Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Honig im 1. Lebensjahr

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Honig im 1. Lebensjahr

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Habe gehört, dass man Honig im ersten Lebensjahr meiden soll. Wenn ja, warum? Gilt das auch für abgekochtes Wasser, dass man mit ein wenig Honig süßt?


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe Gerda, Honig kann Botulinus Bakterien enthalten, die für Babys gefährlich werden können. Getränke sollte man von Haus aus nicht süßen, da ist Honig nicht besser als Kochzucker. Alles Gute!


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Hallo, Gerda. Honig soll wegen Botulismus-Gefahr im ersten Lebensjahr des Kindes nicht gegeben werden, auch nicht in abgekochtem Wasser. Süßen von Getränken (auch Tee) ist unnötig. Ich habe Dir zum Thema Botulismus mal was aus dem Netz kopiert: Unter Botulismus versteht man eine Lebensmittelvergiftung, die durch das Botulinumtoxin verursacht wird. Die Bezeichnung Botulismus ist von dem lateinischen Wort botulus abgeleitet, was soviel wie Wurst bedeutet. Wurst war früher besonders oft mit Botulinumtoxin verunreinigt. Unter einem Toxin versteht man einen Giftstoff, der von Mikroorganismen, wie z.B. Bakterien, aber auch von Pflanzen oder Tieren gebildet wird und nach einer bestimmten Inkubationszeit eine spezifische Wirkung zeigt. Das Botulinumtoxin ist ein Neurotoxin, es wirkt also spezifisch schädigend am Nervensystem. Durch das Botulinumtoxin wird die neuromuskuläre Übertragung, also die Übertragung eines Nervensignals auf eine Muskelzelle, blockiert. Die Folge ist eine schlaffe Lähmung des betroffenen Muskels. Das Botulinumtoxin gehört zu den stärksten bekannten Giften. Bereits 0,1 Mikrogramm, das sind 0,0001 mg, sind für den Menschen tödlich. Eine besondere Form des Botulismus betrifft Säuglinge in den ersten Lebensmonaten, man spricht dann auch von infantilem Botulismus. Diese Form des Botulismus wurde 1976 erstmals beschrieben. Entscheidend ist hierbei nicht die Aufnahme des Botulinumtoxins, sondern die Aufnahme von Sporen, die besonders häufig in Honig vorkommen. Auf Grund von besonderen Bedingungen im kindlichen Darm, die die Vermehrung der anaeroben Bakterien unter Sauerstoffausschluss gestatten, erfolgt die Toxinbildung erst im Darm des Patienten. Trotz der Ausscheidung von Clostridien, Sporen und Toxinen mit dem Stuhl, sind Übertragungen von Botulismus zwischen einzelnen Menschen bisher nicht bekannt. Wenn Du noch weitere Infos haben willst, dann gib Botulismus mal in eine Suchmaschine ein. Alles Gute, Anja


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