Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Immun-Training?

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Immun-Training?

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Sehr geehrter Dr. Busse, immer wieder liest man im Forum und auch bei den Tips, dass es sich bei gehäuften Infekten bei Kleinkindern in Gemeinschaftseinrichtungen um ein notwendiges Training des Immunsystems handelt. Ich stehe dieser Betrachtungsweise kritisch gegenüber. Wenn man von sich selbst ausgeht, ist jeder Infekt/Erkältung/... eine sehr lästige Beeinträchtigung und drückt sich sehr auf die Stimmung. Den kleinen Kindern geht es doch genauso und die können nicht sagen - "Mach mal das Zimmer dunkel - gib mir eine Kopfschmerztablette und lass mich in Ruhe!" Meist werden sie mit dem Kommentar "Das ist halt so bei Kindern!" einfach weiter in den Kindergarten geschickt und 80% der Gruppe hat eine "Rotznase"... Ich finde das sehr unsensibel, wenn man bedenkt - wie wir Erwachsene jammern, wenn wir etwas ähnliches durchmachen und Kinder sollen das eben einfach so "wegstecken". Meine eigentliche Frage: gibt des Studien/ Untersuchungen u. ä. zur Untermauerung der "Immun-Training"-Theorie, bzw. wenn ein Kind selten krank ist (z.B. kein Kindergarten) kann es dann einen Infekt schlechter verarbeiten, als ein Kind, welches schon andere(!) Infekte durchgemacht hat?? Nochmal - es geht nicht um reine Immunität gegenüber bestimmten Erregern, sondern um die Fähigkeit, einen beliebigen, dem Körper unbekannten Virus abzuwehren. Sorry für die Überlänge aber das musste ich mal fragen! Tina


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe Tina, so ist nun mal leider unser Immunsystem gestrickt, dass es jeden Erreger über eine IMpfung oder den Infekt selber erst mal kennen lernen muss, um ein stabiles Abwehrgedächtnis dagegen zu entwickeln. Ob man dabei mal mehr oder weniger Krankheitssympome entwickelt hängt von vielen Faktoren ab. So negativ wie Sie das sehen ist eine Krankheitszeit aber für Kinder gar nicht. Die verstärkte Zuwendung und Verwöhnung dabei ist für Kinder durchaus auch eine positive Erfahrung. Alles Gute!


Mitglied inaktiv

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Hallo Tina, ich spreche aus meiner eigenen Erfahrung: Ich war ein typisches "DDR-Kind". Krippe mit einigen Monaten - natürlich verbunden mit den typischen Infekten. Aber zur Schulzeit war wirklich fast alles weg. Ich hatte meistens nur 1-2 Fehltage im Schuljahr (oder auch gar keinen), keine längeren Erkrankungen. Dieses ist bis jetzt immer noch so. Ich glaube schon, daß man sein Immunsystem so trainieren kann. Und ausserdem geht es bei einem Kindergarten wohl nicht um ein Immuntraining, sondern auch um eine Art vorschulische Bildung mit Kontakt zu anderen Kindern. Und die Kinder lernen wesentlich mehr, als man zu Hause alleine bieten könnte. Und zum Thema einfach in den Kindergarten schicken: ich schicke meine Kinder nur dann mit Schnupfnase, wenn Sie wirklich sonst topfit sind. Und ich glaube als Mutter hat man ein gutes Gefühl dafür, ob sein Kind richtig krank ist. Wenn dein Kind Kopschmerzen hat, merkt man dieses mit Sicherheit. Dann wird es doch teilnahmslos und lustlos. Und dann gehört es wohl nicht in den Kindergarten. Wenn meine Kinder richtig krank sind, bleiben sie zu Hause (wie z.B. zur Zeit). LG Katrin


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