Hallo Herr Dr. Busse, ich muss mich hier leider nochmals zu meiner Tochter (2 Jahre 9 Monate) melden, ich hatte über die Feiertage bereits mehrfach hier im Forum geschrieben. Ich muss nochmal etwas ausholen und die bisherige "Leidensgeschichte" zusammenfassen: Unsere Tochter musste am 20.12. aufgrund von Fieber aus der Kita abgeholt werden und hat daraufhin starke Ohrenschmerzen entwickelt. Unser "Haus-Kinderarzt" hat am Folgetag eine beidseitige Mittelohrentzündung diagnostiziert, die wir zunächst nur mit Ibuprofen und Paracetamol behandelt hatten. Es trat tagelang keine wesentliche Besserung an. Am Morgen des 24.12. waren wir noch mal zu einem Notfalltermin bei unserem Kinderarzt, der weiterhin von einer viralen Infektion ausging und kein Antibiotikum geben wollte. Damit hatten wir aber ein sehr ungutes Gefühl. Auf Nachfrage hier im Forum hatten sie geraten, dass man doch ein AB geben sollte. Das Fieber stieg auf über 40°C und wir sind dann noch an Heiligabend zum Notdienst gefahren. Sie erhielt Cefaclor 3x tägl., bereits nach der ersten Nacht waren Fieber und Schmerzen vollständig verschwunden - Das war also die goldrichtige Entscheidung. Wir haben das Cefaclor vorschriftsgemäß 7 Tage gegeben und dann abgesetzt, in der Hoffnung, über den Berg zu sein. Zwei Tage nach Absetzen traten jedoch wieder sehr starke Ohrenschmerzen auf, zunächst ohne Fieber und einseitig. Wir mussten wieder zu einer Vertretungsärztin, da unser "Haus-Kinderarzt" noch geschlossen hatte. Dort diagnostizierte man eine "Otitis externa", die zunächst mit Ciloxan Ohrentropfen behandelt wurde. Am Folgetag kam jedoch wieder Fieber dazu, also nochmals zur gleichen Vertretungsärztin. Nun waren wieder beide Ohren betroffen, das Fieber lies auf einen systemtischen Infekt schließen, also wurde nochmals Cefaclor verordnet, diesmal über 10 Tage 3x täglich. Das gute ist: Das Cefaclor hat wieder angeschlagen, bereits nach 24 Stunden war sie komplett Schmerz- und Fieberfrei, isst und trinkt gut, hat keinen Durchfall, ist nur blass. Wir sind nun bei Tag 4 von 10. In der Zwischenzeit haben wir nochmals bei unserem "Haus-Kinderarzt" angerufen, der nun wieder geöffnet hat und die ganze Sache mit den Antibiotika überhaupt nicht versteht und sagt, dass sind zu 95% Viren und Antibiotika dienen nur zur Beruhigung der Eltern. Wir sind nun total verunsichert und irritiert. Zwei Ärzte, zwei komplett unterschiedliche und widersprüchliche Meinungen. Mit meinem Bauchgefühl vertraue ich eher auf die Vertretungsärztin, da das Cefaclor in beiden Fällen ja unmittelbar geholfen hat. Auf der anderen Seite verstehen wir natürlich auch, dass so eine lange Antibiotika-Gabe auch nicht ohne ist. Wir haben nun vor allem tierisch Angst, dass der Infekt jetzt erneut aufflammt, wenn wir das Cefaclor dann nach 10 Tagen wieder absetzen, sie womöglich gar einen resistenten Keim oder so hat. Wir haben aber auch Angst, durch die lange Antibiotika-Gabe etwas kaputt zu machen. Haben Sie aus Ihrer Erfahrung noch irgendeinen Rat für uns? Können wir noch irgendetwas tun, wie sollen wir uns verhalten?
von User2345 am 08.01.2024, 23:18