Angi0801
Guten Tag Hr. Dr. Busse, mein fast 4-jähriger Sohn (ehemals FG 28+5) besucht seit September den Kindergarten (24 Kinder bei 2 Erziehern + 1 Praktikantin). Anfänglich hatte er sehr mit der Trennung von mir zu kämpfen (verbringe aufgrund seiner Vorgeschichte sehr viel Zeit mit ihm, versuche ihn zu fördern und fordern). Dies bekamen wir schnell in den Griff. Nach meinen Beobachtungen fühlt er sich mittlerweile dort sehr wohl. Das Problem ist jedoch, dass er nicht recht Anschluss an die anderen Kinder findet. Dies endet wohl auch desöfteren in Provokationen oder Streit. Laut Erzieherinnen zeigt sich eine positive Tendenz, wobei alles viel besser ist, wenn die Kindergartengruppe mal kleiner ist. Dazu muss ich sagen, dass ich vor dem Eintritt in den Kindergarten keinen Kontakt zu Gleichaltrigen gesucht habe, er praktisch in einer Erwachsenenwelt aufgewachsen ist und bis Mai diesen Jahres ein Einzelkind war. Aufgrund der dargestellten Problematik und aufgrund seiner Muskelhypotonie haben wir nun mit Ergotherapie (bislang 2x) begonnen. Dort zeigt er sich sehr aufgeschlossen und interessiert, kann aber nicht lange bei den Übungen der Therapeutin dabei bleiben. Dann sucht er sich selbst eine Beschäftigung im Raum. Dies kann ich neuerdings auch zuhause beobachten. Früher konnte er sehr lange Rollenspiele machen oder sich mit meinen Gegenständen des täglichen Lebens in der Küche etc. befassen. Nun lassen diese Interessen nach und er wirkt sehr sprunghaft. Auf Erwachsene geht er seit dem Kindergartenbesuch extrem offen zu. Die Ergotherapeutin meint, dass eine Reizfilterstörung vorliegen könnte. Was bedeutet das? Kann man das mit Ergotherapie behandeln/heilen? Wirkt dies auf seine Sozialkompetenz? Kann ich mit Ernährungsumstellung ggf. positiv zur Therapie beitragen? Und (erscheint mir im Moment am wichtigsten): Entwickelt sich eine Reizfilterstörung so plötzlich? Oder ist es einfach ein Zeichen, dass er im Kindergarten überfordert ist und würde sich dieses Problem bei Besuch einer kleineren Gruppe wieder legen? Der Kinderarzt, den ich mit diesem Problem konsultiert habe, sieht alles sehr gelassen (neue Situation im Kindergarten, bislang Einzelkind, sehr umsorgt aufgrund Frühchen). Intelligenzmäßig liegt er im Vergleich zu Gleichaltrigen offensichtlich sehr weit vorne (bringt sich Zahlen und Buchstaben selbst bei, extremes Langzeitgedächtnis, hohe Auffassungsgabe). Trotzdem bin ich im Moment sehr beunruhigt, da ich möchte, dass er seine Fähigkeiten auch voll nutzen kann. Vielen Dank bereits jetzt für Ihre Antwort!
Liebe A., mit solchen Schlagworten werden Kinder leider sehr leicht in eine Schublade geschoben, man weiß dann endlich "was sie haben" und vergisst dabei, dass ein Kind sich permanent entwickelt und vielen Einflüssen ausgesetzt ist. Ich würde es deshalb auch eher mit Ihrem Kinderarzt halten und zur Geduld mahnen. Wie soll ein Kind, das dazu 4 Jahre lang kaum Gelegenheit hatte, sich auch so rasch auf eine Kindergruppe mit allen möglichen Anforderungen einstellen, wenn sich bisher alles nur um ihn gedreht hat. Das wäre ein Thema, wo Sie helfen könnten und sich vielleicht einmal bei einem Kinderpsychologen beraten lassen könnten. Alles GUte!
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