pinkipink
Lieber Dr. Busse, meine Tochter hatte in der letzten Woche von Montag früh (22.1.) bis Donnerstag abend (25.1.) leichtes Fieber zwischen 38,2 und 38,7 Grad. Mittwoch früh waren wir bei unserer Kinderärztin, die zwar nur einen leicht geröteten Rachen festgestellt, aber einen Schnelltest auf Streptokokken gemacht hat, der nur leicht positiv war. Sie hat nochmal 15 Minuten länger gewartet und wollte dann ein Antibiotikum verschreiben. Nun muss ich dazu sagen, dass meine Tochter in den 5 Wochen davor bereits 3 Antibiotika erhalten hat (Cefaclor gegen Streptokokken kurz vor Weihnachten, dann Azithromycin Anfang/Mitte Januar gegen eine "kalte" Lungenentzündung - hat nicht angeschlagen, deshalb im Anschluss noch Amoclav). Ich fand das komisch und habe gebeten, am nächsten Tag nochmal kommen zu dürfen. Meiner Tochter ging es prima, sie hatte auch keine Halsschmerzen. Am Tag darauf wurde erneut ein Abstrich gemacht, der wohl wieder positiv war (über die Stärke machte die KiÄ keine Aussage), also sollte es nun ein Antibiotikum geben. Meiner Tochter ging es nach wie vor bestens, sie hatte keine Halsschmerzen o.Ä. Im Behandlungszimmer sah ich auf dem Patientenbildschirm, der immer zum Patienten gedreht ist, die Notiz, dass das klinische Bild eigentlich nicht zu einer Strep.-Angina passe, was mich zugegebenermaßen zum Nachdenken brachte. Ich bin mit einem mulmigen Gefühl mit meiner Tochter nach Hause gefahren und habe versucht, einen Termin bei einem andere KiA für eine Zweitmeinung zu erhalten. Am Nachmittag durften wir vorbeikommen, er hat meine Tochter untersucht, ihr in den Mund geschaut und gesagt, dass er in diesem Zustand nicht einmal einen Abstrich gemacht hätte, da der Rachen allerhöchstens ein wenig gerötet sei. Er zeigte mir Bilder von "typischen" Streptokokkenanginen, die natürlich komplett anders aussahen als der Rachen meiner Tochter (sie hat auch keine belegten Mandeln gehabt). Außerdem meinte er, dass Streptokokken in letzter Zeit ihren Schrecken verloren hätten und die gefürchteten Komplikationen sehr, sehr selten geworden seien. Eine Antibiose hätte er somit auch nicht für nötig gehalten, auch nicht mit dem Wissen um den positiven Abstrich. Auch die Behandlung der "kalten" Lungenentzündung stellte er in Frage, da diese wohl häufig von Viren verursacht werde (es wurde damals von der Ärztin nur ein Knistern in der Lunge festgestellt, es gab keine weitere Diagnostik). Im Nachhinein bin ich sehr ins Grübeln gekommen. Meine Tochter hatte des öfteren Harnwegsinfekte, die von unserer KiÄ immer sofort nach dem Schnelltest antibiotisch behandelt wurden (einmal gab es nach Auswertung der Kultur auch einen AB-Wechsel). Ich mache mir Vorwürfe, dass ich zugelassen habe, dass mein Kind derart mit Antibiotikum vollgepumpt wird. Sie hat in ihren 4 Lebensjahren sicherlich schon 15-20 Antibiosen erhalten. Das Antibiotikum habe ich ihr nicht gegeben, werde nun aber zunehmend nervös aus Angst vor rheumatischem Fieber und frage mich, ob meine Entscheidung richtig war. Man kann nun ja sicherlich sowieso nichts mehr machen als den Dingen ihren Lauf zu lassen, aber ich möchte Sie trotzdem um Ihre professionelle Einschätzung bitten, ob es verantwortungslos war, dem Kind das AB vorzuenthalten. Vielen Dank und mit besten Grüßen pinkipink
Liebe P., Sie sollten sich bitte entscheiden, welchem Arzt vor Ort Sie vertrauen. Wobei ich mich der Meinung des Kollegen anschließe, dass nur der klinische Befund entscheidend ist als Grund für eine antibiotische Behandlung und Laborbefunde wie auch ein Abstrich immer nur eine zusätzliche Information darstellen. Zumal man bei etwa 10% gesunder Kinder auch einen positiven Abstrich auf Streptokokken im Rachen findet. Alles Gute!
