Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

schlaflernbuch

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: schlaflernbuch

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Hallo, ich denke das Buch " Jedes Kind kann schlafen lernen" ist vielen bekannt. HAT jemand erfahrungen wie alt die Kinder mindestens sein sollten um die Einschlafmethode ( schreien lassen-reingehen-schreienlassen.....)anzuwenden. Ab welchem Alter zieht das kind keinen schaden mehr davon und wann kapiert es was man von ihm will? Danke für die antworten. nadine


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe NAdine, das ist frühestens mit 1 Jahr sinnvoll, je nach gerade vorliegendem Entwicklungsstand, vor allem was das "Fremdeln" angeht auch erst später. So lange sollte man im Zimmer bleiben aber außer monotonem Reden nichts tun. Alles Gute!


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Meines Wissens basiert dieses Buch auf der nach Ferber benannten "Ferber-Methode". Ferber empfiehlt dieses Vorgehen keinesfalls for Beendigung des ersten Lebensjahres und nur für gesunde Kinder. Ab wann die Kinder keinen Schaden mehr nehmen??????? Ich halte nicht viel davon, denn das Kind lernt vor allem eins: Es nützt nix wenn ich schreie, kommt ja doch keiner! und ich hätte Angst, dass das Vertrauen gestört wird. Wenn sie älter sind, schlafen sie auch ganz gut alleine ein - mal besser mal schlechter - das ist meine Erfahrung mit meinem Sohn, mit dem wir nie irgendein Schlaftraining gemacht haben. Ich empfehle wieder eine Seite: www.das-kind-muss-ins-bett.de.


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Hallo! Ich kann nicht verstehen, warum man Babys oder Kleinkindern mit irgendwelchen Methoden das Schlafenlernen "antrainieren" muss. Das lernen die Kinder von alleine und zwar in der Weise, dass sie gerne und freiwillig ins Bett gehen. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie ein Kind noch gerne ins Bett gehen kann, wenn es vorher die Erfahrung gemacht hat, dass es darin schreiend alleine gelassen wird. Ich denke auch, dass es resigniert, wenn es dann irgendwann sich doch nicht mehr gegen das ins-Bett-gehen wehrt. Als einen Erfolg kann man das aber dann wirklich nicht bezeichnen! Ich habe meine zwei immer herausgeholt, wenn sie geweint haben bzw. bin immer bei ihnen geblieben und bin damit immer bestens gefahren. Durchschlafen und alleine (wieder) einschlafen können ist bei uns kein Problem. Lass lieber die Finger davon! Ich denke, du richtest damit in JEDEM Alter mehr Schaden an, als dass du damit etwas erreichen könntest. "Schlafen lernen", d.h. alleine ein- und durchschlafen kann ein Kind dann, wenn du die Schlafumgebung angenehm gestaltest, die Bedürfnisse des Kindes ernst nimmst (es also z.B. nicht unvermittelt und während eines aufregenden Spiels ins Bett packst, nur weil es gerade acht Uhr abends ist), das Zu-Bett-geh-Ritual schön gestaltest, etc. Die Seite das-kind-muss-ins-bett ist übrigens klasse. Da findest du bessere Ideen als in diesem Buch. Liebe Grüße und ruhige Nächte Nicole


