Sabine123
Hallo Herr Dr. Busse, ich habe leider während der Stillzeit einen neuerlichen Morbus Crohn Schub, der mit Prednisolon behandelt werden muss. Ich stille meinen 6,5 Monate alten Säugling noch zu 80% (habe erst mit der Beikost kürzlich begonnen) und nehme die Dosis 60mg, allerdings verteilt auf 40mg morgens und 20mg abends. Nun gehen die Meinungen von Gastroenterologe, Gyn, Kinderarzt, Stillberater, Embryotox soweit auseinander, dass ich nicht mehr weiß, was richtig und falsch ist. Die einen sagen bzw. schreiben, es sei kein Problem, weiterzustillen, da die Menge zu gering ist, damit sie dem Kleinen schaden könne (am besten noch 3-4 Stunden Stillabstand einhalten), die andere Meinung ist, dass ab 20mg Prednisolon abgestillt werden soll. Ich bin so hin und hergerissen, will ja meinem Kind nicht schaden, aber selbst wenn ich abstillen sollte oder müsste, wird das fast unmöglich sein, denn er nimmt die Flasche nicht an (schon in der Vergangenheit nicht die abgepumpte Muttermilch, welche auf Vorrat eingefroren war und der heutige Versuch ging auch wieder daneben). Der Kleine schreit solange, bis er an die Brust kann, dann erst ist er zufrieden. Wir sitzen also in der Zwickmühle, deshalb frage ich Sie um Rat. Falls ich doch weiterstillen darf, ist es dann empfehlenswert, das Kind nach einigen Wochen untersuchen zu lassen (Blut, Urin, Niere), um sicherzustellen, dass das Kortison ihm nicht geschadet hat? Wielange (in Wochen) darf ich überhaupt mit einer höheren Dosis stillen bzw. was ist der "Grenzwert"? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.
Liebe S., selbst bei 80 mg Prednisolon am Tag, würde Ihr Kind weniger als 10% der körpereigenen Produktion dieses Hormons mit der Muttermilch bekommen. Noch weniger wird es, wenn sie nach der Gabe 3 bis 4 Stunden mit dem Stillen warten. Es ist grundsätzlich sinnvoll, dass Sie jetzt rasch Beikost und für alle Fälle auch die Flasche einführen, bis dahin sehe ich aber keine Gefahr. ALles Gute!
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