Mitglied inaktiv
Hallo! Mein Mann und ich sind wieder zusammen gekommen (seit Januar) und es läuft sehr gut, nachdem wir seit 2003 räumlich getrennt leben. Wir wohnen allerdings, bis die Seminare, die ich gebe, nächsten Sommer ausgelaufen sind, noch getrennt voneinander (200 km entfernt) und sehen uns nur am Wochenende. Ich hielt das auch für vernünftiger, weiterhin mit Paartherapie weiterzumachen und mit einem Zusammenziehen zu warten, bis der Kleine schulpflichtig wird. Unser Junior (4 Jahre alt) sagt aber seit einigen Wochen immer, er will, dass der Papa zu uns zieht und für immer bei uns wohnt. Das würde ich mir auch wünschen, aber mein Mann hat eine sehr gute Stelle, wo er in 2 Jahren Geschäftsführer werden könnte, und will sich daher nicht in den Nachbarverband hier in der Stadt, in der ich mit dem Kleinen wohne, versetzen lassen. Mein Mann kommt meist am Freitag und fährt sonntags wieder. Das klappte auch alles immer ganz gut. Aber jetzt geht das Weinen des Kleinen wieder los, vor Weihnachten ging es ihm ganz schlecht, er hatte Schlafstörungen, hat stundenlang geweint und in die Hose gemacht und seit Dezember ist er in Spieletherapie. Doch jetzt weint er wieder und wieder, und der kleine Schatz tut mir so schrecklich leid. Letzten Sonntag hat er sich ans Bein meines Mannes gehängt und ganz bitterlich geweint, sein Papi solle nicht weggehen, er habe ihn so lieb und er würde ihn immer so vermissen. Mein Mann und ich hätten am liebsten mitgeweint. Am Mittwoch darauf, als mein Mann anrief, hat er mit unserem Sohn telefoniert. Der Kleine hat dann wieder geweint wie verrückt und ich musste mich mit ins Hochbett zu ihm legen und er ist nur in meinem Arm eingeschlafen, während mein Mann dann 200 km weiter weg geweint hat. Das geht jetzt fast jeden Abend so. Dieses Wochenende war mein Mann auch wieder da. Am Sonntag hat sich der Kleine gewünscht, dass mein Mann mit ihm unterm Hochbett zeltet und mit ihm auf der Matratze schläft. Das hat er dann gern gemacht, nur morgens musste er um 6 Uhr los zur Arbeit fahren, hatte das dem Kleinen auch gesagt, der hat das aber wieder vergessen (klar, mit 4 denkt man nicht so weit) und als der Kleine dann wach war, ist er ganz verzweifelt in der Wohnung herumgelaufen und hat seinen Papi gesucht. Er ist dann zu mir ins Bett gekrochen und hat dann wieder bitterlich geweint, mir hat es bald das Herz zerrissen. Gestern im Kindergarten hat er wieder in die Hose gemacht, so sehr nimmt ihn das mit! Letzte Woche war es auch so, dass er einnässte. Außerdem ist er mir gegenüber wieder extrem anhänglich. Er will nicht in den Kindergarten, es dauert täglich fast bis 9 Uhr, bis ich ihn dort abgegeben habe, der kleine Kerl schimpft, weil ich zur Arbeit muß und ist sehr weinerlich und sagt mir, er sei so anhänglich und bräuchte mich ganz dringend. Wenn ich dann weggehe, geht gleich wieder was in die Hose. Mein Mann und ich haben mit dem Kleinen geredet und ihm gesagt, dass es nur 2 Lösungen gibt - entweder der Papi hat keine Arbeit und zieht zu uns oder wir müssten zum Papi in eine andere Stadt ziehen. Dann weint der Kleine immer und sagt, er wolle hier nicht weg, weil er hier seine Freunde hat und Oma und Opa und die ganze Familie und unsere Wohnung sei für ihn so wunderschön wie eine Schmuckschachtel und der Papi solle zu ihm kommen. Ich weiß aber, daß sich mein Mann nie die Chance entgehen lassen würde auf diesen Geschäftsleitungsposten (obwohl das alles gar nicht sicher ist), so dass mir nur die Möglichkeit bliebe, umzuziehen. Ich habe aber Angst, dass es dem Kleinen dann noch mieser geht, wenn er seine vertraute Umgebung nicht mehr hat. Wir wollten nächstes Jahr im Sommer dann umziehen, bevor Junior in die Schule kommt. Was würden Sie machen? Wie können wir dem Kleinen Kerl helfen? Was meinen Sie, ist das Beste fürs Kind? Würden Sie an meiner Stelle schon jetzt mit ihm 200 km weiter weg ziehen? Ich bin eigentlich froh, dass er durch Therapie etc. emotional wieder stabiler ist.
Liebe T., grundsätzlich müssen ja viele Familien damit leben, dass der Vater die Woche über auswärts arbeitet. Das alleine stellt keine seelische Belastung für ein Kind dar. Was in ihrem Fall wirklich das Problem ist, sollten Sie unbedingt mit Hilfe ihres Kinderarztes und/oder eines Kinder- und Jugendpsychiaters oder psychologen klären. Nur so kann man ihnen und ihrem KInd gezielt helfen. Alles Gute!
Mitglied inaktiv
Hallo, ich kann mir gut vorstelen, daß die Situation nicht einfach ist. Habt ihr schon eine Webcam? Vielleicht hilft das dem Kleinen mehr? Wenn z.B. der Papa abends eine Gute-Nacht-Geschichte vorliest? VG und viel Kraft Clowdi