Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Mein Sohn isst nicht

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Mein Sohn isst nicht

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Mein Sohn Raphael wird am 08.03. 2 Jahre alt. Er war immer schon ein schlechter Esser und hin und wieder hat er seine Phasen wo er wirklich kleinkindgerechte Portionen isst und das macht mich dann auch wahnsinnig glücklich. Seit 2 Tagen verwehrt er jede Art von Essen ich bin richtig verzweifelt. Er trinkt dennoch gut. Habe bei meinem KA angerufen und nachgefragt was ich tun soll und er hat gemeint, ich sollte viel Milch zu trinken geben und es ev. mit Joghurt versuchen. ("Milchmahlzeiten") Milch kriegt er eh immer nur Joghurt essen wird eben schwer. Raphael trinkt aus der Trinklerntasse, er bekommt auch Abends kein Fläschchen mehr aber habt ihr irgendwie Tips wie ich ihn doch dazu bewegen könnte etwas zu essen? Der bloße Anblick von Essen versetzt ihn in Rage und er wird zornig und wirft damit um sich. Dieses Verhalten kann ich mir auch in keinster Weise erklären, da er nie zum Essen gezwungen wurde oder irgendetwas vergleichbares geschehen war. Mein Sohn ist auch nicht "untergewichtig" obwohl er recht schmal aussieht. Er ist bei einer Größe von 93cm 13.200 G schwer. Doch er isst einfach nicht. Das kann doch nicht gesund sein. Hatte mir doch mal gedacht ich versuchs mit Sanostol bis ich dann hier im Forum gelesen habe, daß dies gefährlich ist (habe mir den Ökotest durchgelesen). Liebe Grüße Martina


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe MArtina, warum macht es Sie glücklich, wenn ihr SOhn viel isst? Das bringt doch für ihn keinen Vorteil, alle Zivilisationskrankheiten werden durch zuviel und nicht durch zu wenig Essen verursacht. Und so ist es natürlich für ihn ein Leichtes, damit das beliebte Machtspielchen mit ihnen zu spielen. Wichtig ist also, dass Sie akzeptieren, dass kein Kind vor vollem Teller verhungert oder Mangel leidet. Entscheidend ist jetzt nicht, dass ihr Kind und was es isst, sondern dass es ein sinnvolles Essverhalten auch für später lernt. DAs bedeutet, es gibt bei 3 HAupt- und 2 Zwischenmahlzeiten am Familientisch das, was Sie für richtig halten und jeder darf davon so viel oder wenig essen wie er mag. Kein Drängen aber auch keine Extras und nichts anstatt. Wenn er keinen Hunger hat oder nur mit dem Essen spielt, dann räumen Sie es freundlich aber konsequent ab und es gibt erst wieder etwas zur nächsten geplanten Mahlzeit. Zu trinken auch nur vor allem zum Essen und dann WAsser oder ungesüßter Tee, sodass er sich nicht die Kalorien antrinken kann. Alles GUte!


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Ich muss noch ergänzend folgendes hinzufügen: Die Gewichtsangabe ist ja nicht weiter alarmierend, doch vielleicht hilft es weiter wenn ich Ihnen sage, daß in unserem Verwandten- und Bekanntekreis alle sagen, daß Raphael ein dünnes Kind ist. Wo er die 13 Kilo versteckt hat, kann ich mir nicht erklären. Und gegessen hat er immer schlecht, hat sich nie gemeldet wenn er Hunger hatte (musste man als Baby immer an der Uhrzeit ablesen, daß er denn Hunger haben "könnte") und später wollte er einfach nicht mehr. Und jetzt, da er wirklich NICHTS mehr isst, macht mir das große Sorgen. Mein Kinderarzt nimmt das Problem wohl nicht so ernst, da das Gewicht passt und mehr wird da auch nie kontrolliert. Was soll ich Ihrer Meinung nach tun? Kann ich meinen Sohn denn irgendwie das Essen "schmackhafter" machen? Liebe Grüße Martina (die total verzweifelt ist)


