PiaLia
Guten Tag, unser Sohn ist 4 1/2 Jahre alt und sehr "gefühlsstark" - wenn ihn etwas freut, ist er das glücklichste Kind der Welt, jubelt und jauchzt lauthals und tanzt vor lauter Begeisterung. Aber wehe, wenn ihn etwas ärgert, und wenn es aus unserer Sicht nur Kleinigkeiten sind - hier neigt er noch immer, mit 4 1/2 Jahren, sehr zu selbstverletzendem Verhalten. Vorgestern z.B. wollte er beim Frühstücken Hörspiel hören. Ich sagte ihm, dass wir erst gemeinsam am Tisch essen und er gerne direkt danach hören kann. Er rastete so aus, dass er wild herumschrie und seinen Kopf mehrmals mit voller Wucht gegen die Wand schlug. Das ist fast immer so und wenn ich versuche, seinen Kopf zu schützen, wird er noch wütender. Er ist wie ein kleiner Vulkan, der wegen Kleinigkeiten maximal explodiert. Ist das in diesem Alter noch normal? Auch ist es so, dass er rel. sensibel ist, was viele Reize angeht. Im Kindergarten sagt er, dass es ihm zu laut ist. Als wir mal den Zirkus besuchten, war er zunächst das begeistertste Kind im ganzen Publikum, applaudierte ganz begeistert und laut und jubelte den Artisten zu. Im weiteren Verlauf der Vorstellung wurde ihm dann jedoch alles zu viel, es war ihm zu laut und er hat es nur noch draußen im Hof ausgehalten, obwohl er sich eigentlich so auf die Vorstellung gefreut hatte. Als er kürzlich mit seiner Tante im Freizeitpark war, klappte dort zwar alles wunderbar, aber wieder zuhause brach er noch im Treppenhaus weinend zusammen (als er mich dann sah) und war noch am nächsten Tag völlig "drüber", warf Gegenstände usw. Ich habe das Gefühl, dass er schnell reizüberflutet ist. Mein Mann hatte als Kind sehr stark ADHS un leidet noch heute darunter - könnten dies auch Hinweise darauf sein? Ansonsten ist unser Kind fröhlich, normal entwickelt, liebt es, mit anderen zu spielen und zu interagieren... aber er hält uns wirklich sehr auf Trab und v.a. diese Wut und das Kopf-gegen-die-Wand-Schlagen bereitet mir schon Sorgen.. Vielen Dank für eine Antwort
Liebe P., das spricht in der Tat dafür, dass Ihr Sohn - wie der Papa früher - Probleme mit der Verarbeitung und dem Umgang mit Reizen hat. Auf jeden Fall ist es sinnvoll, ihn dabei frühzeitig zu unterstützen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt, welche Möglichkeiten es dafür in ihrer Umgebung gibt. Ich denke da z.B. an eine heilpädagogische Frühförderung oder eine Ergotherapie. Ganz entscheidend ist aber, dass Sie sich Rat und Hilfe holen, wie Sie zuhause mit Ihrem Kind umgehen und es unterstützen können. Infos finden Sie auch hier: https://www.adhs.info/fuer-eltern-und-angehoerige/was-koennen-eltern-selbst-tun/ Alles Gute!
PiaLia
Herzlichen Dank für Ihre Einschätzung und Ihren Rat!
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