Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Busse, sie hatten mir hier in Namibia schon einmal sehr geholfen, als es um das Kinderuntersuchungsheft meiner Tochter (nun 7 Monate) ging. Inzwischen habe ich eine sehr schwere Zeit hinter mir, meine Tochter erkrankte während eines Urlaubes in Kapstadt im Januar an Pneumokokken-Meningitis. Gott sei Dank wurde es wohl rechtzeitig auf mein Drängen (der Arzt hier vermutete bis zum 4. Tag einen Virusinfekt, da alle Schleimhäute ok waren) hin diagnosiziert durch LP und mit Rocephin 12 Tage im KH behandelt, der Hörtest war danach ok und der Brainscan auch. Ich habe mich nun entschieden, mir Prevenar aus Deutschland kommen zu lassen und mein Kind umgehend impfen zu lassen. Ich habe aber noch Fragen zur Meningitis - im Moment geht es mir wohl schlechter als meinem Kind, da mich die ganze Sache total traumatisiert hat: - Wie kann ein Kind sich Pneumokokken-Meningits holen? Ich dachte, Streptokokken seien sehr verbreitet Bakterien, wieso können sie bei Kindern so etwas auslösen, muss da ein anderer Infekt vorangehen, der das Immunsystem schwächt? -Kann ich meine Tochter vor einer weiteren Infektion irgendwie schützen, ich habe solche Angst inzwischen? Kann sie für eine solche Meningits "anfällig sein"? -Wieso wird zur Hib-Immunisierung geraten, die Pneumokokken-Impfung ist dagegen bei vielen Ärzten selbst in Deutschland gänzlich unbekannt - gibt es denn so sehr viel mehr Hib-Meningitis als Pneumokokken-M.? Vielen Dank Christiane
Liebe Christiane, zur Entstehung einer Krankheit müssen immer viele ungünstige Faktoren zusammenkommen, die im Einzelfall nicht vorhersehbar sind. Die Pneumokokkenimpfung ist einfach neu in Deutschland und ich bedauere es auch serh, dass es noch keine allgemeine Impfempfehlung dafür gibt und noch nicht alle Kinderärzte ihre Eltern überhaupt über die Möglichkeit der Impfung auf eigene Kosten informieren. Da ihr Kind sonst gesund war, müssen Sie aber sicher nicht mit einem generell erhöhten Risiko rechnen. Die Impfung ist aber trotzdem sinnvoll. Alles Gute!
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