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Hi! Versuchs mal mit dem Buch "Jedes Kind kann richtig essen" und ansonsten denke ich, Du solltes gelassen an die Sache ran gehen. Die Kleinen wissen schon wie viel sie brauchen und er gedeiht ja. Essen artet in dem Alter schnell zu Machtspielchen aus. Und je weniger Du den Ausbrüchen Deines Sohnes Beachtung schenkst um so weniger wird er Zirkus machen. Mein Sohn ist auch ein etwas komplizierter Esser (2 Jahre) und seit ich mich nicht mehr aufrege, klappt es viel besser. Viel Glück! Katja


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Es ist so, daß ich mich nie darüber aufgeregt habe, da er das ja merkt. Und ich wurde als Kind zum Essen von zB. fettem Fleisch gezwungen vor dem es mir richtig geekelt hatte. Bei uns zu Tisch haben sich Horrorszenarien abgespielt weil mich meine Eltern zum Essen gezwungen haben. Wenn Raphael nicht isst, bleibe ich gefasst, doch innerlich ist die Unruhe einfach da. Ich mache mir einfach sorgen, er ist wirklich ein dünnes Kind auch wenn das Gewicht und die Größe von ihm nicht wirklich alarmierend klingen. Ich kann nur versichern, daß er schon früher ev. 2 Bissen pro Mahlzeit gegessen hat und es damit auch erledigt war. Es kann ja nicht sein, daß er NIE isst und auch nicht damit anfängt. Und dass er jetzt nicht mal die zwei bissen isst, ist schon sehr bedenklich. Von dem Vitaminmangel mal ganz abgesehen. Ich habe mir heute das Buch "Mein Kind isst nicht" vom Mamamilch-Shop bestellt, über den man vom Stillforum kommt. Ich hoffe, das Buch ist bald da. Danke für Deine aufbauenden Worte, doch ich kann hier auch gar nicht richtig beschreiben wie viele Gedanken ich mir darüber mache. Liebe Grüße Martina PS: ach ja, ist vielleicht Dr. Busse auf Urlaub?


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Zuallererst danke für Ihre Antwort, das baut mich doch etwas auf daß mein Sohn jetzt nicht einer ernsten Gefahr ausgesetzt ist. Sie haben angesprochen warum es mir so wichtig ist daß mein Kind isst. Vielleicht liegt es daran, daß einem das soziale Umfeld einimpft, daß man als Mutter nur dann nicht versagt, wenn das Kind der "Norm" entspricht. Ich höre von anderen Eltern wie brav deren Kinder essen und wie dünn mein Sohn aussieht und da ist es dann womöglich schon geschehen. ich mache mir Vorwürfe weil ich denke, daß jemand denken könnte, ich versuche meinen Sohn nicht richtig zu ernähren, obwohl er das Essen von sich aus ablehnt. Danke nochmals für Ihre Antwort! Liebe Grüße Martina


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Hallo Martina! Glaub nicht alles, was Dein "soziales" Umfeld so erzählt. Diese sogenannten Wunderkinder, bei denen ja alles ach so toll funktioniert sind doch eher die Ausnahme und die meisten können sich nicht eingestehen, daß manche Dinge einfach schief laufen weil sie sich dann für unfähig halten. Das mit dem Essen war bei der Generation unserer Eltern/Großeltern ja auch noch ne ganz andere Sache (denk mal an Deine Jugend und den berühmten Teller leer essen etc.) Ich kann Deine Sorge gut verstehen und nachfühlen aber das wichtigste ist, daß Du Deinem Kind vertraust, es weiß schon was es braucht und mit Dr. Busses beschriebener Konsequenz (ganz wichtig!!)wirst Du es schon schaffen. Wenn Du magst, kannst Du mir nochmal mailen :-) Liebe Grüße Katja


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