Sehr geehrter Herr Dr. Busse, vor einigen Monaten kam mein Sohn reif (39+4) zur Welt. Der Geburtsprozess war relativ langwierig, erste Wehenanzeichen hatte ich am Vortag gegen 04:00 Uhr, geboren wurde mein Sohn am darauffolgenden Tag gegen 06:00 Uhr mit Hilfe der Saugglocke, da sich die Herztöne meines Kindes verschlechtert haben. Der Streptokokken Abstrich im Vorfeld der Geburt war negativ, jedoch hatte ich grünes Fruchtwasser, was sich bei der Geburt zeigte. Als mein Sohn zur Welt kam hatte er bereits von Sekunde eins an erhebliche Atembeschwerden (Nasenflügeln, etc.). Zuerst vermutete man Anpassungsschwierigkeiten, doch nach einigen Stunden wurde eine akute Lungenentzündung festgestellt (beide Lungenflügel waren auf dem Rötgenbild enorm befallen). Er wurde mit Sauerstoff und Stickstoff beatmet und stand kurz vor ECMO, was glücklicherweise in letzter Minute umgangen werden konnte. Gerade bin ich mit der Aufarbeitung der Geschehnisse beschäftigt, da mir dies während der Zeit im Krankenhaus nicht möglich war. Mich beschäftigt die Frage, ob sich mein Kind bereits im Mutterleib infiziert hat oder ob die Erkrankung erst während des Geburtsprozess entstanden ist? Aber kann es denn wirklich möglich sein, dass mein Kind innerhalb des Geburtsprozess - der zwar lange gedauert hat, aber immer noch im Rahmen lag - so schwerwiegend krank wurde, das sich bereits ab der ersten Lebenssekunde Symptome zeigten? Oder ist eher davon auszugehen, dass die Erkrankung schon im Mutterleib bestand? Aber auch dann stellt sich mir immer wieder die Frage, was geschehen ist, denn eigentlich genießen Babys im Mutterleib doch besonderen Schutz, was kann im Mutterleib geschehen sein, dass mein Kind so krank wird? Würden Sie mir freundlicherweise Ihre Einschätzung dazu geben? Herzlichen Dank