SaSo8012
Sehr geehrter Dr. Busse, in der letzten Zeit häufen sich im Forum Fragen ängstlicher und überbesorgter Mütter. Manchmal fällt es Außenstehenden schwer zu glauben, dass die Fragen tatsächlich ernst gemeint sind. Nicht umsonst kommen immer wieder Stimmen anderer User die Fake-Fragen vermuten. Ich gehe aber davon aus, dass es sich nicht um Spaß-Fragen handelt, weil das Thema Baby zu ernst ist, weil es um das Leben kleiner Kinder geht, als dass jemand scherzhaft dumme Fragen stellen sollte. Sie und andere Experten im Forum raten den Mütten bei übertriebener Sorge und Angst sich dringend Hilfe zu suchen. Und genau dazu habe ich die Frage. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es gar nicht so einfach ist Hilfe zu finden. Aus Sorge vor Wochenbettdepressionen hatte ich vor einigen Monaten selber das Problem, dass ich professionelle Hilfe gesucht habe. Leider ohne wirklichen Erfolg. Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass eine Hebamme, der Frauenarzt oder Kinderarzt für mich geeignete Ansprechpartner sind, die mir Beratungsstellen o.ä. empfehlen können. Weit gefehlt, das Thema Depressionen und Angst ist bei niemandem wirklich präsent und Ansprechpartner können nicht genannt werden. In dieser, für den Betroffenen sowieso schon schweren Situation, ist es besonders hart, wenn man dann von da nach dort geschickt wird und niemand helfen kann. Es existieren scheinbar keine Übersichten spezialisierter Therapeuten oder Beratungsstellen. Genauso schwer ist es, dass man nicht unbedingt ernst genommen wird. Das merkt man auch hier im Forum oft an Reaktionen anderer User. Aber nicht jeder geht mir der neuen Situation " Baby" gleich um. Natürlich ist es ein großes Glück ein Baby zu haben, aber es ist eben auch Verantwortung und eine vollkommen neue Situatuion. Da kann es auch mal zu Fragen kommen, die man lieber anonym im Forum stellt, als von der Familie oder Ärzten belächelt zu werden. Können sie konkrete Ansprechpartner für solche Probleme benennen bzw. welchen Weg empfehlen sie Betroffenen, damit diese schnell geeignete Hilfe bekommen? Ansonsten möchte ich ihnen auch danken, dass sie ALLEN Fragen der User offen gegenüber stehen und auch wenn sie sicher manchmal mit dem Kopf schütteln, trotzdem immer kompetente und ehrliche Antworten geben. Viele Grüße SaSo
Liebe S., ich kann kaum glauben, dass nicht Frauenärzte und Kinderärzte in der Lage und willens sind, beim Verdacht auf eine Angststörung bei ihrer Patientin bzw. bei der Mutter ihres Patienten den Betroffenen Ansprechpartner zu nennen. In jedem Landkreis gibt es auf jeden Fall Familienberatungsstellen, die dafür in Frage kommen und bei ernsthaften Problemen sollte man nicht zögern, sich an einen Psychiater oder Psychologen zu wenden. Alles Gute!
pausbacke
Like ;) Hallo, ich bin zwar nicht Dr. Busse, aber antworte dir mal. Der erste Weg wäre immer zum Hausarzt oder zur Frauenärztin und die Probleme schildern, die können dann auch Auskünfte über geeignete Psychologen in der Nähe geben....leider sind dort die Wartezeiten in der Regel lang... Ich denke, der erste, wichtigste Schritt ist immer, sich einzugestehen, dass man selbst Hilfe benötigt und dass das keine Schande ist. (Wochenbett-)Depressionen und Angststörungen sind richtige, wirkliche Krankheiten. Die sucht sich niemand aus und die sind auch in den seltensten Fällen alleine zu bewältigen (warum auch, mit nem gebrochenen Bein geht man ja schließlich auch zum Arzt!). Und das vielleicht auch noch einmal an die verständisloseren Leserinnen hier: man kann immer darauf verweisen, dass die Schreiberin Hilfe braucht, aber der Ton sollte dabei angemessen sein! Viele Grüße, Pausbacke
Jendriks_Mama
Guten Morgen, es mag krass klingen, aber fast jede Psychiatrie hat eine Notfallsprechstunde. Man wird ja nicht gleich dabehalten! Man bekommt nur schneller Zugang zu therapeutischen Maßnahmen. Die Institutsambulanz tut denselben Dienst. Die hiesige Psychiatrie hat sogar Mutter-Kind-Zimmer für Frauen mit Wochenbettdepressionen, die von einer extra fortgebildeten Hebamme betreut werden. Ich kann nur jeder Mutter raten, sich schon während der Schwangerschaft zu informieren. Denn allein das WISSEN, dass man im Fall der Fälle nicht hilflos dasteht, spannt ein emotionales Sicherheitsnetz. LG Sarah mit Jendrik
