Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Busse, meine Tochter ist jetzt 20 Monate alt (ehemaliges Frühchen aus der 32. Ssw.) und in ihrer gesamten Entwicklung etwas verzögert aber laut KA noch nicht behandlungsbedürftigt. Nun ist sie allgemein sehr wenig ehrgeizig, was sich in vielen Bereichen zeigt. Unser dringlichstes Anliegen ist das selbständige Essen. Sie isst am Familientisch seit ihrem 1. Lj. und sie isst auch alles was man ihr vorsetzt, vorausgesetzt sie wird gefüttert !! Und da liegt mein Problem. Ich schaffe es nicht sie dazu zu bringen mit Löffel oder der Gabel zu essen. Sie hat immer einen Löffel in der Hand, macht aber keinerlei Anstalten den Löffel auch einzusetzen. Sie hat Anfangs einige Male versucht Essen auf den Löffel zu bekommen, als dies nicht klappte hat sie aufgegeben und es nie wieder versucht. Motorisch bereitet ihr das richtige Halten des Löffels wirklich noch Schwierigkeiten, aber ohne Übung gehts ja auch nicht. Alles gute Zureden nützt nichts. Es sind schon mehrer Mahlzeiten ausgefallen, weil ich dachte bei entsprechend großem Hunger versucht sie es wenigstens und ich füttere nur zu, aber Fehlanzeige. Sie geht lieber ohne Essen ins Bett zum Mittagsschlaf. Beim Abendessen das gleiche Spiel. Lege ich ihr das Brot hin, isst sie nur die Wurst herunter, gebe ich ihr eine Gabel zum aufspießen, versucht sie es einmal, schafft es aber meist nicht und gibt auf. Haben sie noch eine Idee wie ich sie motivieren könnte oder scheitert es vielleicht wirklich noch an den motorischen Fähigkeit. Der KA meinte im übrigen bei der Entwicklungskontrolle mit 18 Monaten ich solle ihr Zeit lassen. Solange sie noch kein wirkliches Interesse am selbständigen Essen hätte, würde das alles nur in Fehlversuchen und Frust enden, mit dem Ziel der totalen Verweigerung. Sind sie der gleichen Ansicht? Habe echt Bedenken,das ich sie noch ewig füttern muß. Liebe Grüße und vielen Dank Tilly
Liebe Tilly, das ist sicher ein schwieriger Balanceakt zwischen Förderung und Vermeidung von zu viel Frustration. Idealerweise nützt man natürlich den Nachahmungstrieb in diesem Alter. Sprechen Sie doch bitte auch mal mit ihrem Kinderarzt, ob in ihrem Fall nicht eine ergotherpeutische Unterstützung sinnvoll wäre. Alles Gute!
Mitglied inaktiv
Hallo, versuche es doch mal so, dass du ihre Händchen beim Essen führst, und sie so also halb fütterst, aber halb macht sie es eben auch mit den eigenen Händchen. Wenn du das Füttern so machst in Zukunft, wird sie vielleicht sicherer in den Bewegungen, die du mit ihren Händen machst, und dann klappt es irgendwann auch allein. Wichtig ist halt, sie viel zu loben für jeden kleinen Erfolg, aber eben keinen Druck aufzubauen und keine Enttäuschung zeigen, wenn es nicht klappt, wie du es erwartest. Jeder VERSUCH ihrerseits sollte schon große Anerkennung ind Worten und Zuwendung durch Euch finden, damit sie motiviert ist, weiterzumachen, auch wenn es nicht sofort klappt wie bei den Großen. Und gerade bei Brot - was soll sie da mit einer Gabel? Lass sie doch das Brot incl. Wurst mit den Finger essen - ich esse meine Brote jedenfalls auch aus der Hand und nicht mit Messer und Gabel. LG Claudia