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wenn ich mal biggi welter zitieren darf: "Ich persönlich lehne die in dem „berühmten Buch" angepriesene Methode ab, wie übrigens die Mehrheit aller Stillberaterinnen. In meinen Augen führt diese Methode lediglich dazu, dass ein Kind früher oder später resigniert und deshalb schläft. Es kommt zu einem Vertrauensbruch (auch wenn das in dem Buch anders dargestellt wird). Es gibt auch keine langfristigen Untersuchungen, die die Unschädlichkeit der Methode belegen. Auch kenne ich mehrere Mütter, die zunächst einen Erfolg mit dem Schlaftrainigsprogramm erzielen konnten, später aber mit äußerst massiven Schlafproblemen bei ihren Kindern zu kämpfen hatten, die sich dann auch nicht mehr mit der Ferbermethode (das Buch beruht auf Prof. Ferber aus den USA) lösen ließen. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass die Eltern sich als Versager fühlen. Die Vorschläge für junge Eltern sind zum Teil sehr eigen und fördern kaum die Ruhe in der Familie. Ich halte z.B. nichts davon, ein Kind, das an der Brust eingeschlafen ist, wieder zu wecken, damit Einschlafen und Stillen voneinander getrennt werden. Stellen Sie sich doch mal vor, wie Sie sich fühlen würden, wenn Sie gerade eingeschlafen sind und es weckt Sie jemand auf, nur weil Sie seiner Meinung nach anders einschlafen sollten. Jedes Kind wird zu seiner Zeit seinen Weg finden, ohne Brust und ohne Weinen einzuschlafen und wenn die Eltern diesen Punkt abwarten können, dann profitieren alle davon. Es besteht auch ein Zusammenhang zwischen der Entwicklung des Selbstwertgefühls eines Kindes und dem Schreienlassen. Kinder, die schon als Babys gelernt haben, dass sie sich auf ihre Mutter (Vater) verlassen können, deren Bedürfnisse wahrgenommen und gestillt wurden, gehören später meist zu den Menschen, die in sich selbst ruhen, ein gesundes Selbstwertgefühl entwickelt haben (denn sie waren ihren Eltern etwas wert) und ausgeglichen durch ihr Leben gehen können. Babys drücken ihre Bedürfnisse durch schreien aus, sie haben noch nicht viele andere Möglichkeiten, auf sich aufmerksam zu machen. Lässt man ein Baby schreien, dann ignoriert man sein Bedürfnis (und ignoriert auch seinen Wunsch nach Kommunikation). Das Kind resigniert irgendwann und hat gelernt, dass es tun kann was es will, es ist den Eltern nicht „wert", dass sie darauf reagieren. Sicher hat ein solches Verhalten der Eltern keinen positiven Einfluss auf das Selbstwertgefühl des Kindes. Ach ja, das Eingehen auf die Bedürfnisse des Kindes und die Achtung vor dem Kind bedeuten nicht, dass Eltern sich von dem Kind tyrannisieren lassen, wie das die Verfechter des Schreienlassens häufig behaupten. Es gibt eine sehr gute Arbeit über das Thema Schlaf, die sich mit den Schlaftrainingsprogrammen beschäftigt und die sehr lesenswert ist. Sie heißt „Schlaf! Auf die Plätze - Fertig - Los. Eine kritische Auseinandersetzung zum Inhalt des Buches ‚Jedes Kind kann schlafen lernen‘" und kann bei der Autorin Barbara Walcher Walcher, (berros@dnet.it) bezogen werden. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter" Buchbesprechung: „Jedes Kind kann schlafen lernen“ von A. Kast-Zahn und H. Morgenrot ISBN 3-9804493-0-0 DM 29,80 / ÖS 215,00 / SFR 29,80 Dieses Buch ist eine traurige Widerspiegelung unserer Gesellschaft im Umgang mit den Kindern. Keine Familie wird gefragt, wie liebevoll sie mit den Bedürfnissen ihres Säuglings umgeht. Im Gegenteil, wenn das Baby gerade wenige Wochen alt ist, kommt die scheinbar wichtigste Frage: „Schläft es schon durch?“ Für alle Eltern, die diese Frage mit „nein“ beantworten müssen, stellt sich sofort die nächste Frage: „Was haben wir falsch gemacht?“ Die ersten sechs Monate darf ein Kind nachts noch wach werden, aber dann muß es durchschlafen. So suggeriert es dieses Buch. Richtige Erkenntnisse über den kindlichen Schlaf werden mit Behauptungen vermischt: Kinder müssen ganz alleine einschlafen – ohne Mutterbrust, ohne die Eltern im Zimmer, ohne Schnuller und vielleicht auch noch ohne Schmusetier. Sie haben anscheinend keine Bedürfnisse (zu haben). Denn alles muß beim Aufwachen genauso vorgefunden werden – so die Autoren –, wie beim Einschlafen: die Brust würde aber weg sein, auch die Eltern würden nicht mehr im Zimmer neben dem Bett stehen, der Nuckel könnte aus dem Mund gerutscht und das Plüschtier vielleicht aus dem Bett gefallen sein. Deshalb darf auch nichts davon als Einschlafhilfe verwendet werden. Es kann natürlich sein, so meine ich, daß ein Kind, was so allein ist, auch schnell wieder in den Schlaf kommt, um dieser schrecklichen Situation zu entfliehen. Ist es das, was wir wollen? Die nächste fragwürdige Behauptung diese Buches: Kinder scheinen auch in den ersten Jahren ein Zeitgefühl zu haben. Denn es wird empfohlen, das Kind kontrolliert eine bestimmte Zeit (3, 5, 7, 10 Minuten) schreien zu lassen? Oder steht das deshalb so in dem Buch, weil es uns Eltern leichter fällt, das Kind schreien zu lassen, wenn wir nach einer bestimmten Zeit wieder zu ihm gehen dürfen? Ich denke, auf alle Fälle haben Kinder, die jünger als drei Jahre sind, kein Zeitgefühl. Selbst eine Minute kann für sie eine Unendlich-keit sein. Oft klappt das Ein- und Durchschlafen aber mit dieser Methode. Hat das Kind doch schlafen gelernt? Meiner Meinung nach hat es zumindest etwas anderes gelernt: Mir kann es schlecht gehen, und ich kann schreien: es kommt doch keiner. Es wird in einen depressiven und traumlosen Tiefschlaf fallen. Das bedeutet auch den Verlust des Urvertrauens mit Auswirkungen bis in das Erwachsenenalter. Sollte dies vielleicht ein Grund für die vielen Schlafstörungen in unserer Generation oder der unserer Eltern sein? „Jedes Kind kann schlafen lernen“ – ich meine: jedes Kind lernt schlafen. Und zwar dann, wenn es für das jeweilige Kind der richtige Zeitpunkt ist. Bis dahin brauchen die Kinder Begleitung in den Schlaf. Noch immer wissen wir nicht genau, was beim Einschlafen passiert, was sich in unserem Gehirn abspielt, daß wir am nächsten Morgen regeneriert aufwachen. Wir können unsere Gedanken bahnen, indem wir beim Einschlafen an beruhigende Dinge denken. Ein Kleinkind kann das jedoch nicht. Es ist auch nicht möglich, mit Absicht immer zu einer bestimmten Zeit wach zu werden. Wäre es so, bräuchte man keine Wecker auf dieser Welt. Natürlich benötigen viele Eltern Rat, Unterstützung und Begleitung, wenn sie ein schlecht schlafendes Kind haben. Aber ich bezweifle, daß dieses Buch diesen Eltern auf Dauer ernsthaft helfen kann. Einige Beispiele aus dem Buch sollen das deutlich machen: 1. „Erfahrungen aus der Kinderarzt-Praxis“ (Seite 12) Die Eltern schlafen mit ihren Zwillingen in einem Raum und müssen jeden Abend für die Nacht 17 Fläschchen fertig machen. – Wie schrecklich, vielleicht hätte es geholfen, ein Familienbett zu organisieren? 2. „Welche Probleme können auftreten?“ (Seite 90): Das Kind von 12 Monaten erbricht, um seine Eltern zu erpressen. – Welche massiven Störungen in der Eltern-Kind-Beziehung müssen vorliegen, wenn ein Kind in dem Alter dazu in der Lage sein sollte? Dieses Buch allein kann den Eltern aus dieser Situation bestimmt nicht heraushelfen. 3. „Schmerzen“ (Seite 140): Es wird den Eltern empfohlen, dem Kind zum Einschlafen ein Fieberzäpfchen zu geben. Es könnte ja Schmerzen haben, auch wenn nichts gefunden wurde. – Das ist der erste Schritt, alle Probleme mit Medikamenten beseitigen zu wollen und zu einer späteren Medikamenten-Abhängigkeit. Fazit: Schade für all diejenigen, die fast 30,– DM für dieses Buch ausgegeben haben. Die Investition in das Buch der La Leche Liga „Schlafen und Wachen“ von W. Sears wäre weitaus lohnender gewesen, auch wenn darin keine Patentrezepte zu finden sind. Es gibt nämlich keine! Leider ist das Buch der La Leche Liga kaum in einer Buchhandlung zu finden.


