Sehr geehrter Herr Busse,
Mein Sohn ist 4 Monate alt und brüllt seit einigen Wochen wegen Kleinigkeiten und wenn es ums Schlafen und Stillen geht. Und damit meine ich exzessives Brüllen mit Überstreckung und Kreischen. Schmerzen hat er meiner Meinung nach nicht, wenn man ihn ablegt ist ab und zu Ruhe und er lacht einen an. Aber das Stillen ist daher sehr anstrengend für mich geworden. Beim Osteopathen waren wir auch schon zwei mal. Abends braucht er anderthalb Stunden, bis er irgendwann erschöpft im Arm einschläft. So langsam verzweifeln mein Mann und ich, weil wir nicht wissen, wo es her kommt. Es klingt immer so, als ob er total wütend auf etwas wäre. Laut Tabelle soll er aus dem letzten Schub raus sein. Woher kann sowas kommen?
Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort.
Liebe Grüße
von
Ria24
am 10.07.2019, 16:43
Antwort auf:
So viel Brüllen gesund?
Liebe R.,
da haben Sie wohl ein sehr temperamentvolles "Exemplar" erwischt! Sich abreagieren mit Schreien ist etwas völlig normales für Babys und ist von Kind zu Kind sehr unterschiedlich ausgeprägt. Wichtig ist, dass Sie sich dafür keine Schuld geben und das als normal akzeptieren. Hilfreich ist ein ruhiger und gleichmäßiger Tagesablauf bei dem Sie möglichst dann, wenn Sie merken, dass die Stimmung kippt und Ihr Sohn überreizt wird, ihn umgehend im abgedunkelten Schlafzimmer in sein Bett legen. Und sich dann nur leise redend oder singend daneben setzen, ruhig die Hand auf ihm halten und Geduld haben. Sonst nichts. Unterstützung können Sie in einer speziellen Sprechstunde für "Schreibabys" bekommen. Ihr Kinderarzt kennt sicher eine Anlaufstelle.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 10.07.2019