Specht21
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, unser 10 Monate alter Sohn leidet leider unter einem einseitigen Hodenhochstand mit besonders kleinem/ unterentwickelten Hoden. Unser Kinderchirurg möchte den Hodenhochstand gerne operieren und hat in Aussicht gestellt, dass der Hoden unter Umständen entfernt werden muss, wenn sich herausstellt, dass kein intaktes Hodengewebe erkennbar ist. Für uns natürlich ein großer Schock, wenngleich auch der 2. Hoden sich gut entwickeln zu scheint. Allerdings frage ich mich, ob es nicht doch sinnvoll wäre, vorher mit der Hormontherapie zu beginnen, um den Hoden vielleicht doch retten zu können. Der Chirurg meinte, dass diese Methode veraltet sei und mehr Nebenwirkungen als nutzen bringen würde. Stimmt das? Können Sie mir sagen, wo ich etwaige Studien dazu finden kann? Ich mache mir große Sorgen und möchte nichts falsches Entscheiden. Herzliche Grüße und vielen Dank schonmal!
Liebe S., entscheidend ist vor allem dass ein Hodenhochstand vor dem 1.Geburtstag beseitigt wird. Ob eine Hormontherapie bei einem Gleithoden als erste Therapie wirklich sinnvoll ist, ist in der Tat mehr und mehr umstritten und wird in einigen Ländern wie z.B. den USA in ihren Leitlinien nicht mehr empfohlen. In Ihrer Situation mit wahrscheinlich nicht funktionsfähigem "verkümmerten" einen Hoden, ist die vorgeschlagene direkte chirurgische Behandlung sicher die richtige Entscheidung. Alles Gute!
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