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Hallo!Ein sehr bemerkenswerter Beitrag ,find ich gut.Mal was anders zu hören als immer nur ,hast du das noch nicht mit schreien lassen versucht.Doch hab ich !Ausser das ich schlechtere Nerven +mehr Streit zu Hause habe,wenn ich das probiere.Geht uns Momentan besser wenn ich hingehe Sie beruhige und Ihr notfals auch ein Fläschen gebe,aber ich habs aufgegeben und denke der Tag kommt wo man das auch irgend wie ander regeln kann.Tschüß


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Vielleicht schlafen dann manche Kinder wirklich durch mit dieser Methode. Aber ob sie damit auch glücklich sind? Ich vergleiche das immer mit folgender Situation: Wenn ich Sorgen habe, und ich z.B. mit einer Freundin darüber sprechen möchte, mich ausheulen möchte, "erwarte" ich auch, daß sie mir zuhört. Wenn sie aber immer sagen würde: Ach laß mich damit in Ruhe, wird schon nicht so schlimm sein!", würde ich mich auch nicht mehr an sie wenden. Aber nicht, weil ich dann so glücklich darüber bin, sondern weil ich weiß: die hört mir eh nicht zu! Das heißt, weil ich resigniere. Ein kleines Kind hat nicht vor, die Eltern zu terrorisieren. Es hat ganz einfach Probleme mit dem Einschlafen, braucht halt noch mehr Geborgenheit als andere. Ist ja bei uns Erwachsenen auch so. Also: Nicht "ferbern", sondern versuchen zu verstehen, was das Kind braucht. Ist sicher nicht immer ganz einfach. Aber unsere Kinder werden es uns später mit Selbständigkeit und Selbstbewußtsein danken, weil es weiß, daß es sich auf uns verlassen kann! Sorry, daß es so lang geworden ist. LG Sabine


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Hallo Nadin, mach Deine eigenen Erfahrungen.Wir waren total verzweifelt mit der Schlaferei unsere Kleinen und loben dieses Buch in den höchsten Tönen.Die ersten 2 Tage waren schlimm, aber die Zeit vorher (einschlafen nur mit herumtragen und nachts bis zu 8 mal aufstehen!) war schlimmer.Geh einfach nach Gefühl,wir sind froh, dass wir den Tip mit dem Buch bekommen haben.Viele schimpfen drüber, aber jeder kennt es und viele haben es auch erfolgreich angewand.Alles Gute.


luckyluck

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Ich denke, dass Buch ist niemals empfehlenswert. Zumindestens würde ich an deiner Stelle neben JKKSL auch mal in dieses Buch reinschauen: http://besucherritze.npage.de/ Die dort vertretene Perspektive ist das genaue Gegenteil zu JKKSL und erscheint mir sehr schlüssig.


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