Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Segelohren

Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse
Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

zur Vita

Frage: Segelohren

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, ich habe folgenden Artikel gefunden: Kosmetiktipp: "Segelohren" schon früh therapieren Viele Menschen leiden darunter, dass ihre Ohren mehr als üblich vom Kopf abstehen. Besonders für Kinder in der Pubertät kann diese Besonderheit zu einem schwerwiegenden Problem werden. Oft werden dann die Ohren angelegt, mit einer nicht immer problemlosen Operation. Das kann für die Patienten schmerzhaft sein und es dauert unter Umständen sehr lange, bis die Narben abgeheilt sind. Einen ganz anderen Therapieansatz haben jetzt dänische Forscher getestet. Die Methode kommt ohne Operation aus und zeigt dennoch sehr gute Erfolge. Wichtig ist dabei nur, dass früh im Leben begonnen wird, am besten schon im Säuglingsalter. Als Hilfsmittel dienen spezielle Klammern für die Nacht und transparentes Klebeband für den Tag. Damit werden die Ohren am Kopf gehalten. Wie die Dänen in der Fachzeitschrift "Archives of Otolaryngology and Head and Neck Surgery" (Bd. 128, S. 1369, 2002) berichten, wurden von den 70 behandelten Kindern im Alter zwischen 3 Monaten und 6 Jahren etwa 80% geheilt. Die Behandlung wurde im Durchschnitt über einen Zeitraum von 5 Monaten fortgeführt, wobei kaum Nebenwirkungen auftraten. Nur bei manchen Kindern waren Hautprobleme zu verzeichnen. Diese hatten jedoch keine bleibenden Schäden zur Folge und waren nach Abschluss der Therapie auch wieder verschwunden. Diese einfache Behandlung bringt Eltern und Kindern gleichermaßen Vorteile. Während die Kleinen schon vor dem Schuleintritt geheilt sind und vor allem keine Operation über sich ergehen lassen müssen, sparen die Eltern Geld. Denn die plastische Chirurgie ist teuer und muss in diesem Fall natürlich selbst bezahlt werden. Können Sie mir vieleicht weiterhelfen, an wen ich mich wenden muß usw.?


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

Beitrag melden

Liebe DAniela, das klingt sehr nach mittelalterlicher "Folterbehandlung" und erscheint mir keineswegs schonender als eine Operation später wirklich nur der Kinder, die im Schulalter noch auffällige Ohrmuscheln haben. Das sind nämlich viel weniger als die Zahl derer, die im Kleinkindalter vermeintlich "Segelohren" haben. Außerdem ist mir nur bekannt, dass die früher üblichen Versuche mit Abkleben und Verbänden alle erfolglos waren. Alles Gute!


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Daniela, erst einmal kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Methode funktioniert. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass es angenehm für das Kind ist, mit angeklebten Ohren aufzuwachsen. Ich selbst lebe seit 33 Jahren mit Charakerohren, mein Vater seit 63 Jahren und glaub mir, unsere Ohren stehen wirklich ab. Meine Eltern haben mir bereits im Kindesalter die Entscheidung freigestellt, ob ich operiert werden möchte oder nicht. Gleichzeitig haben Sie mir über Ihre Erziehung ein stabiles Selbstwertgefühl vermittelt. Ich habe daher nie Probleme mit den versuchten Hänseleien der Kinder gehabt. Wer weiß was in einem steckt und über sich selber auch mal lachen kann (das heißt nicht sich zum Clown zu machen)ist für solche Situationen gerüstet. Ich habe nie bereut, die Operation abgelehnt zu haben und das Selbstwertgefühl, das meine Eltern mir vermittelt haben, hat mir im Leben mehr gebracht, als es jede Operation vermocht hätte. Gruß Dirk


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.