Ähnliche Fragen
Hallo, kurz zur Chronologie: - mein Sohn (3,5 Jahre) hatte eine Angina tonsillaris. Die wurde in KW1/2013 mit einem Antibiotikum (Eryhexal) erfolgreich behandelt. - Anschließend hatte er einen Magen-Darm-Infekt - Und Streptokokken am After (festgestellt durch Abstrich/Schnelltest); roter runder Ausschlag, der weh tat und juckte; erst wurde ...
Hallo Dr Busse, Ich habe folgende Frage an Sie. Meine kleine Tochter 5 ,hatte vor 4 Wochen Halsschmerzen mit schluckbeschwerden und fieber bis 38,9. Sie bekam in der Zeit zwiebelsaft. Nach 2 Tagen waren die Beschwerden weg und deshalb ging ich auch nicht mit ihr zum Arzt. Kurz danach, bekam meine große Tochter 8, die gleichen Beschwerden. I ...
Sehr geehrter Herr Dr, Mein Sohn (6Jahre alt) kämpft mit ständig wiederkehrenden Streptokokken Infektionen. Im Jahr 2023 waren es insgesamt 6, heuer sind wir schon bei 3. Wir haben die Infekte bisher immer mit Antibiotikum behandelt, worauf er meist sehr gut und mit schneller Besserung reagiert. Die letzte Empfehlung eines HNO Arztes war vie ...
Lieber Herr Dr. Busse, bei unserem Sohn (10) wurde heute eine Streptokokken-Infektion mittels Test beim Kinderarzt festgestellt. Er hat seit gestern Fieber (bis 39,6 Grad) und natürlich starke Schluckbeschwerden/ Halsschmerzen. Eine Mandelentzündung bzw. Scharlach ist es laut Aussage der Ärztin (noch) nicht. Sie hat Penicillin verschrieben, was ...
Guten Tag Herr Dr. Busse, ich hoffe, Sie hatten schöne Feiertage! Unser Sohn (5 Monate) hat seit Ende Februar einen Hautausschlag, der sich anfangs auf den Hals beschränkte und laut unserer Kinderärtzin wohl vom vielen Spucken und sabbern kam. Wir sollten den Bereich zunächst möglichst trocken halten und mit Lanolin eincremen, um die Haut vor d ...
Hallo Herr Dr. Busse, meine Kinder hatten vor ein paar Tagen starke Halsschmerzen, was sich jedoch durch Hausmittel und Lutschtabletten besserte. Ich habe mich nun angesteckt mit einer starken Angina, wobei ein Test auf A Streptokokken positiv ausfiel und werde mit einem Antibiotikum behandelt. Jetzt ist natürlich davon auszugehen, dass meine K ...
Hallo Herr Doktor, Unsere Tochter (7) hatte im Mai Scharlach mit typischen Zeichen. Es wurde mit Penicillin nach Kinderarzt 7 Tage 3x4ml täglich (Infectocillin) behandelt. Nach Erholung kamen die Schluckbeschwerden und Halsschmerzen nach 5 Tagen zurück. Beim Kinderarzt war der erneute Streptokokken-Test schwach positiv. Die Ärztin meint ...
Mein Sohn hatte im November, Dezember, Januar, Februar und Mai Strepotokokken und meine Tochter Dezember, Februar, April und Mai. Immer mit 10 Tage Antibiotika jeder. Mein Sohn hat dann im Februar sogar 15 Tage Antibiotika bekommen weil eins nicht mehr anschlug. Es kommt auch immer plötzlich nachts mit roter Hals, Fieber und Erbrechen obwohl ab ...
Sehr geehrtes Ärzteteam, wir haben folgende Frage bezüglich unseres 8-jährigen Sohnes: Er hat laut einem Urologen eine Phimose. Dieser empfiehlt, zunächst mit einer Cortisonsalbe zu behandeln, um die Vorhaut weicher und dehnbarer zu machen. Konkret wurde uns Betagalen-Creme empfohlen. Daraufhin haben wir eine Zweitmeinung eingeholt. Der a ...
Hallo Herr Dr. Busse, mein 1 1/2 jähriges Kind hatte vor 5 Tagen fast 40 C Fieber. Wir haben ein Ibuprofen-Zäpfchen gegeben, das gut geholfen hat und an den nächsten Tagen kam kein erneutes Fieber. Ich selbst habe seit zwei Tagen eine bakterielle Mandelentzündung und muss Antibiotika nehmen. Nun frage ich mich, ob das Fieber bei meinem Kind ...