaum mit Risiken behaftet, denn es treten keine bedeutenden Mengen des Wirkstoffes in die Muttermilch über. Da sich Warfarin und Phenprocoumon (Marcumar®, Falithrom®) in ihrer chemischen Struktur unterscheiden, besteht bzgl. Phenprocoumon noch Unklarheit. Analysen der Muttermilch ergaben jedoch, dass auch Phenprocoumon nur in einer geringen Dosis in die Muttermilch übergeht, dass also die Gerinnung des Säuglings wahrscheinlich nicht beeinflusst wird. Generell zu empfehlen ist in einem solchen Fall eine Dosis des Gerinnungshemmers im unteren therapeutischen Bereich. Bei höheren Tagesdosen kann der Säugling vorbeugend Vitamin K (Konakion®) erhalten. Wegen der möglichen Vererbung Ihrer Gerinnungsstörung muss man genau wissen, was Sie haben. Am besten fragen Sie ihren Spezialisten. Alles Gute!


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Frau Dr. Althoff, meine Tochter (3 Monate alt) wurde gestern geimpft. Gegen 5 Uhr morgens war sie unruhig und ich habe sie aus dem Beistellbettchen genommen und im Liegen gestillt. Dazu habe ich mein weites Schlafshirt nach oben geschoben. Leider bin ich dabei vor lauter Erschöpfung eingeschlafen. Als ich dann wieder aufgewacht bin hab ich e ...

Guten Tag Herr Dr. Brügel, nun ist mir doch passiert, was ich seit Geburt meines Sohnes (vor 3 Wochen) versuche tunlichst zu vermeiden: Ich war allein mit ihm und entsprechend erschöpft und bin heute am frühen Morgen beim Stillen mit ihm im Arm im Bett eingeschlafen. Nach ca. 2 Stunden bin ich aufgewacht. Er lag friedlich in meinem Arm. Meine g ...

Lieber Herr Dr. Busse, ich war gestern das erste Mal abends ohne unsere Tochter unterwegs auf einem Geburtstag. Ich hatte vorsorglich abgepumpt und gedacht mir das erste Mal seit der Schwangerschaft ein Gläschchen Sekt zu gönnen, da dieser bis ich wieder zu Hause sein würde abgebaut wäre. Dort vor Ort gab mir das Geburtstagskind einen Aperitif- ic ...

Liebe Frau Dr. Althoff, mein Mädchen ist knapp 18 Monate alt und stillt noch sehr gern & auch relativ viel, speziell nachts. Ich habe vor der Schwangerschaft gelegentlich geraucht(d.h, ich musste nie eine Rauchentwöhnung machen, ich kann das tatsächlich von einem Tag auf den anderen lassen), mit positivem Test habe ich keine mehr angerührt. ...

Liebe Frau Althoff, ich habe derzeit einen Herpes an der Nase und mache mir wegen einer möglichen Übertragung Sorgen. Anfangs habe ich beim Stillen immer eine Maske getragen und anschließend ein Herpespflaster benutzt. Da wir derzeit im Sommerurlaub sind und es sehr heiß ist, schwitze ich stark an der Oberlippe. Dadurch löst sich das Pflaster l ...

Hallo, ich habe von meiner Frauenärztin Clindamycin (300mg jew. 1 Tabletten morgens und abends) verschrieben bekommen. Ich stille jedoch voll, das weiß sie. Im Beipackzettel steht es ist nicht für die Stillzeit geeignet. Ich habe gelesen, dass die Halbwertszeit des Mittels ca. 3h beträgt. Welchen Stillabstand sollte ich einhalten um die Auswirkung ...

Hallo. Ich hatte ein MRT vom Schädel, wobei kein Kontrastmittel verwendet wurde. Ich stille bzw pumpe und füttere unser Baby mit der Muttermilch. Muss oder sollte ich die Milch von NACH der Untersuchung verwerfen, auch wenn kein Kontrastmittel verwendet wurde? Wegen der Magnetfeldern und Radiowellen die währenddessen auf mich erzeugt wurd ...

Guten Abend Herr Dr. Busse! Vielen lieben Dank für Ihre Hilfe! Ich musste heute zur Untersuchung bei einem Internisten und dieser hat einen Ulatraschall von meinen Achselhöhlen gemacht. Die Achseln habe ich mir ca. 1 Stunde zuvor rasiert und mich dabei minimal geschnitten. Habe das wenige Blut mit einem feuchten Taschentuch abgewischt. Beim Ult ...

Guten Tag 🌞      Ich bin mir nicht sicher ob ich hier im richtigen Forum bin.  Ich habe leider Flugangst und benutze immer einmalig vor dem Flug eine Tablette Tavor. Nun habe ich aber vor 4 Monaten entbunden und stille voll. Ich wollte daher etwas pflanzliches einnehmen und habe die Pascoflair oder Passio Balance gefunden.  Muss ich Bedenken ...

Sehr geehrter Herr Dr. med. Busse, ich dachte, ich tue gut daran, nicht zu viel Kaffee zu trinken (maximal 2 Tassen pro Tag) und diesen mit einem koffeinfreien Tee zu kombinieren. Nun habe ich in den letzten Wochen einige Tassen "Johannesbeer Kirsche" Tee getrunken und erst jetzt bemerkt, dass Hibiskus die Hauptzutat ist. Ich lese nun, dass die ...