Pat
Guten Tag Herr Dr. Busse, Unser Sohn ist gerade 1 Jahr alt geworden. In den ersten 5 Monaten hat er sehr gut geschlafen, seitdem ist das Schlafen äußerst schwierig geworden. Er schläft sehr leicht und er schläft nur beim Stillen, im Tragetuch oder im Kinderwagen ein. Nachts wacht er seit 7 Monaten oft noch 3-5 Mal auf und will dann gestillt werden. Vor drei Wochen haben wir mit der KITA-Eingewöhnung angefangen. Grundsätzlich läuft es gut und er scheint sich dort wohl zu fühlen. Vor der Eingewöhnung hat er aber immer zwei Mal am Tag, meistens zwischen 09:00-10:30 und von ca. 13:30-15:00 Uhr geschlafen (ich muss dann notgedrungen im Schakelstuhl sitzen bleiben, sonst wacht er sofort wieder auf). In der KITA gibt es von 11:30 - 13:30 Mittagsruhe. Obwohl er morgens sehr müde ist, kann er zu Hause zeitlich nun nicht mehr sein Morgenschläfchen machen und in der KITA sorgt das Morgenprogramm wohl für zu viel Ablenkung. Wenn er vor Ort gegen 11:30/12:00 Uhr dann endlich auf dem Arm der Erzieherin einschläft (sie kann ihn tatsächlich irgendwann hinlegen, das wäre zu Hause tagsüber undenkbar) schläft er meistens nur 45 Minuten. Wenn ich ihn mittags abhole, ist er so müde, dass ich ihn gegen 15:00 Uhr nochmal in den Schlaf stillen muss. Weil er zum Mittagessen in der KITA schon viel zu müde ist, isst er leider auch kaum. Wie schlimm ist es, dass man den Kindern durch die Planung der Erwachsenen einen neuen Rhytmus „aufzwingt“ (Arbeit der Eltern, Programm in der KITA, etc.) und wie könnte man dies ggfs. besser/anders machen? Danke für Ihre Antwort.
Liebe P., das einzige echte Problem ist, dass Sie ihren Sohn bisher daran gewöhnt haben, nur mit allerlei Hilfen in den Schlaf zu finden oder sogar nur auf Ihnen zu schlafen. Diese Abhängigkeit tut niemandem gut, und Sie dürfen Ihrem Sohn einfach zutrauen, dass er lernen kann, in seinem Bett zu schlafen und ohne solche Hilfen in den Schlaf zu finden. Dann kann er das auch in der Nacht, wenn er ganz normal mehrfach fast oder ganz aufwacht. Dazu gehört ein festes Zubettgehritual nach der letzten Mahlzeit. Und nach dem Gutenachtlied oder Ähnlichem in seinem Bett bleiben Sie einfach so lange untätig nur daneben sitzen bis er zur Ruhe findet. Nachts dann wenn er sich meldet auch nur ein wenig leise reden oder singen am Bett. "Begleiten" nicht "Helfen" heisst das Prinzip! Und lassen Sie sich nicht entmutigen, Umstellung braucht Zeit. Alles Gute!
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