zita
Hallo, zu diesem Thema hier ein ganz wichtiger Link: http://schatten-und-licht.de. Hier findet man erste und weitergehende Informationen zu psychischen Problemen rund um die Geburt und die Kinderzeit. Man findet dort Auflistungen mit Ansprechpartnern, wie Ärzten und Psychologen und Selbsthilfegruppen. Neben Infos zu Krankheitbildern und Medikamente, findet man dort aber vorallem eins: ein Forum für Mütter und Angehörige.man kann sich dort ganz prima austauschen und bekommt Unterstützung. Lg zita
Mitglied inaktiv
Ich möchte noch einen Aspekt , der meines Erachtens in der allgemeinen Diskussion immer untergeht: Depressionen (darunter auch die Wochenbettdepression) gehören noch zu dem, was in der Gesellschaft als Krankheitsbild thematisiert und anerkannt wird. Ängste gehören da schon viel weniger dazu, und wenn Ängste thematisiert werden, dann sind damit fast immer Phobien wie Spinnenphobie, Platzangst etc. gemeint, nicht aber die in den hier gestellten Fragen zum Ausdruck kommenden Ängste. Selbst in psychologischen Fachbüchern zum Thema Angst ist die Angst vor Krankheiten oder Unfällen bzw. die Angst, dass man eine schwere Krankheit nicht rechtzeitig bemerkt, unterrepräsentiert. Auch sind einfache Therapiemöglichkeiten wie Verhaltenstherapie (wie sie z. B. bei der Platzangst angewendet werden kann) oder Medikamente (wie z.B. Antidepressiva) bei generalisierten Angststörungen wenig erfolgversprechend. Einen Therapeuten zu finden, der tatsächlich solche Ängste erfolgreich behandelt, ist äußerst schwierig. Deshalb frage ich mich auch immer, was es genau bedeuten soll, wenn hier geschrieben wird: "Such Dir Hilfe"! Ich habe bei mehreren Personen im Bekanntenkreis erlebt, dass sich trotz "Outing" und Behandlung durch entsprechend ausgebildete Ärzte oder Psychotherapeuten nichts oder zumindest sehr wenig an den Ängsten grundsätzlich geändert hat.
Mitglied inaktiv
... außerdem muss ich noch anmerken, dass gerade Ärzte und Krankenhäuser durch die inzwischen aktuelle Absicherungstaktik solche Ängste schüren. Ich musste z.B. vor der Geburt des ersten Kindes in einer großen Geburtsklinik unterschreiben, dass ich zur Kenntnis genommen habe, dass Lippenherpes für Säuglinge tödlich sein kann, und deshalb eine Ansteckung des Kindes in jedem Fall zu vermeiden ist. Dann muss sich niemand wundern, wenn die Mütter in Panik ausbrechen, wenn der Besuch eine Herpesblase hat ...
Mitglied inaktiv
Es gibt in größeren Städten Beratungsstellen,sowas wie Lebensberatung,Familienhilfe.Bei uns von der Caritas.Denn das Problem ist,wenn man eine Psychtherapie beantragt,wartet man oft 6 Monate auf einen Platz! Mir ging es nach der Geburt wirklich schlecht.Ich war nur am Weinen.Meine Hebamme meinte diagnostizieren zu können,dass es sich nicht um eine Depression handelt. Mein Kleiner schrie sehr viel,das war schlimm für mich. Laut Ärzten war immer alles supi.Er fiel auch nicht in die Schreibabydefinition,weil er nicht 3 Std am Stück schrie,sondern nur 2,5.Ich machte mir ständig Sorgen-aber es war ja immer alles prima.Und die nächste Schreiambulanz wäre 40 km.weit weg gewesen. Die machen keine Telefonsprechstunden.Mein Auto war damals 19 Jahre alt mit kaputtem Auspuff,ich hatte kein Geld und die Fahrt dorthin mit schreiendem Baby war mir zu riskant und zu viel. Ich fühlte mich schrecklich allein gelassen,inkompetent und als schlechte Mutter. Ich war mit der Beratungsstelle sehr froh!!! Gut ,dass dieses Thema hier mal angesprochen wird! Danke.Liebe Grüsse
Dezemberbaby2012
Danke, liebe Saso für deinen wichtigen Post. Ich wollte noch darauf hinweisen, dass es sich bei sehr starken Ängsten um das Kind auch um Anzeichen einer sogenannten Zwangserkrankungen / Zwangsstörung handeln kann. Manchmal ist es ja hilfreich, wenigstens schonmal den Namen eines Problems zu kennen, um sich weiter damit auseinandersetzen zu können. Therapiemöglichkeiten sind Verhaltenstherapie bei einem spezialisierten (!) Psychotherapeuten bzw. Universitäts-Institutsambulanz oder/und Antidepressiva. Weitere Infos hierzu gibt es zum Beispiel bei www.zwaenge.de
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