Sehr geehrter Herr Dr. Brügel, mein Sohn ist knapp 4 Monate alt und weil wir dementsprechend keine Hebamme mehr haben und den Kinderarzt nur bei den U-Untersuchungen sehe, habe ich manchmal das Gefühl in manchen Themen noch zu verkopft zu sein und zu sehr im Neugeborenen-Modus zu denken: Wir wünschen uns für unseren Sohn, dass er frei in der Familie aufwachsen kann und es außer uns auch noch andere Bezugspersonen für ihn geben kann. Er hat in unserem Alltag die unterschiedlichsten Kontakte vom Uropa mit 92 bis zu meinem Patenkind von 6 Jahren, die alle sehr unterschiedlich und toll mit ihm umgehen und wir haben das Gefühl, dass unser Sohn das sehr genießt. Ich selber habe vor einigen Jahren eine Herzmuskelentzündung auf Grund einer Erkältung gehabt und arbeite im klinischen Bereich, deswegen würde ich sagen, dass ich wahrscheinlich übertriebene Hygienemassstäbe habe. Mir ist sehr wichtig diese nicht auf meinen Sohn zu übertragen, er soll ein normales Leben führen dürfen unabhängig von meinen Mustern inklusive oraler Phase und co. Deshalb arbeite ich jeden Tag an mir und gehe oft über mein eigenes Bauchgefühl hinweg und lasse ihn, auch in Kontakt mit anderen, die ihn vielleicht anders handhaben als ich, weil ich das Gefühl habe, dass es ihm gut tut. Trotzdem stellt sich für mich immer wieder die Frage, wie viel Hygiene notwendig ist in dem Alter. Ich bitte die Leute sich zum Beispiel immer vorher die Hände zu waschen- oft kommt dann, dass sie es gerade erst getan hätten etc. Er lutscht dann teilweise auch an den Händen rum oder an anderen Gegenständen, die sie in der Hand halten. Ich merke, dass das an mir kratzt, weil ich nicht weiß, ob ich da konsequenter sein muss oder ob man in dem Alter entspannter sein kann. Ich will auch keinen verhalten machen im Umgang mit ihm, nur weil ich so negative Erfahrungen gesammelt habe. Entschuldigen Sie bitte den Roman und vielen Dank für die Antwort
von Wulle88 am 16.06.2023, 15:44