Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Salbutamol in Dauerbehandlung

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Salbutamol in Dauerbehandlung

lyra11

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, zunächst einmal vielen Dank für Ihre tolle Arbeit hier in diesem Forum. Sie haben mir schon oft geholfen durch Ihre Antworten auf meine Fragen und die Fragen anderer. Danke! Meine Tochter, jetzt 16 Monate, hat auf Grund eines Kommunikationsfehlers der behandelnden Kinderärztin 5 Wochen durchgängig Salbubronch Tropfen (3x10 Tropfen täglich) und direkt im Anschluss 3,5 Wochen Salbutamol Inhalationsspray (1-2 Hübe 3xtäglich) verabreicht bekommen. Zusätzlich bekommt sie seit 3,5 Wochen Flutide (2 Wochen mite, 1 Woche 125 µg). Nur zu Beginn der Behandlung hat sie stark gehustet, wir haben wegen ärztlicher Anweisung immer weiter behandelt, da sie noch leicht gehüstelt hat morgens. Nun waren wir noch einmal zur Kontrolle bei der Ärztin, die uns quasi anschrie, dass Salbutamol nicht zur Dauerbehandlung geeignet sei (trotzdem wurde uns bis dahin ständig Nachfolgerezepte ausgestellt; wir waren auch alle 2 Wochen zur Kontrolle und haben dort die Medikation berichtet) und wir falsch behandelt hätten. Bis dahin glaubten wir, unsere Tochter habe lediglich einen hartnäckigen Infekt. Wir haben nun die Kinderärztin gewechselt, die uns erklärte, dass unsere Tochter die typischen Lungengeräusche für eine chronische obstruktive Bronchitis habe, die im Akutfall (Bronchitis) mit Salbutamol und dauerhaft mit Flutide (1 Hub 2xtäglich) behandelt werden müsse. Nun kennen wir also die korrekte Diagnose und können sie richtig behandeln. Nun sind wir natürlich sehr besorgt, weil das Salbutamol ein Notfallmedikament ist, wir es aber fast 9 Wochen ununterbrochen gegeben haben. Was ist Ihre Meinung dazu? War das unter Umständen schädlich? Vielen Dank und freundlichen Gruß!


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe L., das war überhaupt kein Problem und es gibt keinen Anlass zur Sorge. Alles Gute!


Mitglied inaktiv

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Schädlich war das nicht. Unser Sohn bekam im Alter Eurer Tochter 9 Monate am Stück Morgens und abends 1 Hub Budenosid (ähnlich dem Flutide) und wir sollten grundsätzlich davor einen Hub Salbutamol geben, damit sich die Bronchien weiten und das Kortison besser aufnehmen. Das war damals Stand der Technik. Heute gibt es für hartnäckigere Fälle Kombinationspräparate wie den Viani, Fluticason plus ein langfristiger Bronchienerweiteter (Salmeterol, ähnlich Sabutamol nur mit 12 statt 4 Stunden Wirkdauer) Unserer nahm aber oft über Wochen hinweg zusätzlich zum Viani in Hochdosis noch Salbutamol (dann als “Notfallmedikament“ bzw besseres Wort ist “Bedarfsmedikament“, da er aufgrund einer Infektserie eben Bedarf an zusätzlicher Bronchienerweiterung hatte - ohne das ging die Obstruktion nicht weg) Ein anderes Wort für chronisch obstruktive Bronchitis ist übrigens Asthma. Kleinkindasthma in Eurem Fall, das gute Chancen hat, sich wieder zu verwachsen. Ein Kinderpneumologe wäre sicher gut, der Eure Tochter richtig einschätzen kann und auch die Behandlung steuert.


Mitglied inaktiv

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was mich noch stutzig macht ist die Aussage Eurer neuen Kinderärztin. ... wenn Eure Tochter “immer noch“ die “typischen Lungengeräusche“ also Pfeifen/Giemen/Brummen hat, bedeutet das, dass sie immer noch obstruktiv ist, d.h. dass sie auch weiterhin Salbutamol als Bronchienerweiterung bekommen müsste.... wenn sie also ohne Salbu das Husten wieder anfängt, wieder inhalieren lassen. Das Kortison hilft erst nach ca. vier Wochen so richtig und soll die Entzündung stoppen und muss dann eine ganze Weile dauerhaft gegeben werden.


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